Donnerstag, 17. April 2014

Gerücht: Hans Kammler soll 1945 nicht verstorben sein

Wie mir zu Ohren gekommen ist sollen Unterlagen aufgetaucht sein, die belegen, dass Hans Kammler 1945 nicht in der Nähe von Prag durch Selbsttötung ums Leben kam. Vielmehr sei er zu den Amerikanern übergelaufen. Er habe seine Kenntnisse in der Atomforschung in den USA weitergegeben und 1947 in den USA Selbstmord verübt.

Man darf gespannt und skeptisch sein. Dieses Jahr sollen die Belege veröffentlicht werden: das Verhörprotokoll Kammlers vom OSS (Office Strategic Services).

Hans Kammler

Indizien:

* Brief von Ingeborg Alix zu Schaumburg-Lippe in dem sehr detailgetreu der Tod von Hans Kammler beschrieben wird:


Ich halte den Brief nicht unbedingt für glaubwürdig (siehe S. 74).

* Die Witwe, Frau Jutta Kammler, beantragt 1948 beim Amtsgericht Charlottenburg ihren Mann für tot erklären zu lassen. Wenn Hans Kammler 1947 in den USA Selbstmord beging, dann konnte er in Deutschland problemlos für tot erklärt werden, auf die Todesumstände kam es nicht so sehr an.

Wenn er in den USA am paperclip Programm teilnahm, trotz der gegen ihn vorliegenden Belastungen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, so war es ein Gebot der Stunde, die Geschichte unter den Teppich zu kehren.

Ich befürchte, dass selbst wenn Kammlers Kooperation in den USA zutreffen sollte, eine Offenbarung des Geheimnisses ausbleiben wird. Es wäre für die USA in der Öffentlichkeit kaum zu rechtfertigen. Oder vielleicht doch ?

update:

inzwischen vom zdf depubliziert.


(Minute 6:23, keine Quellenangabe, obwohl die Quellenangabe wichtig ist. Sie ist den Autoren des Films bekannt. Sieht nach Kalkül aus. Quelle kann in genanntem Buch nachgelesen werden). Sieht so aus als sei die Quelle politisch unkorrekt. Auf wen wird hier Rücksicht genommen ?





8 Kommentare:

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    1. Die Ankündigung für eine Diskussionsrunde zum Thema am 24. Mai 2014 wurde gelöscht, da Rainer Karlsch leider abgesagt hat.

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  2. Ein Bericht des OSS über Hans Kammler: wer hätte den nicht gerne. Doch wird es wohl wieder einmal bei einer Ankündigung bleiben. Es wird viel heiße Luft von Berlin in Richtung Madrid geblasen, dabei sollte es doch eigentlich anders herum sein. Ja, nicht nur das Wetter ist nicht mehr, was es mal war: auch die Sitten haben sich geändert. Heute haut so mancher Möchtegern-Historiker undokumentierten Quark raus mit dem Versprechen, seine Belege später nachzuliefern. Oder sollte man statt c
    von Versprechen realistischerweise gleich von einer Drohung sprechen?

    Kritische, der Sache nach aber leider völlig gerechtfertigte Töne vom Historiker aus Hannover. Und Grüße an die unermüdlichen Madrilenos.

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    1. Ich habe das widergegeben was mir von dritter Seite glaubhaft versichert wurde. Kommt es zur Veröffentlichung des Vernehmungsprotokolls, dann verlange ich von Herrn Fröbe hier in Madrid eine persönliche Entschuldigung, gerne beim Abendessen...

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    2. Lieber Herr vom Hofe,

      eines muß doch klar sein: nicht Sie standen im Zentrum der Kritik. Kritisiert wurde vielmehr die "heiße Luft" aus Berlin. Die "unermüdlichen Madrilenos" hingegen wurden gegrüßt. Und "unermüdlich" gilt unter Historikern doch als Kompliment.

      Ihre Einladung zum Abendessen nehme ich gerne an. Leider kommt man als Kammler-Forscher eher selten nach Madrid. Smiley.

      Auf die Veröffentlichung des OSS-Protokolls dürfen wir tatsächlich gespannt sein. Es ist nicht alles Gold, was glänzt, und leider ist nicht jeder Geheimdienstbericht gleich vom OSS (Office of Strategic Services).

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  5. Das Protokoll des Verhörs von Hans Kammler durch das OSS (1945)

    Lieber Herr vom Hofe,

    in Ihrem obenstehenden Post vom 17. April 2014 hatten Sie angekündigt, daß "dieses Jahr" (also 2014) das Protokoll des OSS über das Verhör mit Hans Kammler veröffentlicht werden sollte. Nun haben wir 2017. Es sind also drei Jahre vergangen. Das Verhörprotokoll ist meiner Kenntnis nach bislang nicht veröffentlicht worden. Dauert es denn so lange, ein solches Dokument zu fabrizieren? Mit Phantasie und Photoshop muß so etwas doch in vertretbaren Zeiträumen herzustellen sein. Denn irgendwann müssen Erfindungen, und seien sie noch so publikumswirksam, auch durch Dokumente untermauert werden. Ob die echt sind oder nicht: wen interessiert das schon? Die derzeitig für Geschichtssendungen zuständige ZDF-Redaktion hat in diesem Punkt Maßstäbe gesetzt.

    Damit es keine Mißverständnisse gibt: Ich habe nicht überlesen, daß Sie an den Beginn Ihres Posts das Wort "Gerücht" gestellt haben. Sie haben sich guten Glaubens auf die Ankündigung anderer Leute verlassen. Sie sind kein Fälscher. Ihre Bücher sind zwar sperrig, aber sauber dokumentiert.

    Sie verstehen: was mich ärgert, ist die Tatsache, daß durch Menschen guten Willens mesquines Zeug im Umlauf gebracht wird. Es ist Ihr guter Ruf, der dadurch Schaden nimmt. Wenn Sie irgendeine Quelle für Hans Kammlers Mitwirkung an der deutschen Atomforschung beibringen können, würde mich das sehr freuen. Aber ich fürchte, Sie haben mit Zitronen gehandelt. Gerüchte und Ankündigungen sind keine Quellen. Zumindest für Historiker nicht. Wer immer Sie mit den zielgerichteten Falschmeldungen versorgt hat, steht nun besser da als Sie. Das sollte nicht sein.

    Hans Kammler hat mit der deutschen Atomforschung nichts zu tun. Der Atomfake der DVA ist medial abgefeiert. Und das ist gut so.

    Ein kleiner Rat: seien Sie in Zukunft vorsichtiger bei der Wahl Ihrer Korrespondenzpartner. Stellen Sie nicht alles ins Netz. Man ist schneller vereinnahmt als man denkt. Mehr erzähle ich Ihnen gerne, wenn Sie das nächste Mal nach Hannover kommen. Gerne beim Abendessen. Sie sind herzlich eingeladen.

    Mit den besten Grüßen nach Madrid

    Ihr

    Rainer Fröbe


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