Völkisch, Völkischer Beobachter.
Im Mai 1945, da war der Irrsinn gerade beendet schrieb Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe in sein Tagebuch:
Deutschsein
5.5.45
Man hört heute als Entschuldigung von den
Nazis den Ausruf “wir waren doch nur Deutsche”. Das ist vollkommen richtig,
aber nur insofern als hier eine völlige Verkennung dessen zugrunde liegt, was letzten Endes der tiefste
Sinn dessen ist, was man allein mit Recht als deutsch bezeichnen kann. Ich
glaube es lohnt sich, darüber nachzudenken. Vorweg eins: Der Begriff deutsch
ist nicht gebunden an Landesgrenzen, nicht eingeengt auf einen geographisch
bestimmbaren und durch Grenzphäle begrenzten Raum, nicht begrenzt völkisch oder
rassisch. Nein, es gehören alle die Menschen dazu, die sich eines wissen in den
tiefsten seelischen Schwingungen mit den deutschen Schöpfern unvergänglicher
geistiger Werke, in dem sie ihren Niederschlag im Äusseren gefunden haben, im
geschriebenen Wort in der Musik oder in der bildenden Kunst. Alles andere ist
eine Verzerrung des Begriffs deutsch, ein Missbrauch. Es ist wohl niemals in
dieser Hinsicht so gesündigt worden wie gerade im 3. Reich. Der Staat
zerstörte das Familienleben, die Keimzelle aller Entwicklung, setzte an Stelle
der christlichen Lehre die Vergottung der Materie, an Stelle von Ehrfurcht vor
dem höchsten geistigen Sein als Grundbedingung für den Anfang jeder
menschlichen höheren Entwicklung die Vergottung der eigenen Person, er zertrat
die Heiligkeit der Ehe durch den Befehl, uneheliche Kinder zu zeugen in
möglichst grossem Umfang, und untermauerte alles propagandistisch so, dass
wirklich nicht unerhebliche Teile des Volkes der Meinung waren, Deutsche einer
bisher nicht erreichten höheren Entwicklungsstufe zu sein, ohne zu merken, dass
sie sich in einem kaum vorstellbaren Tempo zurück zum Tier entwickelten. Vor
Jahren sagte mir einmal eine alte Bäuerin: “Durchlauchten, es giebt nur eine
Frage, ob das Hakenkreuz oder das Kreuz von Golgatha siegt”. Die Frau hatte
Recht und wird recht behalten.-
Frauke Petry, diese Frau, hat kein Recht das Wort "völkisch" in den Mund zu legen oder zu nehmen.
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