Samstag, 9. November 2019

Blumen von Bocchini für Himmler


Brief Himmlers an seine Frau, 21. Juli 1930

Im Schloss u. Dorf Lensahn war grosser Betrieb, da ein riesiges Pferdeturnier abgehalten worden war,-...Es sind 4 Kinder des Herzogs u. 2 Kinder der Schaumburger (die du ja kennst) da, u. kannst dir vorstellen, was die Betrieb machen.

Seite 152, Himmler privat, (Katrin Himmler, Michael Wildt, 2. Auflage 2014)

(Grossherzog Nikolaus von Oldenburg war der Bruder von Josias von Waldecks Frau und seinerseits mit einer Schwester Waldecks verheiratet. Mit den Schaumburgern waren Prinz Stephan und Ehefrau Ingeborg Alix gemeint).

Brief Himmlers vom 16. November 1937

Besichtigung Rom

Heute abend gehen wir zu Schaumburgs, er ist  an der deutschen Botschaft beim Kaiserreich. Herrliche Blumen empfingen mich als ich ankam, von Bocchini, Bergens, Ettel usw...

(Schaumburgs sind  Stephan und Ingeborg Alix)

Seite 201, Himmler privat, (Katrin Himmler, Michael Wildt, 2. Auflage 2014)

Wer war Bocchini ?

Arturo Bocchini

Himmler und Bocchini (dritter von links mit Brille)

Arturo Bocchini

Polizeiliche Kooperation zwischen Italien und Berlin war 1934 sehr intensiv.

1934 ermittelte das Gestapa gegen den in Italien lebenden Adolf Fürst zu Schaumburg-Lippe.

https://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2011_2_3_bernhard.pdf

Zentrale Aktenbestände wie die Berichtsserien des deutschen Polizeiattachés wurden vernichtet. 

Auf der Grundlage der auf italienischer Seite überlieferten, allerdings unvollständigen Korrespondenz des Ufficio Rapporti con la Germania lassen sich jedoch Hochrechnungen anstellen. 

Danach liefen zwischen 1936 und 1943 etwa 9.000 Schreiben von Rom nach Berlin und umgekehrt. 

Insgesamt gerieten damit vermutlich mehr als 15.000 Personen in das Visier der italienischen und deutschen Polizei (Fussnote 90). 

Tatsächlich gelang es Himmler noch 1933, eine eng umgrenzte informelle Zusammenarbeit mit den Italienern zu verwirklichen. Als neuer Chef der Bayerischen Polizei wies er die Münchener Polizeidirektion an, den italienischen Kollegen Listen mit Namen von verdächtigen Kommunisten zu übersenden, um für diese Personen ein Einreiseverbot nach Italien zu erwirken. 

Politischen Emigranten sollte so nach der Machtergreifung Hitlers ein wichtiger Fluchtweg abgeschnitten werden. Doch die Nationalsozialisten wollten mehr: Die deutsche Polizei sollte in Venedig eine Basis erhalten, um von dort auf italienischem Territorium völlig frei nach bereits über die Alpen geflüchteten Regimegegnern fahnden zu können. 

Zu diesem Zweck reiste eine dreiköpfige Delegation unter der Leitung von Gestapochef Rudolf Diels im Frühjahr 1934 nach Rom. 

Passt zu diesen Berichten











ACS, MI, DGPS, Div. Polizia Politica, fascicoli per materia, b. 262. 90 

Der Bestand aus 14 Aktenordnern mit etwa jeweils 2.000 Blatt umfasst die Korrespondenz zwischen dem Ufficio Rapporti con la Germania und der Berliner Gestapozentrale bzw. dem italienischen und deutschen Polizeiattaché (ACS, MI, DGPS, Div. AAGGRR, Ufficio rapporti con la Germania). 

Aus den fortlaufenden italienischen Briefnummern wird ersichtlich, dass der Bestand unvollständig ist. I

In der Korrespondenz finden sich auch die deutschen Vorgangsnummern, die sich um die im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts erhalten gebliebenen Mantelberichte des deutschen Polizeiattachés in Rom ergänzen lassen (PA/AA, 100763).

Zur Abrundung:

Ingeborg Alix schrieb in ihren Memoiren:

S. 40 Gespräche mit dem Reichsführer SS Als einer der ersten Besucher, die wir in Rom miterlebten, erschien persönlich durch Handschreiben vom Duce eingeladen - zu den Festlichkeiten des 12. Jahrestages der Neugründung der italienischen Polizei, der Reichsführer SS, Heinrich Himmler.

Er wurde begleitet von Obergruppenführer Daluege, dem wir schon öfter begegnet waren, einem sehr freundlichen und humorvollen Mann ohne grosse Prätensionen, vom Chef der deutschen Sicherheitspolizei, SS Obergruppenführer Heydrich, sowie Gruppenführer Wolff.Auch den kannten wir ja näher. ….

Himmler kannten wir ja schon, seit Josias (Josias Prinz von Waldeck) ihn, Jahre vor der Machtergreifung, als er noch ein kleiner unbedeutender Diplomlandwirt war, nach Lensahn (Familiensitz des Grossherzogs von Oldenburg, d.Verf.) mitbrachte. Zwar gehörte er zu den aktiven Nationalsozialisten aber sein Name war einer von vielen.- Himmler war stets freundlich zu uns. Auch später als mächtiger Mann…………. "
Welche Chancen

hatten Adolf und Ellen gegen Gestapa, italienische Polizei und die bestens vernetzten Geschwister wie Friedrich Christian (Adjutant von Goebbels), Josias von Waldeck (Adjutant von Himmler), Stephan und Ingeborg Alix und den Nutzniesser Wolrad ? Keine.




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