Mittwoch, 29. Januar 2020

Leben und leben lassen ?

Die Ehefrau von Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg Lippe, Alexandra, schrieb über ihre Erlebnisse ab Mai 1945 als sie und ihre Kinder von den Amerikanern in Österreich zur Abreise gezwungen wurden. Sie bezeichnete sich im Text als Flüchtling.

Ihr Mann veröffentlichte ihn 1962. Auf Seite 10 fand ich einige interessante Zeilen:

Wer ist schuld an allem ? Nein-das will ich nicht erforschen.



Ihr Ehemann, Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe war ab 1933 Adjutant von Goebbels.

leben und leben lassen ?

Auszug aus dem Tagebuch von Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe:

18 September 1945:

[S. 303] "..........Alexandra hat über das Rote Kreuz geschrieben und um Unterkunft in Bückeburg gebeten für den Fall der Ausweisung aus Oesterreich. Unterschrift „Deine tieftraurige Alexandra“. Didi (Friedrich Christian), mein jüngster Bruder, ist eingesperrt, wo unbekannt. Für die Unterbringung müsste Woldi (Wolrad) sorgen. Ich nehme sie nicht. Sie haben zuviel Menschen im 3 Reich durch Denunziation unglücklich gemacht. Sie ist ein miserabler Charakter. Eiskalt, hochmütig (wohl infolge ihrer schlechten Abstammung), berechnend. Dies Ende für diese Familie war vorauszusehn. Mich denunzierten sie allein 2 Mal! Dass sie jetzt tieftraurig sind, ist kein Wunder. Hoffentlich aber über sich selbst, dann hätte es nämlich noch einen Sinn. Es giebt unter unseren Familien wohl keine, die sich so, jede Tradition mit Füssen tretend (ohne dabei auf eventl. Vorteile aus der „Abstammung“ zu verzichten), benommen hat, wie gerade diese Beiden. Die Schamlosigkeit auf die Spitze getrieben. Die Kinder tun mir leid. Sie ist eine zähe Frau mit rechnerischer Begabung. So dass ich keine Sorge eigentlich habe, dass sie nicht einen Posten finden wird, durch den sie wieder sich heraus entwickelt. Auf die Kinder muss man ein Auge haben, um ihnen weiterzuhelfen. Es ist sehr schwer Didis gegenüber nicht bitter zu sein nach allem, was man erlebte, und frei von Zorn über der Situation zu stehn. Denn gewisse Pflichten hat man nun einmal, das ist nicht wegzuleugnen".

Und noch ein Vorgang der Alexandra betrifft:



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