Beispiel eines Feldpostcouverts
“Feldpost Nummer 26847*, den 19 Oktober 1941
(*nach dem Verzeichnis für Feldpostnummern von Kannapin
handelt es sich um Lemberg)
Sehr verehrter Herr Reichstatthalter !
In der
Abfindungsangelegenheit meiner Brüder darf ich die Ausführungen, die ich in der
mir freundlicherweise gewährten Unterredung vom 17. d. Mts. Ihnen vorgetragen
habe, wie folgt wiederholen: “Um diese Einigung allen etwaigen späteren Anfechtungen
zu entziehen, wurde besprochen, dass sie nicht in einer Vergleichsurkunde
niedergelegt werden, sondern dass eine Entscheidung des Fideikommissgerichts
Celle auf Grund des Auflösungsgesetzes mit dem sachlichen Inhalt dieser
Einigung erbeten werden sollte”. .........
Vor kuzem haben die vier zuständigen Reichsministerien
entschieden, dass ich Eigentümer des alten Hausvermögens sei…….. …bitte ich
aber Ihre Aufmerksamkeit darauf lenken zu dürfen, dass durch die ständigen mit
grosser Heftigkeit und Verantwortungslosigkeit geführten Angriffe meiner Brüder
Heinrich und Friedrich Christian die sachliche Arbeit meiner Verwaltung auf´s
schwerste gestört und die Entwicklung der grossen Wirtschaftskörper stark
beeinträchtigt wird…
Ich wäre Ihnen, sehr verehrter Herr Reichstatthalter,
deshalb besonders dankbar, wenn Sie von sich aus daraufhin wirken würden, dass
diese dauernden erneuten Angriffe meiner Brüder endgültig unterbunden werden,
damit meine Verwaltung und das Fideikommissgericht ohne solche dauernden Störungen und
Beunruhigungen ihre in der heutigen Zeit besonders schwierigen Aufgaben
erfüllen können.
Für den Fall, dass Sie noch irgendwelche weitere
Aufklärung wünschen, habe ich Herrn von Plettenberg, dessen Uk- Stellung
beantragt und ihm von seinem Divisionskommandeur zugesagt ist, beauftragt, sich
sogleich nach seiner Rückkehr mit Ihnen in Verbindung zu setzen.
Ich benutze die Gelegenheit gern, um Ihnen meinen richtigen Dank für das sehr freundliche Interesse zu sagen das Sie mir und meiner Verwaltung entgegenbringen, und verbleibe mit Heil Hitler, Ihr stets ergebener
Wolrad Prinz zu Schaumburg - Lippe”
Staatsarchiv Bückeburg L 4 Schaumburg Lippische
Landesregierung Archivsignatur L 4 Nr.4952, S. 161 ff.
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