Donnerstag, 2. Januar 2020

Journalismusschulen und Faktencheck Teil 2

Im Mai musste ich diesen Beitrag verfassen:

https://www.vierprinzen.com/2019/05/journalismusschulen-und-faktencheck.html

Nun ist es wieder soweit.

Diesmal schreibt Herr Jan Peter Wiborg einen schlechten Artikel. Dabei zitiert er mich, eins meiner Bücher aus dem Jahr 2006 und zwingt mich dazu, ihm zu attestieren dass der Artikel "Schatten der Vergangenheit" (Schaumburger Nachrichten, 21.12.2019) sehr nach Auftragsjournalismus riecht.

Ich zitiere:

"Es gibt ein zweites Buch das Wolrads Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus beleuchtet. Es heisst "Vier Prinzen zu Schaumburg-Lippe und das parallele Unrechtssystem" (2006). Darin entwickelt der Jurist Alexander vom Hofe, Wolrads Grossneffe, die These, dass Wolrad vor allem deshalb gemeinsame Sache mit den Nazis gemacht hat, um das Hausvermögen zu bündeln."

Wie so oft schreibt der Journalist irgend einen Gedankenfetzen ab und beweist damit, dass er gar nichts verstanden hat. Wer die Kernthese verstehen will, muss sich gedanklich ein wenig anstrengen und das liegt Herrn Wiborg in diesem Fall fern. Vielleicht hat er es sogar verstanden und seine Mission ist es zu negieren. Negieren und Leugnen ist in Sachen Nationalsozialismus nicht immer harmlos und unproblematisch. Negieren mit Belegen und Argumenten ist erlaubt.

Dann schreibt er, es sei mir eine Ehre dass mich ein Historiker namens Riechmann immerhin an einigen Stellen zitiert. Aber dieser Historiker werte das Buch als "kaum ernst zu nehmen". Es sei eine Mischung aus kruder Anklageschrift und chaotischer Quellensammlung".

Wird hier geleugnet, Herr Wiborg ?

Krud heisst roh. Rohheiten gab es viele die ich hier nicht aufzähle, suchen Sie selbst. Und Quellen habe ich nachgewiesen in einem Umfang der die FU Berlin veranlasst hat meine zwei Bücher auf dem Dokumentenserver einzustellen.

Und wenn alles so verschwörungstheoretisch ist, warum beschäftigen Sie sich mit meinem Buch aus 2006, verschweigen in Ihrem neuen Artikel das Buch aus 2013, das Tagebuch meines ,wie Sie sagen "randständigen Grossvaters", das 1500 Seiten umfassende blog, das das NLA gebunden hat, und mit einer Signatur versah ?

Sind Sie zu faul sich zu informieren und nehmen den Wissensstand von 2006 als letzten Stand der Dinge, und tun so, als seien in den folgenden 14 Jahren keine neuen Erkenntnisse ans Tageslicht getreten ? Haben Sie die Hohenzollern Diskussion verschlafen ?

Hoffnungslos, wenn dieser platte Journalismus dominiert. Aber es gibt Gott sei Dank echten investigativen Journalismus. und es wäre nicht vermessen zu erwarten, dass Sie mich hätten ansprechen sollen, und zwar vor Veröffentlichung des Artikels.

Wolrad in Algorta 1962, mit seinem Patensohn AvH




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