Donnerstag, 30. Mai 2019

Journalismusschulen und Faktencheck

Zum Artikel in der SZ mit dem Titel: Journalistenschulen: Für Starreporter ist da wenig Platz

Die SZ zitiert unter anderen Journalistenschulen die Hamburg Media School:
"Wir (HMS) stehen darüber hinaus mit unseren Dozierenden aus Wissenschaft und Praxis im regelmäßigen Austausch über die Standards einer sorgfältigen Überprüfung von Fakten; bisher gab es hierzu keine Veranlassung für Beanstandungen. Ebenso wenig erkennen wir in unserem Studiengang einen Trend unter Studierenden zur Literarisierung auf Kosten der Wahrheit; insbesondere wollen wir die Studierenden in der Lehre für ein professionelles Fact Checking und die Verifikation von Informationen sensibilisieren".
Faktencheck und Verifikation von Informationen sind aus meiner Sicht unerlässlich.
Gerade aus diesem Grund kann ich nicht befürworten, dass Journalisten, und ich verweise auf meinen hier kürzlich publizierten Beitrag zum "investigativen Journalismus", Faktencheck und  Verifikation von Informationen auslassen. 
Wenn mit lapidaren Begriffen wie Verschwörungstheorie ein Faktencheck vermieden wird, Meinung verbreitet wird, dann handelt es sich um billigen Journalismus der berechtigten Ansprüchen nicht gerecht wird.

Und genau das, würde, wenn die Leitlinien einer Journalistenschule ernst genommen werden,  zum Durchfallen eines angehenden Journalisten führen müssen.
Faktencheck scheuen diejenigen die wissen, dass es brenzlig wird.
Rezo hat es erlebt.

Oder die Diskussion wird auf andere  Aspekte gelenkt, um den Faktencheck zu verhindern, der sehr  unangenehm werden kann.

Oder man spricht von der Regulierung der Aktivitäten von sogenannten "Influencern". Wieso soll ein politischer Beitrag von einem "Influencer" stammen ? Schon diese Etikettierung sucht nichts anderes als die Ausgrenzung vom "politischen Betrieb". Und sie heisst nichts anderes als "Meinungs- oder Stimmungsmacher", genau das Gegenteil von Faktenlieferant. Wir hier, die althergebrachten Parteien, dort die jungen kommerziellen Selbstinszenierer die manipulieren und Einfluss nehmen wollen. Die Aussage wird zur Nebensächlichkeit.

Regulierung ist Eingriff, oder sollte es in diesem Fall Angriff auf die Meinungsfreiheit heissen ?
Es ist eine uralte Taktik. "Kill the messenger if the message is dangerous".

Zurück zum Artikel von Herrn Bert Strebe:

Wie kann es sein, dass er den Faktencheck auslässt und 101 Jahre nach der Abschaffung der Monarchie,  falsch, rechtlich und historisch, bis in das Jahr 2019 hinein, eine "Fürstengalerie" inszeniert ?

Das ist Relotiusstil.



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