Machenschaften lassen sich in die Chronologie einfügen. Sie belegen, dass das korrupte NS Unrechtssystem als hervorragendes Werkzeug des Hochadels fungierte um rechtswidrige Wegnahmen zu vollziehen. Das war der wichtigste Beweggrund um sich regimefreundlich und regimefördernd zu geben. Das OLG Celle und das AG Bückeburg verhalfen Wolrad Prinz zu Schaumburg-Lippe zur Vollendung von Diebstahl und Betrug.
Ausschlaggebend waren nur wirtschaftliche Interessen, denn es gab weder politische noch weltanschauliche Konvergenzen zwischen Hochadel und Nationalsozialismus.
CHRONOLOGIE
10. April 1911 Georg Fürst zu Schaumburg Lippe bestellt durch
Testament seinen Sohn Adolf zum Alleinerben.
30 April 1911 Georg stirbt.
29 Juni 1916 Marie Anna bestellt in ihrem Testament ihre Kinder
zu Erben. Adolf soll das Palais in Bückeburg erhalten.
3 Mai 1918 stirbt Marie Anna.
25 November 1918 dankt Adolf ab.
10.1.1920 Adolf heiratet Elisabeth Bischoff. Trauzeuge Kekule von Stradonitz(Mitglied und
Grossarchivar der Grossen National-Mutterloge “Zu den drei Weltkugeln” .
28.11.1923 Adolf bestellt Elisabeth zur Alleinerbin über sein
Privatvermögen.
Seit 1928 steht Wolrad in Kontakt mit Hess und
Rosenberg und “kämpft” gegen die Freimaurer.
Adolf lebt auf der Insel Brioni in Istrien.
1.10.1930 Bruder Stephan tritt in die NSDAP ein.
3.2.1932 Wolrad beteiligt sich an Wahlkampf Reichstagswahl 1932 und unterstützt
den Stahlhelm: Briefwechsel Wolrad 3.2.1932 mit Landratsamt..
27.2.1932 Bruder Heinrich gründet in Potsdam die Freimaurerloge EBDAR.
1.11.1932 Bruder Friedrich Christian tritt
in SA ein.
1.4.33 Bruder Friedrich Christian wird Adjutant von Goebbels.
Mai 1933 Reichspräsient von Hindenburg ernennt auf Vorschlag des Führers Alfred
Meyer zum Reichstatthalter von Lippe und Schaumburg-Lippe (Eigenmaterial
Partei-Kanzlei).
1 Mai 1933 Robert Figge später Richter beim OLG Celle über das Vermögen der
Familie Schaumburg Lippe tritt in die NSDAP ein. Oberleutnant bei den
Landesschützen und den Pionieren in Celle.
1 Mai 1933 Forstassessor Hans Joachim Dienemann tritt in die
NSDAP ein. Später tritt er in die Dienste Wolrads als Forstmann ein. Sein Sohn
Jörg wird später Leiter der Hofkammer in
Bückeburg.
1933 Walter Endler später Richter beim OLG Celle über das Vermögen der
Familie Schaumburg Lippe tritt in die SA ein. Später Landes Schützen Ersatz:
Ausbildungs Btl. Nº 11 in Hildesheim. 1945 Landesschützen Btl. 739 Celle.
1933 Konrad Harten später Richter über das Vermögen der Familie Schaumburg
Lippe tritt in die SA ein. Ging in Bückeburg auf das Adolfinum. Richter in
Zivil- und Erbgesundheitssachen beim OLG
Celle.
9.5.1933 Friedrich Christian sagt Feuerrede zur Bücherverbrennung durch Goebbels
in Berlin zu.
Mai 1933 Selbstauflösung EBDAR, arbeitet aber weiter.
24.8.1933 Wolrad schreibt Artikel für Adolf Hitler in
Hannoverscher Kurier zusammen mit Reichstatthalter Alfred Meyer.
1933 Karl Dreier (Sohn des 2. Kammerdieners des Georg Fürst zu Schaumburg
Lippe) ist NSDAP Abgeordneter im Landtag Schaumburg Lippe, später Präsident der Landesregierung in
Bückeburg); Dr. Wolrad Schwertfeger ist
Abgeordneter für Kampffront Schwarz Weiss Rot, er wird später ab 1936 bis an
sein Lebensende Berater, Vertreter, RA und Verwalter von Wolrad, später von
dessen Sohn Philipp Ernst PzSL.
13.9.1933 Gesetz zur Bildung des Reichsnährstandes.
1934 Oberlandesgerichtsrat Robert Figge nimmt nach eigenen Angaben in einer
Fideikommissache in Oberösterreich an einer Waldbesichtigung in Steyerling teil
(Entnazifizerungsakte Figge).
8.2.1934 Landeserbhofgericht wird in Celle errichtet.
17.4.1934 Heinrich lehnt Eintritt in NSDAP ab.
11.6.1934 Gestapa (Göring) ermittelt gegen Adolf. Einschaltung Ribbentropp und
Botschaft Rom.
25.7.1934 Putschversuch der Nationalsozialisten in Österreich. Daran nimmt Teil
Franz Josef Prinz zu Schaumburg Lippe (er ist Schwager Wolrads). Albrecht Prinz
zu Schaumburg Lippe, Vetter von Wolrads Ehefrau Bathildis, finanziert
Kampfabschnitte und bietet sicheren Versammlungsort für Führerbesprechungen
aller Art.
28.2.1935 erstes Fideikommissauflösungsgesetz.
März 1935 Auflösung EBDAR durch Gestapa.
29.3.1935 Erlass des Reichsumsiedlungsgesetzes
25.4.1935 Ausweislich seiner Dienstakte
wurden die Richter des OLG Celle (z. Bsp. Richter Figge) gefragt:
1. Waren Sie
Mitglied einer Freimaurerloge ? Nein.
Welcher ?
(Die Loge ist auch nach Ihrer Zugehörigkeit zu einer Grossloge, näher zu
bezeichnen). Von wann bis wann ?
2. Welches Amt
haben Sie in der Loge bekleidet ?
3. Welchen
Freimaurergrad haben Sie erreicht ?
Ich
versichere dienstlich, dass ich diese Angaben nach bestem Wissen und Gewissen
gemacht habe. Celle, den 25.4.1935. Figge
Oberlandesgerichtsrat.
1935 Erlass
Nürnberger Rassegesetze
1935/1936 Im äußersten Nordwesten des Landkreises Celle liegt der Gemeindefreie
Bezirk Lohheide. Seine Entstehungsgeschichte beginnt in den Jahren 1935/36, als
für die damalige deutsche Wehrmacht zwischen Bergen und Fallingbostel der
Truppenübungsplatz Bergen angelegt wurde. Mit dem Erwerb der benötigten Flächen
von rund 30.000 Hektar durch die Reichsumsiedlungsgesellschaft (RUGES) erfolgte
zugleich auch die Auflösung von 24 Gemeinden. Im Landkreis Celle waren davon die Ortschaften
Hörsten, Hoppenstedt, Hohne, Hasselhorst, Hohnerode, Manhorn, Lohe,
Bredebeck und Gudehausen betroffen, deren Bewohner umgesiedelt wurden. Auch die
Orte Becklingen, Wardböhmen, Bleckmar, Bergen, Belsen und Meißendorf mussten
erhebliche Flächen an den Truppenübungsplatz abtreten. Die am Platzrand
vorhandenen Bauernhöfe und anderen Gebäude fanden zur Unterbringung von Platzbediensteten
Verwendung. Lange Zeit blieb unklar, in welcher Form die gemeindliche
Verwaltung des Truppenübungsplatzes erfolgen sollte. Aufgrund einer Denkschrift
des Landrates von Fallingbostel wurde für diesen Zweck schließlich am 01.
August 1938 nach Maßgabe der Entscheidung des Oberpräsidenten Hannover vom 02.
Juni 1938 der „Gutsbezirk Platz Bergen“ gebildet und voll in den Landkreis
Fallingbostel eingegliedert.
1935 Zollfahndungsstelle Hannover und Finanzamt ermitteln gegen Adolf wegen
Devisenvergehen und Steuerhinterziehung.
1935 Es werden bereits die ersten Untertageverlagerungen ausfindig gemacht
1.6.1935 beantragt Dr. Schwertfeger in Bückeburg beim Amtsgericht Registergericht
Bückeburg die Löschung der Gesellschaft Steyerling GmbH, vermeintlich im Namen
von Adolf. Diese Gesellschaft verwaltet das 9500 hektar grosse Gut Adolfs in
Österreich.
26.6.1935 Erlass des ersten Gesetzes zur Vereinheitlichung der
Fideikommissauflösung.
1.8.1935 Wolrad wird offiziell Mitglied NSDAP und S.A.,
förderndes Mitglied der SS. In Wahrheit hat er schon seit 1928 Hitler, Rosenberg
und Hess unterstützt.
20.8.1935 Valentin Graf Henckel von Donnersmarck (Berlin W, Budapesterstr.
15) verkauft in Berlin vor dem Amtsgericht Berlin Abt. 500 aufgrund
Generalvollmacht von Adolf vom 11 Juli 1921 zum Zwecke der Umsiedlung an die
Reichsumsiedlungsgesellschaft m.b.H. zum Zwecke der Umsiedlung nach Massgabe
des Gesetzes über die Landbeschaffung für Zwecke der Wehrmacht vom 29. März
1935 und das Reichssiedlungsgesetzes vom 11. August 1919 seinen Grundbesitz:
Güter Grabowhöfe (einschl. Nebengüter Louisenfeld und Sommerstrof) Baumgarten
und Panschenhagen insgesamt: 2.400 hektar. Mitverkauft: Zuckerrübenkontingente
von insgesamt 35.000 Ztr. Auf Grabowhöfe und Baumgarten bei der Zuckerfabrik in
Malchin, ebenso Anteil bei der Molkereigesellschaft m.b.H. in Waren.
Verkaufspreis bar 2.105.000 Reichsmark.
Für das Geschäft wired Abgabefreiheit in Anspruch genommen, weil es gemäss der
besonders zu überreichenden Bescheinigung des Leiters der Reichsstelle für
Landbeschaffung vom 20.August 1935 zur Vermeidung der Enteignung auf Grund des
Gesetzes über die Landbeschaffung für Zwecke der Wehrmacht vom 29. März
geschlossen wird.
1936 Gut Louisenfeld. Reichsumsiedlung
von Bauern aus der Lohheide/Niedersachsen nach Mecklenburg wegen Bau des
Truppenübungsplatzes Bergen und des KZ Bergen-Belsen.
26.3.1936 Adolf Fürst zu SL, kinderlos, stürzt mit Ehefrau mit dem Flugzeug in Méxiko ab.
Artikel in: Die Schaumburg vom 30.3.1936 (Beileidtelegramm Adolf Hitler).
27.3.1936 Telegramm Adolf Hitler an Wolrad. Kondolenz.
18.4.1936 Wolrad wird von Adolf Manns betitelt als Pg. Wolrad, Fürst zu
Schaumburg Lippe: das neue Oberhaupt des Hauses (Artikel aus Die Schaumburg
vom 18 April 1936).
7.5.1936 Wolrad schreibt an Göring und bittet darum, sich Fürst nennen zu dürfen.
12.5.1936 Göring fordert den Bericht über den Absturz Adolfs an.
20.5.1936 Schreiben von Valentin Graf Henckel von
Donnersmarck (Testamentsvollstrecker von Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe) aus Bückeburg an Rechtsanwalt Valentin Stolz in
München Darin sagt er dass die in der Anlage verzeichneten Engagements auf den Namen des Fürsten
Adolf lauten, während sie eigentlich dem Fürstlichen Hause zustehen.
Engagements sind: Anteile Steyrling GmbH, Fürstl Bad Eilsen Betriebs GmbH, Bad Eilsen Kleinbahn G.m.b.H,, Mecklbg. Genossenschaftsbank; meckl. Landw. Hauptgenossenschaft Reiffeisen; Pommersch. Spiritus Verwertungsgenossenschaft; Molkereigenossenschaft Lalendorf; Molkereigenossenschaft Güstrow; Zuckerfabrik Rostock; Zuckerfabrick Malchin; Molkereigenossenschaft Wittstock; Fürstliche Dampfmühle Bückeburg; Grundbuch Eintragungen; Vietgest, Nienhagen mit Hütte und Schwiggerow, Boldebuck mit Mühlengeez, Gülzow, Wilhelminenhof mit Parum; Reinshagen, Krümmel mit Muggendorf; Mühle Reinsagen; Gut Osterrade mit Bovenau und Wakendorf in Holstein; Forst Reinsdorf in Preussen; Hof Nr. 3 Kleinenbremen in Preussen; Herrschaft Steyrling in Oberösterreich, Palais Schaumburg in Bonn; Schloss Schaumburg in der Grafschaft Schaumbrg.
Engagements sind: Anteile Steyrling GmbH, Fürstl Bad Eilsen Betriebs GmbH, Bad Eilsen Kleinbahn G.m.b.H,, Mecklbg. Genossenschaftsbank; meckl. Landw. Hauptgenossenschaft Reiffeisen; Pommersch. Spiritus Verwertungsgenossenschaft; Molkereigenossenschaft Lalendorf; Molkereigenossenschaft Güstrow; Zuckerfabrik Rostock; Zuckerfabrick Malchin; Molkereigenossenschaft Wittstock; Fürstliche Dampfmühle Bückeburg; Grundbuch Eintragungen; Vietgest, Nienhagen mit Hütte und Schwiggerow, Boldebuck mit Mühlengeez, Gülzow, Wilhelminenhof mit Parum; Reinshagen, Krümmel mit Muggendorf; Mühle Reinsagen; Gut Osterrade mit Bovenau und Wakendorf in Holstein; Forst Reinsdorf in Preussen; Hof Nr. 3 Kleinenbremen in Preussen; Herrschaft Steyrling in Oberösterreich, Palais Schaumburg in Bonn; Schloss Schaumburg in der Grafschaft Schaumbrg.
27.5.1936 Staatssekretär bei Göring verweist an den
Reichs- und Preussischen Minister des
Innern Wilhelm Frick, der mit der Angelegenheit schon befasst sei und
sendet Abschrift an Reichsaussenminister
von Neurath.
14.6.1936 Wolrad schreibt in der Fürstenfrage an Staatsrat Neumann.
14.6.1936 Wolrad schreibt in der Fürstenfrage an Staatsrat Neumann.
15.7.1936 Friedrich Christian denunziert EBDAR bei Gestapo und diese ermittelt.
30.7.1936: Wolrad lässt vom unzuständigen AG Bückeburg bescheinigen, dass
aufgrund Hausgesetz vom 8.12.1923 der persönliche Grundbesitz des Adolf dem
Haus gehört und lässt im Grundbuch in Österreich alle Grundstücke auf das Haus
umschreiben. Keinerlei Zustimmung der Erben eingeholt.
30.7.1936 Bormann empfiehlt Stephan an Ribbentropp.
5.8.1936 Das Gut in Österreich wird aufgrund der Bescheinigung des AG Bückeburg
vom 30.7.1936 auf das Fürstliche Haus umgeschrieben.
18.8.1936: Hofkammer schreibt an Wolrad, HPzSL, FCPzSL, Herring und Vertreter von
SPzSL, dass zwecks Beleg dafür dass das Fürstliche Haus Inhaber der Fürstlichen
Dampfmühle ist, die Erben des Adolf eine Erklärung dahingehend abgeben müssen, dass die Fürstliche
Dampfmühle Bestandteil des Hausgutes ist und nicht zum Privatvermögen des Adolf
gehört hatte. So verlangt es das AG Bückeburg (Handelsregister). Erben geben
Erklärung nicht ab.
21.8.1936 Bormann empfiehlt Stephan zu befördern (Brief an Hess).
1.9.1936 Wolrad stellt Rüchdatierungsantrag Aufnahme in NSDAP.
2.9.1936 Runderlass des Reichs- und Preussischen Ministeriums des Innern der
u.a. EBDAR als logenähnlich verbietet.
14.10.1936 Friedrich Christian Standarte Feldherrnhalle
(Obersturmbannführer) Standartenführer.
16.11.1936 Der Testamentsvollstrecker von Adolf fürst zu Schaumburg-Lippe Valentin Graf Henckel von Donnersmarck wird inhaftiert.
16.11.1936 Der Testamentsvollstrecker von Adolf fürst zu Schaumburg-Lippe Valentin Graf Henckel von Donnersmarck wird inhaftiert.
7.12.1936 Hess befürwortet Wolrads Rückdatierung in Sachen Eintraitt in NSDAP.
27.1.1937 Das unzuständige Nachlassgericht Bückeburg stellt Erbschein nach Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe. Text: Adolf wird beerbt von seinen 4 Geschwistern zu je 1/5 und von seinen Neffen zu je 1/10 beerbt.
30.1.1937 Friedrich Christian gehört zur Obersten SA Führung.
24.3.1937 Brief Wolrad an Landespräsident Dreier “als Nationalsozialist meiner
Sippe”: Anfechtung Domanialteilungsvertrag, Korrspondenz mit Göring, Hess,
Meissner, Alfred Meyer wobei auch Bormann genannt wird
15.6.1937 Wolrad stellt Rückdatierungsantrag NSDAP, mit der Begründung dass er
schon 1928 den Kampf gegen die Freimaurer geführt habe und schon mit Hess und
Rosenberg in Kontakt gestanden habe. (Mappe 4).
Wilhelm Rohrssen, Schlossverwalter in Bückeburg unter Adolf geht zu
Goebbels nach Berlin. (Mappe 7).
11.8.1937 Rechtspfleger Freitag AG Bückeburg vermerkt auf Erbschein nach Adolf:
Vermögen nicht vorhanden (Mappe 5 A). Kostenberechnung 1 RM, Datum; 11.2.1936
(vor Adolfs Tod).
23.8.1937 Wolrad erteilt Vollmacht als
Oberhaupt des Fürstlichen Hauses an Schwertfeger gemäss Par. 14 des Hausgesetzes
über das Hausgut des FH Schaumburg Lippe (AG Bückeburg)
10.11.1937 Vermerk des Staatsekretärs
bei Göring in Akte Wolrads wegen
Titelfrage: Referent im Reichsinnenministerium habe zu dem Gesetzesentwurf
(FideikommisserlG) noch nicht Stellung
genommen.
Januar 1938 Verkaufsverhandlungen mit Oberst Kuntzen vom Heerespersonalamt beim Reichskriegsministerium, Tirpitzufer in Berlin
Januar 1938 Verkaufsverhandlungen mit Oberst Kuntzen vom Heerespersonalamt beim Reichskriegsministerium, Tirpitzufer in Berlin
24.2.1938 Gnadenerlass Bouhler
hinsichtlich Mitgliedschaft Stephan in EBDAR.
13.3.1938 Hitler marschiert in Österreich ein. Styerling (10.000 hektar grosses Forstgut von Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe liegt in Österreich.
13.3.1938 Hitler marschiert in Österreich ein. Styerling (10.000 hektar grosses Forstgut von Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe liegt in Österreich.
14.4.1938 Unter VI Nr. 27/38 erteilt
das AG Bückeburg II angeblich ein Testamentsvollstreckerzeugnis zugunsten Hofrat Hermann
Müller in Bückeburg und RA Dr. Valentin Stolz I in München.
25 April 1938 Unter dem
Aktenzeichen 8310 Fk 17, 8/38 (Blatt 55
der Akte 10191, 5 Bundesarchiv R 3001) findet sich ein Vermerk zur Auflösung
der Fideikommisse in Österreich aus dem sich eindeutig ergibt, dass sich auch
die SS mit der Gesetzgebung zur Fideikommissauflösung beschäftigte:“Vermerk: Am 23.d.Mts, suchte mich Herr Dr. Ehaus vom
Reichsministerium des Innern (Chef der Sicherheitspolizei) auf und teilte mir
mit, dass der Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei den Chef der
Sicherheitspolizei um Stellungnahme zu den anliegenden “Richtlinien fur einen
Gesetzesentwurf über die Aufhebung der Fideikommisse im Lande Österreich”
ersucht habe. Die Richtlinien seinen bei einer am 10
April d.Js. in der Reichskanzlei stattgefundenen Besprechung unter Beteiligung
des Herrn Reichs- und Preussischen Ministers für Ernährung und Landwirtschaft
aufgestellt und vom RMdJ. Zunächst der österreichischen Landesregierung zur
Stellungnahme übersandt worden. Er bitte, die Richtlinien streng vertraulich zu
behandeln. Er sei beauftragt, sich im Reichsjustizministerium über den im
Reiche geltenden Rechtszustand hinsichtlich der Auflösung der Fideikommisse zu
unterrichten. Herr Ehaus ist telefonisch zu
erreichen unter 120040 (Ap. 760) Wilhelmstr. 101 (Eingang Geheime
Staatspolizei). Berlin den 25 April 1938.” Kreishauptmann
(und Sturmbannführer) Dr. Heinz Ehaus führte im Juli 1942 die Deportationen im
Generalgouvernement (Rzeszow = Reichshof) durch und liquidierte fast sämtliche
Juden in Reichshof.
6.7.1938 Erlass Gesetz über das Erlöschen der Familienfideikommis-se und sonstiger gebundener Vermögen vom 6 Juli 1938
(Reichsgesetzblatt I. S. 825), welches im Einvernehmen mit dem Reichsminister
für Ernährung und Landwirtschaft (Richard Walther Darré) , dem Reichsforstmeister
(Hermann Göring), dem Reichsminister des
Innern (Wilhelm Frick), dem Reichsminister
der Finanzen (Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk) und dem
Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung
und Volksbildung (Bernhard Rust) vom Reichsminister für Justiz (Franz
Gürtner) erlassen wird.
20.8.1938 Bei staatsähnlicher Trauerfeier des holländischen Gesandten v. Rapperd
erscheint Wolrad im Schloss als Gastgeber in SA Uniform, zugegen sind Herr
Dreier Präsident der Landesregierung Schaumburg Lippe und Reichstatthalter
Alfred Meyer (später Teilnehmer der Wannseekonferenz).
1938 Wolrad schliesst mit der Reichsbahn Verträge ab für “seine” Bahn (BEK).
Er investiert 362.000 RM für kommenden Bedarf.
22.11.1938: Rücknahme der Anfechtung des Domanialteilungsvertrages.
24.2.1939 angebliche Testamentsvollstrecker des verstorbenen Adolf FzSL verkaufen Palais
Schaumburg an Reichsheer für 709.000 RM bar.
29.2.1939 Kriegsbeorderung Heinrich Prinz zu Schaumburg-lippe.
29.2.1939 Kriegsbeorderung Heinrich Prinz zu Schaumburg-lippe.
3.3.1939 (wie zuvor) Verkauf Belle Maison Pullach an Stiftung Biologisches
Krankenhaus für 280.000RM (Innenministerium, auch Erholungsstätte für die NSDAP
Führung in München, insbesondere Bormann und Hess).
20.3.1939 Paragraf 86 DVO FidErlG (nachgewiesenermassen Einzelfallgesetz für Fall
Schaumburg Lippe, siehe Schriftsatz Seelmann Eggebert v. 16.12.1941 S.9).
28.4.1939 Vor Notar Kistenfeger in München erteilt Valentin Stolz (angeblich Testamentsvollstrecker Adolfs) als TV
Adolfs Vollmacht an Schwertgfeger in Bückeburg um ihn (Valentin Stolz) in allen
Angelegenheiten betreffend das Landgut Gülzow zu vertreten. Beglaubigung der
Unterschrift durch Notar Kistenfeger in München.
29.4.1939 Vor Notar Cramer in Bückeburg erteilt Hermann Müller (angeblich Testamentsvollstrecker Adolfs) Vollmacht an Schwertfeger in Bückeburg um ihn (Müller) in allen
Angelegenheiten betreffend das Landgut Gülzow zu vertreten. Beglaubigung der
Unterschrift durch Notar Cramer in München.
3.5.1939 Notar Blauert leistet
Abschrift des Unter VI Nr. 27/38 erteilten Testamentsvollstreckerzeugnis des AG
Bückeburg II am 14.4.1938 zugunsten Hofrat Hermann Müller in Bückeburg und RA
Dr. Valentin Stolz I in München.
Täuschung über die Rechtsnatur des Nachlasses von Adolf
Fürst zu Schaumburg-Lippe
"Herr Geheimrat Seelmann und ich fanden uns, nachdem
S. gegangen war, beide in der Überzeugung, dass die Situation für unseren
Fürsten sich eigentlich nur verbessert habe.... Die wirklich unangenehmen
Punkte, die sich im Rahmen des Gesetzes ergeben könnten (Antrag auf Erhöhung
der Apanage und Auseinandersetzung über den Lehnbesitz) hat die Gegenseite
noch gar nicht gemerkt."
30.6.1939 Vor Notar Rudolf Blauert in Güstrow wird durch Schwertfeger als
Bevollmächtigter der Testamentsvollstrecker nach Adolf Gut Gülzow (798 Hektar) an Firma F. von
Lochow – Petkus Gesellschaft mbH (Sitz Bergen, damals Saatzucht in
Hasselhorst) zum Preis von 950.000 RM (bar). Geschäftsführer der Lochow Petkus
waren Dr. Agr. Walther Laube und Carl v. Bose, Major a..D. Damit steht fest,
dass auch dieser Verkauf (Gülzow) mit der Umsiedlung wg. Truppenübungsplatz
Bergen und KZ Bergen Belsen in Zusammenhang steht. Lochow Petkus war betroffen
und erhielt Gülzow.
20.7.1939 Durch Erlass des RFSS wird EBDAR aufgelöst.
17.8.1939 Wolrad stellt Generalvollmachten an Plettenberg, Schwertfeger und
Dienemann aus (weil der Krieg beschlossenen Sache ist und Wolrad am Raubüberfall gegen Polen im September 1939 teilnehmen
wird).
23.8.1939 Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt unterschrieben
von Ribbentropp: Fúr den Fall einer territorialspolitischen Umgestaltung der
zum polnischen Staate gehörenden Gebiet werden die Interessenspfären
Deutschlands und der UdSSR ungefähr durch die Linie der Flüsse Narew, Weichsel
und San abgegrenzt. Die Frage, ob
die beiderseitigen Interessen die Erhaltung eines unabhängigen polnischen
Staates erwünscht erscheinen lassen und wie dieser Staat abzugrenzen wäre, kann
endgültig erst im Laufe der weiteren politischen Entwicklung geprüft werden.
1.9.1939 Beginn des deutschen Angriffs auf Polen.
Ab 12.9.39 Wolrad mit Stab Nachsch. Kol. Abt. Z.b.V. 797 (WK XI). Sicherung.
19.9.1939 Westrand von Lemberg in deutschem Besitz. Gleich
geräumt, weil Gebiet bis zum San (Przemysil) dem russischen Interessengebiet
zugeteilt wurde. 21 Monate lang werden dort die sowjets regieren. Durch
Przemysl verläuft die Demarkationslinie (Przemysl geteilte Stadt)
19.10.1939 Gründung der Haupttreuhandstelle Ost. Sie
war Görings Vierjahresplanbehörde unterstellt mit Sitz in Berlin. Ihre Aufgabe:
das gesamte staatliche und private Vermögen Polens zu erfassen und treuhänderisch zu
verwalten. Soweit es sich um Landwirtschaft, Handwerk und Wohnimmobilien
handelte, kooperierte sie eng mit Himmlers Rasse- und Siedlungshauptamt und dessen Töchtern, um die vom »Dritten Reich« annektierten
polnischen Gebiete einzudeutschen.
kuriose Synchronisation
24.10.1939: Notar Dr. Blauert an OLG Rostock: Herren von der Hofkammer erklären, dass ein Erbschein nicht erteilt ist. Testamentsvollstreckerzeugnis soll genügen.
Blockadetaktik bei den
Gerichten
"Deshalb hat der
Unterzeichnete im Auftrage ... die ganze Angelegenheit in der letzten Woche mit
dem Präsidenten des Fideikommissgerichts, Herrn Remkes ... besprochen.
Diese Besprechung war sehr ertragreich. Denn Herr Präsident Remkes hat
nunmehr auf alle Anträge wegen der Agnaten verzichtet und versprochen, bei
etwaigen Anträgen der Agnaten von Amtswegen das Verfahren auszusetzen, weil
Euer Durchlaucht im Felde seien."
Parteiverrat des
"gegnerischen" Rechtsanwaltes Siebert
"In der Zwischenzeit
hat eine Besprechung zwischen Herrn Rechtsanwalt Siebert und Herrn Geheimrat
Seelmann-Eggebert und dem Unterzeichneten stattgefunden, in der alle
Möglichkeiten eingehend durchgesprochen sind. Herr Rechtsanwalt Siebert steht
innerlich durchaus auf Seiten der Verwaltung."
" Da er wirklich ganz
besonders nett und offen war- er hat uns alle seine Karten aufgedeckt, von uns
aber nichts Sachliches erfahren, - habe ich ihn mehrfach dringend gebeten, doch
alles zu tun, um die Sache in der Hand zu behalten."
25.10.1939 Rest-Polen (zwischen den eingegliederten Ostgebieten
und der sowjetischen Interessensphäre) wird als Generalgouvernement für die
besetzten polnischen Gebiete (unter Hans Frank als Generalgouverneur) zu einer
Art Nebenland des Reiches. Während die Eingegliederten Ostgebiete durch
Vertreibung der Polen und Ansiedlung von Deutschen aus den Baltischen Staaten,
Wolhynien, Bessarabien u.a. germanisiert werden, beginnt im Winter 39/40 die
physischen Ausrottung der polnischen Führungsschicht im Generlagouvernement.
Die Juden werden in Gross ghettos in den grössten Städten des
Generalgouvernements sowie in Lodz konzentriert. Generalgouvernement umfasst
Zentralpolen und grenzt im Osten an die deutsch-sowjetische Teilungslinie an
den Flüssen Bug und San, im Süden an Ungarn (Karpato-Ukraine) und die damlas
selbständige Slowakei und im Westen und Norden an das Deutsche Reich (Protektorat
Böhmen und Mähren, preussische Provinzen Schlesien und Ostpreussen und
Reichsgau Wartheland). Dienstsitz des
Gouverneurs Frank ist zunächst Lodsch. Mit 797 sichert Wolrad das
Generalgouvernement.
1.11.1939 Nach Pseudo Plebisziten werden die westukrainischen Gebiete Polens
(Lemberg bis Przemysl) der Ukrainischen
Sowjetrepublik eingegliedert.
2.11.1939 Nordostpolen wird der Bjelorussichen Sowjetrepublik
eingegliedert.
9.11.1939 Eingliederung Generalgouvernement in das Deutsche Reich. Mit 797 sichert Wolrad das Generalgouvernement.
13.11.1939 Frank verlegt Dienstsitz nach Krakau. Mit 797 sichert Wolrad das Generalgouvernement. (Sitz
Stradom Kommandanturstrasse, nahe Franks Sitz in der Burg Wavel.
15.11.1939 Errichtung der Treuhandstelle im Generalgouvernement.
20.12.1939 –
7.III.40: Wolrad macht Urlaub in Hagenburg.
Ende 1939:
Robert Figge, Richter am OLG Celle,
leistete als Oberleutnant z.V. im 4. Landesschützenbataillon XI/XI
Dienst auf dem Truppenübungsplatz in Belsen ab 1939. Am 1.4.1940 schreibt er
(“Schon der Dienst auf dem Truppenübungsplatz in Belsen im vorigen Jahr ist mir
zu schwer geworden”. Am 10.6.1940 leistet er Dienst im Landesschützenbataillon
nr. 711 in Bergen.
Letzte Juniwoche 1941: Stephan Prinz zu Schaumburg Lippe zahlt an General
Peron, Eva Duarte, sowie Polizeistellen in Argentinien unter Aufsicht des
Botschafters in Buenos Aires von Thermann (Mitglied der Waffen SS) insgesamt
550.000 pesos zwecks Einflussnahme in die Politik zugunsten Drittes Reich.
14.1.1949
Wolrad wird entnazifiziert (IV: Nationalsozialismus unterstützt) und die
Affaire des Abhandenkommens von Wertsachen aus dem Schloss geht unter. Die
Beschlagnahme des Vermögens wird aufgehoben, Wolrad verfügt über das gesamte
Schaumburg-lippische Vermögen. Ernst August Prinz von Hannover wird entlastet (
Gruppe V) am 25.1.1949. R, N. Hervorzuheben
ist die Synchronizität zwischen den Entnazifizierungsverfahren Wolrad PzSL,
Schwerdtfeger, Ernst August von Hannover,
Prozess gegen Schmidt und Auslieferungsverfahren des Ministerpräsidenten
Kopf. Diese Situation verstärkt durch die Aufblähung der Diebstahlsaffaire in
Schloss Bückeburg bei Einschaltung des Königs von England
20.12.1939: Auftrag der HTO, dass die Übernahme von Geschäften in erster Linie für
Kriegsteilnehmer vorbehalten sein sollten. Hierzu gründete die Reichsgruppe
Handel eine besondere Gesellschaft: Auffanggesellschaft für
Kriegsteilnehmerbetriebe des Handels im Reichsgau Danzig Westpreussen.
Verwaltungsrat bestand aus 12 Personen, darunter u.a. RKFdV, HTO Treuhandstelle
Danzig Westpreussen, Wehrmacht, Waffen SS, Reichstatthalter, Wirtschaftskammer
Danzig Westpreussen.
Seit Dezember 1939 Einsatz von polnischen
Kriegsgefangenen als Zwangsarbeiter in der
Schaumburg lippischen Forst, auch in Betrieben im Bückeburger Raum.
Vorschriften
zur Behandlung polnischer Kriegsgefangener werden von Reichstatthalter Alfred
Meyer erlassen. Alfred Meyer wird sich 1941 an der Wannseekonferenz beteiligen
und die Endlösung exekutieren, siehe Wannseeprotokoll.
Die 1940
von der HTO begonnene »karteimäßige Erfassung« polnischen Eigentums bedeutete die totale Enteignung der Polen, ob
katholischer oder jüdischer Konfession. HTO ist auch an der Ghettoisierung und Vernichtung der Juden beteiligt. Mit 797 sichert Wolrad das Generalgouvernement.
15.1.1940 Beschluss OLG Celle FS I 52 in Sachen betr. Das
Fürst Schaumburg – Lippische Hausvermögen.Der Beschluss wird vor dem Obersten
FG in Berlin angefochten und wird nicht rechtskräftig.
17.1.1940 Bericht vom RSHA über EBDAR. Ebdar gefährlicher Gegner für Partei und
Staat. Heinrich, angeblich Bruder vom Adjutanten von Goebbels gehörte dazu.
7.3.1940
Ende Urlaub seit 20.12.1939 in Hagenburg.
1.4.1940
Wolrad sichert das Generalgouvernement in
Krakau und Lemberg u.a. mit Division Nachschubführer 365. Diese Einheit ist aus
der 797 hervorgegangen.
10.6.1940
Speer besichtigt Schloss Bückeburg und den Fürstenhof in Bad Eilsen.
15.6.1940
Schlossverwalter Gottschalk in Bückeburg
schreibt an die Präsidialkanzlei des Führers in Berlin: Sollte das Schloss für
die dort beabsichtigten Zwecke in Anspruch genommen werden, so bitten wir zu
entscheiden welche Arbeiten zur
Ausführung kommen sollen
17.6.1940.
Harten, Tasche und Remkes vom OLG Celle bescheinigen, obwohl der Beschluss vom
15.1.1940 nicht rechtskräftig ist, dass seit Erlass des Hausgesetzs vom
8.12.1923 das Fürstliche Haus Eigentümer aller dem Chef des Fürstlichen Hauses
Schaumburg-Lippe zustehenden Vermögenswerte geworden und die rechtliche
Gebundenheit des Hausvermögens erloschen ist. Aufgrund Par. 86 Abs. 2 S. 1 DVO
FidErlG gelte die Auflösung als noch nicht durchgeführt. Als Inhaber des
Hausvermögens hat sich im Sinne des Par. 86 Abs. 2 Satz 5 Wolrad ausgewiesen.
Diese Bescheinigung wird Eintragungsgrundlage zugunsten Wolrad diverser
Positionen aus dem Privatvermögen Adolfs, insbesondere Palais Schaumburg, Güter
in Mecklenburg Vorpommern, Österriech usw. (siehe 11 Juli 1942).
Aufgrund des Folgezeugnisses des Fideikommissenates beim OLG Celle vom 17.06.1940
eingetragen heute (ohne Datum) als Eigentümer Wolrad Prinz zu Schaumburg-Lippe.
Nienhagen
(Kreis Güstrow)
20.6.1940 Erlass des Generalbevollmächtigten für die
Reichsverteidigung.
31.7.1940
Bezeichnung des Generalgouvernement für die
besetzten polnischen Gebiete nur noch Generalgouvernement. Das Amt des
Generalgouverneurs in Krakau wird als Regierung des Generalgouvernements
bezeichnet. Staatliche Gewalt liget bei Frank und bei dem Vorsitzenden des
Ministerrats für die Reichsverteidigung und Beauftragten für den
Vierjahresplan, Hermann Göring. Adolf Hitler ermächtigte die obersten
Reichsbehörden Anordnungen für das Generalgouvernement zu treffen.
Generalgouvernement teilte sich auf in Distrikte Krakau, Lublin, Radom und
Warschau.
1.8.1940 Wolrad wird zum Major befördert, er sichert das Generalgouvernement in
Krakau.
Nach
der Rangordnung des RKFdV gibt es bevorrechtigte Gruppen von Bewerbern um
enteignete Geschäftsbetriebe. Bei der Aufteilung des polnischen und jüdischen
Vermögens konnten die im Felde stehenden Kriegsteilnehmer ihre Ansprüche nicht
selbst geltend machen. Die Handelsaufbau Ost GmbH nahm deren Interessen wahr.
24.9.1940 Urlaub in Steyerling (Osterreich).
1940 Vorbereitungen zur Untertageverlagerung der Rüstungsindustrie (Hans
Kammler).
15.9.1940 Wolrad wird Nachschubführer 365 der OFK 365 Tarnow.
Am 3.12.1940
schreibt der Oberlandesgerichtspräsident von Garssen unter 9F 59:
Vermerk: “Unter
Bezugnahme auf den Erlass des Generalbevollmächtigten für die
Reichsverteidigung vom 10 Juni 1940 – GVB 119/40-2270- wird festgestellt, dass
der Oberlandesgerichtsrat Dr. Robter Figge aus zwingenden Gründen der
Reichsverteidigung zur Erfüllung kriegswichtiger behördlicher Aufgaben vom
Wehrdienst freigestellt werden musste. Irgendwelche Nachteile aus dieser
Freisetllung dürfen ihm nicht erwachsen. Gez. Von Garssen”
14.12.1940 bis 4.1.1941 Urlaub in Hagenburg.
18.12.1940 Hitler unterzeichnet die Weisung Nr. 21 (Fall Barbarossa),
die die deutsche Wehrmacht darauf vorbereitet, “auch vor Beendigung des Krieges
gegen England die UDSSR in einem schnellen Feldzug” niederzuwerfen. Als
Abschluss der Vorbereitungen ist der 15 Mai 1941 angegeben.
MONATSBERICHT 19.12.1940 S. 6 Die Fahrkolonne
1/365 führt Holz aus den Staatsforsten in Niepolomice (bei Krakau, der Verf.)
zum Abtransport in das Reich, die Fahrkolonne 2/365 Holz aus den Forsten um
Deba zu der den Stahlwerken in Stalowa Wola gehörigen Säge in Deba ab.
MONATSBERICHT 20.1.1941 S. 5 Die Holzabfuhren
aus den Staatsforsten Niepolomice und Deba durch die 2 Fahrkolonnen des
Nachschubführers 365 werden in dem Rahmen fortgeführt, wie die derzeitigen
Witterungsverhältnisse dies gestatten.
31.1.1941 OKH schliesst die Aufmarschanweisung für “Barbarossa” ab.
MONATSBERICHT 19.2.1941 S. 5 Die Fahrkolonnen sind zur Holzabfuhr
eingesetzt und zwar: Fahrkolonne 1/365 in Niepolomice Leistung: 242.94 cbm Grubenholz aus den
Wäldern zum Bahnhof Niepolomice (8 km)/ Fahrkolonne 2/365 in Deba Leistung: 285.81 fm Langholz aus den Wäldern
zum Bahnhof Deba.
Vom 17.3.1941 bis 26.3.1941 nimmt Wolrad Heimaturlaub in Hagenburg
und gibt als Grund an: Regelung wirtschaftlicher Angelegenheiten: Im März 1941
findet der Umzug der Focke Wulf Zentrale von Bremen nach Bad Eilsen statt, die
Verwaltung des Konzerns zieht im Kurbad und Harrlstollen ein. Alles Vermögen
des Adolf FzSL welches sich Wolrad aneignete. Keine Beschlagnahme. Schwertfeger bezieht dort Büroräume.
30.3.1941 In einer Rede vor über 200 Befehlshabern der Wehrmacht kündigt Hitler
eine radikale Kriegsführung ohne Beispiel (rassenideologischer
Vernichtungskrieg) und ohne Bindung an die kriegsrechtlichen Normen an.
MONATSBERICHT 19.4.1941 S. 1: Verlegungen
Fahrkolonne 2/365 von Tr.Üb.Platz.- Süd nach SS Truppenübungsplatz Ostpolen
22 April 1941 Richter Remkes vom OLG Celle schreibt an die Kanzlei
des Führers der NSDAP in der Sache
“Fürst” Schaumburg – lippisches Hausvermögen”: Friedrich Christian PzSL
(Adjutant Goebbels) hat Beschwerde eingelegt. Die Sache hat von hier aus noch nicht gefördert werden
können.
30.4.1941 Verlegung der Fahrkolonne 1/365 von Niepolomice in das Waldlager Mielec
(Nebenstelle des Truppenübungsplatzes Süd). S. 2 des Monatsberichtes der OFK 365 vom 19 Mai 1941. Lager
Mielec ist ein Lager welches von der SS (Abteilung D) geführt wurde. Mielec
wurde das Arbeitslager in dem Zwangsarbeiter
für die Heinkel Flugzeugwerke
arbeiten mussten. 1944 wurde dieses Arbeitslager ein Teil des KZ Plaszow.
13.5.1941 Ein Erlass Hitlers über die Kriegsgerichtsbarkeit im Gebiet Barbarossa
sichert Straffreiheit für ein brutales Vorgehen gegen die sowjetische
Zivilbevölkerung zu.
6.6.1941 Das OKW erlässt Richtlinien für die Behandlung politischer Kommissare
(Kommissarbefehl), die eine Liquidierung der Kommissare nach der Gefangennahme
vorsehen.
Bericht vom 19 Juni 1941: S. 7: Eine zweitägige Unterbrechung in der
Wachgestellung durch die OFK im Waldlager Mielec wurde durch Heranziehung der
dort liegenden Kolonnen zum Wachdienst gut und leicht überbrückt. S. 8:
Besonderer Einsatz der Fahrkolonnen: Fahrkolonne 1/365: Standort Mielec, Lager
IV Block C: 43 landesübliche Fahrzeuge: Leistung: im Auftrag der Kommandantur
Truppenübungsplatz Süd Mielec an 23 Tagen mit 669 Gespannen Steine, Schotter
und Baumaterialien gefahren. Fahrkolonne 2/365: Standort SS Truppenübungsplatz
Ostpolen: 43 landesübliche Fahrzeuge: Leistung: im Auftrag der Kommandantur
Truppenübungsplatz Ostpolen an 46 Arbeitstagen mit 733 Gespannen
Baumaterialien, Barackenteile, Verpflegung und Unterkunftsgerät gefahren. Klein
Kw. Kolonne 3/365 Standort Moscice: Leistung 136 Versorgungsfahrten für MiG
Truppen.
22.6.1941 3.15 Uhr Überraschungsangriff auf die Sowjetunion. Bericht OFK 365 vom 18 Juli 1941 S. 2: 22.6.: 3.15 Uhr
Beginn der Kampfhandlungen.
Nachdem die
NS-Führung im Sommer 1941 die ursprünglichen Pläne einer
"Aussiedlung" aller Juden aus Europa verworfen und statt dessen ihre
Ermordung beschlossen hatte, wurde nach geeigneten Orten für dieses Vorhaben
gesucht.
29.6.1941
Nach Beginn des Russlandfeldzuges besetzen deutsche Truppen Lemberg-Przemysl
(Baedecker S.159, 151).
29.6.1941
Erlaß des Führers über die Wirtschaft in den neubesetzten Ostgebieten vom 29.
Juni 1941 (1) In den neubesetzten Ostgebieten ordnet der Reichsmarschall
Hermann Göring als Beauftragter für
den Vierjahresplan im Rahmen der ihm als solchem zustehenden Befugnisse alle
Maßnahmen an, die zur höchstmöglichen Ausnutzung der vorgefundenen Vorräte und
Wirtschaftskapazitäten und zum Ausbau der Wirtschaftskräfte zu Gunsten der
deutschen Kriegswirtschaft erforderlich sind.
Letzte Juniwoche 1941: Stephan Prinz zu Schaumburg Lippe zahlt an General
Peron, Eva Duarte, sowie Polizeistellen in Argentinien unter Aufsicht des
Botschafters in Buenos Aires von Thermann (Mitglied der Waffen SS) insgesamt
550.000 pesos zwecks Einflussnahme in die Politik zugunsten Drittes Reich.
16.7.1941
Hitler bezeichnet vor den Spitzenvertretern von Partei, Staat und Wehrmacht die
Aufteilung und Ausbeutung des eroberten Russlands als deutsches Kriegsziel im
Osten. Verlegung der OFK
365 von Krakau nach Lemberg (siehe Bericht OFK 365 vom 16.8.1941 S. 1).
17.7.1941 Reichsleiter Alfred Rosenberg wird zum Reichsminister für die besetzten
Ostgebiete ernannt. Sitz Berlin. Rosenberg beruft Gauleiter und
Reichstatthalter Alfred Meyer zu seinem ständigen Vertreter (Mappe 17,
Eigenmaterial Partei Kanzlei München).
22.7.1941
Der Führer und Oberste Befehlsahber Führerhauptquartier,
der Wehrmacht, den 22. 7. 1941. Am 1. August mittags 12 Uhr scheiden fogende Gebiete aus dem Operationsgebiet des Heeres aus: ...3) Das Gebiet von Lemberg, begrenzt im Nordosten durch die alte Landesgrenze Galiziens, im Osten durch den Zbrucz bis zur Einmündung in den Dnjestr, im Südosten durch die frühere Grenze zu Rumänien. II. Die Zivilverwaltung in dem früher zu Polen gehörenden Gebiet Galiziens übernimmt der Generalgouverneur. III. Die Ausübung der militärischen Hoheitsrechte, sowie die einem Wehrmachtsbefehlshaber in den neu besetzten Ostgebieten nach meinem Erlass vom 25.6.1941 zustehenden Befugnisse übernimmt im Gebiet von Lemberg der Militärbefehlshaber im Generalgouvernement. gez. Adolf Hitler .
der Wehrmacht, den 22. 7. 1941. Am 1. August mittags 12 Uhr scheiden fogende Gebiete aus dem Operationsgebiet des Heeres aus: ...3) Das Gebiet von Lemberg, begrenzt im Nordosten durch die alte Landesgrenze Galiziens, im Osten durch den Zbrucz bis zur Einmündung in den Dnjestr, im Südosten durch die frühere Grenze zu Rumänien. II. Die Zivilverwaltung in dem früher zu Polen gehörenden Gebiet Galiziens übernimmt der Generalgouverneur. III. Die Ausübung der militärischen Hoheitsrechte, sowie die einem Wehrmachtsbefehlshaber in den neu besetzten Ostgebieten nach meinem Erlass vom 25.6.1941 zustehenden Befugnisse übernimmt im Gebiet von Lemberg der Militärbefehlshaber im Generalgouvernement. gez. Adolf Hitler .
1.8.1941
tritt nach dem Beginn des Russlandfeldzuges das sowjetisch ukrainische Gebiet
um Lemberg als neuer Distrikt Galizien mit dem Sitz in Lemberg zum
Generalgouvernement. Seit spätestens dem 1.8.1941 agierte die OFK 365 in einem
Gebiet (Lemberg) das nicht Operationsgebiet des Heeres war. S. 4 des Berichtes
der OFK 365 vom 22.8.1941: „Neuer Befehlsbereich der OFK 365: Das Gebiet um
Lemberg wird um 12 Uhr durch den Befehlshaber Rückw. Heeresgebiet Süd bezüglich
der Militärverwaltung dem M.i.G. und hinsichtlich der Zivilverwaltung dem
Generalgouverneur übergeben. Die OFK 365 nimmt ihren Dienstsitz in Lemberg“. S. 5: Nafü 365 verbleibt der OFK 365
und trifft in der ersten Hälfte August im neuen Bereich ein.“ Die Aktivitäten
der Truppen der OFK 365 haben das Ziel und die Aufgabe die Reichskommissare bei
ihren politischen und Verwaltungsaufgaben zu unterstützen. Sie exekutieren die
Massnahmen, die zur höchstmöglichen Ausnutzung der vorgefundenen Vorräte und
Wirtschaftskapazitäten und zum Ausbau der Wirtschaftskräfte zu Gunsten der
deutschen Kriegswirtschaft erforderlich sind. In diesem Sachzusammenhang und
Kontext sind Beutefahrten, Errichtung
von Gefangenenlagern und Deportationen und schliesslich Massentötungen
einzuordnen, keineswegs handelt es sich um Kampfhandlungen. Diese Truppen
agierten somit in Arbeitsteilung mit der Zivilverwaltung und der SS.Somit lässt
sich aus den genannten Vorschriften präzise erklären, welche Aufgaben und
Funktionen die Nachschubtruppen im Raum Lemberg ausübten.
1.8.1941
Umzug Focke Wulf in den Fürstenhof in Bad Eilsen
15.8.1941:
Bericht OFK 365 vom 22.8.1941 S. 9: Die Kl.Kw.Kol. 3/365 wurde am 6.8.,
Fahrkol. 1/365 am 14.8., Fahrkol, 2/365 am 15.8. nach Lemberg nachgezogen.
Ausserdem wurde der OFK 365 durch MiG
zugeführt und dem Nafü 365 einsatzmässig unterstellt die Kl. Kw. Kol 731. Der
Nafü 365 wird mit diesen Einheiten im Einvernehmen mit dem kommandanten von
Lemberg den Standortfuhrendienst versehen.
2.9.1941
Fahrkolonne 1/365 wird nach Rawa Ruska verlegt (OFK 365 Bericht vom 17.9.1941
S.3. S.4: Kriegsgefangene: Der Distrikt Galizien wird im Winter etwa 80 – 100
000 Kriegsgefangene aufzunehmen haben. Als Winterlager sind vorgesehen: Lemberg
für etwa 12000 Kriegsgefangene, Rawa Ruska 13000, Drohobycz 20000, Alt Sambor
5000 Sambor 10000 Jaworow 10000 Krigesgefangene. Lemberg ist bereits
aufnahmefähig für die Zahl von etwa 10000 Krigesgefangenenen. Die Lager in Rawa
Ruska und Drohobycz werden als erste mit Beschleunigung hergerichtet. Es ist
geplant, einen erheblichen Teil dieser Kriegsgefangenen aus
volkswirtschaftlichen Gründen und zur Verhinderung einer Gefangenen Psychose zu
Arbeiten im Lande heranzuziehen, Es ist zu diesem Zweck eine Rundfrage an die
Ortskommandanturen ergangen, durch die festgestellt wurde, dass zunächst 6000
Kriegsgefangene im Arbeitseinsatz Verwendung finden können, sofern die
Bewachungsfrage geklärt wird.
Geschäfte
in Österreich mit Steyr Daimler Puch, Zwangsarbeitereinsatz im Gut Klaus
Steyerling (Gut ebenfalls ehemals Eigentum des AFzSL).
27.9.1941 – 10.10.1941: Urlaub in Steyrling.
1.10.1941 Wubag in Bückeburg, später Gemag wird Wehrwirtschaftsbetrieb (Lieferant
für Focke Wulf). Wolrad Schwertfeger ist Geschäftsführer (Verificar).
17 Oktober 1941 schreibt
Wolrad aus Lemberg als Nachschubführer 365, der das Generalgouvernement
sichert um Lemberg u.a. an Alfred Meyer:
“Um diese Einigung allen etwaigen späteren
Anfechtungen zu entziehen, wurde besprochen, dass sie nicht in einer
Vergleichsurkunde niedergelegt werden, sondern dass eine Entscheidung des
Fideikommissgerichts Celle auf Grund des Auflösungsgesetzes mit dem sachlichen
Inhalt dieser Einigung erbeten werden sollte. Andererseits bitte ich aber ihre
Aufmerksamkeit darauf lenken zu dürfen, dass die ständigen mit grosser
Heftigkeit und Verantwortungslosigkeit geführten Angriffe meiner Brüder
Heinrich und Friedrich Christian die sachliche Arbeit meiner Verwaltung auf´s
schwerste gestört und die Entwicklung der grossen Wirtschaftskörper stark
beeinträchtigt wird. - ..........Ich wäre Ihnen, sehr verehrter Herr
Reichstatthalter deshalb besonders dankbar, wenn Sie von sich aus daraufhin
wirken würden, dass diese dauernden erneuten Angriffe meiner Brüder endgültig
unterbunden werden, damit meine Verwaltung und das Fideikommissgericht ohne
solche dauernden Störungen und Beunruhigungen ihre in der heutigen Zeit
besonders schwierigen Aufgaben erfüllen können. ”
Im Spätherbst
1941 beauftragte der Reichsführer der Schutzstaffel(SS) und "Chef der
deutschen Polizei", Heinrich Himmler den SS- und Polizeiführer des
Distrikts Lublin im "Generalgouvernement", Odilo Globocnik
(1904-1945), mit der Vorbereitung der "Endl¨soung der Judenfrage"
unter dem Decknamen "Aktion Reinhardt“. Daraufhin wurde mit dem Bau eines
Vernichtungslagers in Belzec, einem kleinen abgeschiedenen Ort mit Bahnanschluß
an der Südostgrenze des Distrikts Lublin, begonnen.
18.11.1941
Nafü 365: Die dem Nafü 365 unterstellte Behelfskolonne 1 der OFK 365
gelangte am 9.11.1941 in den Raum der OFK und wurde in Grodek eingesetzt. Seite
2: Die ebenfalls dem NaFü 365 unterstehende Kw. Kol. a Brassard (ukrainische
Militärpolizei einheiten, der Verf.) wird demnächst der Kommandantur Krakau
zugeführt werden. Als Ersatz wird der OFK vom Mil.Bfh. i. Gen. Gouv. die in
Krakau neu aufgestellte Kolonne Kristin zugeteilt, die allerdings nur über
einen um 10 to geringeren Laderaum verfügt, als a Brassard mit seinen 40 to;
Seite 3: An allen vorgesehenen Kgf.-
Lagern wird zur Zeit gearbeitet. Der
derzeitige Stand der Belegungsmöglichkeit ist folgender für Lemberg
mit 8000 vorgesehen 12000; Rawa
Ruska 7500 vorgesehen
13000; Jaworow mit 3000 vorgesehen
6000; S. 4 Drohobycz mit 10000 vorgesehen 16000; Stryj mit - vorgesehen 5000; Tarnopol mit 600 vorgesehen 10000; Trembowla mit 200 vorgesehen 8000; Summe belegt: 29300
vorgesehen 70000; Chyrow mit 2000 vorgesehen 23000; Der Ausbau von Chyrow wird durch die
OFK 365 durchgeführt, während die Belegung des Lagers durch die Kommandantur
Krakau im Einvernehmen mit dem Kommandeur der Kfg. erfolgen wird. Der bislang
vorgesehene Ausbau von Kgf. – Lagern in Sambor, Alt-Sambor und Wola Wysoka
wurde aufgegeben. S. 17 Sonstiges: Die jüdische Bevölkerung ist aufs äusserste
deprimiert und verängstigt durch Massnahmen, die eine starke Dezimierung der
jüdischen Bevölkerung herbeigeführt haben oder im Gefolge haben müssen
(Einrichtung eines Ghettos in Lemberg). Die Ernährungslage der Zivilbevölkerung
dürfte sich während des Berichtsmonats weiterhin verschlechtert haben, vor
allem in den Städten. S. 18 Wenn alle diese schon bestehenden Schwierigkeiten
noch durch einen anscheinend früh
einsetzenden Winter einer weitere Verschärfung erfahren sollten, muss mit einer
sehr ernsten Notlage innerhalb der Zivilbevölkerung gerechnet werden.
Zusammenarbeit mit der Zivilverwaltung Sie ist wohl allgemein als gut zu
bezeichnen, nachdem kleiner Spannungen, die vereinzelt noch bestanden, durch
verständnisvolles Einlenken beider Seiten beseitigt werden konnten. Der
dienstliche Verkehr wickelt sich in durchaus angenehmer Form ab.
21.11.1941: neuer Einsatz der OFK 365 in Lemberg in Kenntnis von
a) radikaler Kriegsführung ohne Beispiel (rassenideologischer
Vernichtungskrieg) und ohne Bindung an die kriegsrechtlichen Normen (siehe
30.3.41), b) Erlass Hitlers über die Kriegsgerichtsbarkeit im Gebiet Barbarossa
(Straffreiheit für ein brutales Vorgehen gegen die sowjetische
Zivilbevölkerung, siehe 13.5.1941), c)
Richtlinien für die Behandlung politischer Kommissare (Kommissarbefehl), die
eine Liquidierung der Kommissare nach der Gefangennahme vorsehen, siehe
6.6.41), d) Hitler die Aufteilung und Ausbeutung des eroberten Russlands als
deutsches Kreigsziel im Osten bezeichnet, siehe 16.7.1941). Vor diesem
Hintergrund in mit diesem Wissen sind folgende Aktivitäten einzuschätzen:
Errichtung und Ausbau der “Kriegsgefangenenlager” Tarnopol (Kapazität 5000
Gefangene), Drohobycz (Kapazität 16.000 Gefangene), Jaworow (Kapazität 7.000
Gefangene), Chyrow (Kapazität 23.000 Gefangene), Wirtschaftsfahrten, Abfahren
von Holz, Beutefahrten. Er befehligt die Kolonne Kristin 978, Kolonne 735 (Lt.
Hagedorn), Kolonne Asshoff 731, Behelfskolonne 1 der OFK 365 und Kolonne a Brassard (Polizeieinheit), Ersatzbrigade 202
(Bewachung), Fahrkolonnen 1/365; 2/365; 3/365. Sämtliche Aktivitäten finden
statt unter Wolrad bis Juli 1942.
3.12.1941 – 26.12.1941 Urlaub in Hagenburg.
5.12.1941 Sowjetische Gegenoffensive beginnt. Unternehmen Barbarossa ist als
gescheitert anzusehen. Das auf einen Winterkrieg unvorbereitet deutsche Ostheer
ist in eine schwere Krise geraten.
16.12.1941 Hitler fordert die Soldaten der deutschen Ostfront
zum “fanatischen Widerstand” auf und verbietet jede operative Rückzugsbewegung.
18.12.1941.:
Nafü 365 Die dem Nafü 365 unterstellte
Behelfskolonne 1 der OFK 365 wurde von Grodek nach Beendigung der ihr dort
übertragenen Arbeiten am 10.12. nach Zolkiew verlegt, wo sie deutsche Munition
abzufahren hat. Die Kolonne a Brassard wurde am 20.11. der Oberfeldkommandantur
Krakau zugeführt. S. 3: Am 16.11.1941 traf die Kolonne Kristin 978 mit ihren
letzten Teilen im Bereich der OFK 365 ein; sie verfügt über 8 fahrbereite Wagen
mit einer Ladefähigkeitvon 22 to., ihr Einsatz erfolgte in Lemberg. Vom 12.12.
– 22.12. wird sie der H.B.D.St. Tarnopol zum Heranfahren von Material zum
Ausbau des Kriegsgefangenenlagers Tarnopol zur Verfügung gestellt.... Der OFK
365 wurde am 12..12.41 die Kolonne 735 (Lt. Hagedorn) vorübergehend zugeteilt;
sie verfügt über 11 Lkw mit einer Ladefähigkeit von 30 to, ihr Einsatz erfolgt
in Jaworow beim Ausbau des Kriegsgefangenenlagers. S. 4: Kriegsgefangene: Der
Ausbau der Kriegsgefangenenlager konnte nach einer durch Anfuhr von Kartoffeln
für Wehrmacht und Kriegsgefangene bedingten Unterbrechung gut gefördert werden.
S. 5: Die Entwicklung im Ausbau der Kriegsgefangenenlager zeigt nachstehende
Aufstellung:
S. 19
Sonstiges: Zivilbevölkerung Über die Stimmung innerhalb der Zivilbevölkerung
ist folgendes zu sagen: Die Polen sind deprimiert und zurückhaltend, während
sich der jüdischen Bevölkerung unter der Einwirkung der bereits gegen sie
durchgeführten und noch zu erwartenden, im Augenblick jedoch offenbar bis zu
einem gewissen Grade angestoppten, drakonischen Massnahmen eine verzweifelte
Nervosität bemächtigt hat.
S. 20
Zusammenarbeit mit der Zivilverwaltung Die Zusammenarbeit mit der OFK 365 und
der Distriktsregierung sowie der Stadthauptmannschaft wickelt sich in durchaus
angenehmer und kameradschaftlicher Form ab.
18.1.1942
Die Rangfolge innerhalb der Bewerbergruppen
beim Erwerb eines Kriegsteilnehmerbetriebs ging entsprechend einer Anordnung
des Reichsmarchalls vom 18.1.1942 und auf Grund des Par. 3 Abs. 2 der Aufbau VO
in der Fassung vom 11.10.1941 (RGBL. I 638) vom Vorrang der Kriegsversehrten
und Kriegsteilnehmer aus, berücksichtigte aber in zweiter Linie besonders
bewährte Volks. Und
Reichsdeutsche und auch Umsiedler.
20.1.1942 Wannseekonferenz: Alfred Meyer wird zitiert im Protokoll: “Abschließend
wurden die verschiedenen Arten der Lösungsmöglichkeiten besprochen, wobei
sowohl seitens des Gauleiters Dr. Meyer als auch seitens des Staatssekretärs
Dr. Bühler der Standpunkt vertreten wurde, gewisse vorbereitende Arbeiten im
Zuge der Endlösung gleich in den betreffenden Gebieten selbst durchzuführen,
wobei jedoch eine Beunruhigung der Bevölkerung vermieden werden müsse.”
19.1.1942.
3 Nafü 365 Dem Nafü 365 sind einsatzmässig unterstellt, wie am 15.12.41:
Behelfskolonne 1 der OFK 365; Kw. Kol. Kristin 978; Kl.Kw.Kol. Hagedorn 735;
Kw.Kol.Asshoff 731 Der Einsatz der Kolonnen des Nafü 365 und der ihm
unterstellten Einheiten erfolgte gegenüber dem Vormonat in unveränderter Weise.
Die Kol. Kristin wird in den nächsten Tagen von Tarnopol nach Lemberg
zurückverlegt werden. Der OFK 365 wird etwa am 24.1.42 eine weitere Kw. Kol.
464mit einer Gesamttonage von 30 to zugewiesen werden; ihr Einsatz wird
zunächst in Tarnopol erfolgen. S. 4: Kriegsgefangene In der letzten
Berichtsperiode wurde der Ausbau der Kriegsgefangenenlager weiter
vorangetrieben. Infolge der winterlichen Witterung beschränkten sich die
Bauarbeiten zum grössten Teil auf den inneren Ausbau. Die
Entlausungseinrichtungen werden in fast allen Lagern erweitert, desgleichen die
Abortverhältnisse und Wascheinrichtungen. Mangel an gelernten Facharbeitern und
Transportraum besteht nach wie vor. In der Zeit vom 15.12.41 bis 15.1.42 hat
sich die Belegungsstärke von rd. 11.700 auf 10.400 verringert. In Stanislau und
Stryj werden Quarantänelager für je 2000 Gefangene eingerichtet. Die
Quarantänestation Stanislau ist fertig; Stryj kann rund 1000 Gefangene
aufnehmen, ab 1.2 besteht eine Aufnahmefähigkeit für 2000 Köpfe.
S. 19
Sonstiges:
Die
Polen sind nach wie vor zurückhaltend und vor allem in Kreisen der Intelligenz
verärgert über den ihnen gegenüber von den Urkrainern noch dauernd geöbten, von
der deutschen Zivilverwaltung geduldeten Terror.
Die
Stimmung der Juden soll sich gehoben haben. Veranlassung hierfür dürfte die
Tatsache sein, dass gewisse, den Bestand der jüdischen Bevölkerung bedrohende
Eingriffe zum mindesten einstweilen abgestoppt wurden und die Durchführung
anderer, für die Lebenshaltung der Juden sehr einschneidene Massnahmen zunächst
ausgesetzt wurde.
1942 Wolrad “veräussert” an Adolf Hitler ein Gemälde für Adolf Hitlers
Museum in Linz
MONATSBERICHT
18.2.1942 S. 22 Sonstiges Zivilbevölkerung: Die Besserung der Stimmung
der Juden wird ihren Grund jedoch besonders darin haben, dass auch während des
Berichtsmonats gewisse, den Bestand der
jüdischen Bevölkerung angreifende Massnahmen ausgesetzt wurden und die
Umsiedlungsaktionen abgestoppt blieben. Es ist aber gewiss unangebracht, wenn
jüdischen Kreisen dieser Zustand der derzeitigen Ruhe Veranlassung zu
Hoffnungen auf eine Stabilisierung ihrer derzeitigen Lage geben sollte, denn
mit der Bildung von Ghettos und der Aussiedlung von Juden aus Lemberg muss nach
hier vorliegenden Informationen bestimmt gerechnet werden, während es nicht
ausgeschlossen erscheint, dass die vorerwähnten, gewissen Massnahmen auch
weiterhin abgestoppt bleiben.... S. 23: Wie hier bekannt wurde, beabsichtigt
die Zivilverwaltung die Frage der Reprivatisierung des ehemaligen Eigentums der
Zivilbevölkerung jetzt energisch aufzugreifen und einer Lösung zuzuführen.
März
1942 Wolrad führt Verhandlungen mit RLM und
Luftfahrtbank zwecks Erlangung Finanzierung zwecks Erwerb der Wubag (später
GEMAG) zur Herstellung von Vorrichtungen für Focke Wulf, völlige Einigung
erzielt; Häftlingslager Masch Vorwerk; Ostarbeiterinnen leisten Zwangsarbeit
zur Fertigung der Vorrichtungen bei Gemag; Misshandlungen.
17.3.1942 Nach
ersten "Probevergasungen" leitete die SS mit Juden aus dem Lubliner
Ghetto am 17. März 1942 den Massenmord in Belzec ein. Das Lagerpersonal
verkündete den Ankommenden, sie hätten ein "Durchgangslager"
erreicht, müßten nun duschen und würden anschließend mit neuer Kleidung in ein
Arbeitslager überstellt. Bis auf einige wenige Männer wurden die Ankömmlinge in
die als Duschräume getarnten Gaskammern getrieben und durch die eingeleiteten
Abgase eines im Nebenraum installierten Dieselmotors ermordet. Die von der
Vergasung zunächst verschont gebliebenen Juden mußten die zurückgelassenen
Kleider und Habseligkeiten zum Sortierplatz bringen und die während des
Transports Gestorbenen aus den Zügen holen. Ein anderes jüdisches
Arbeitskommando wurde gezwungen, die in den Gaskammern ermordeten Menschen auf
versteckte Wertgegenstände zu untersuchen, ihnen die Goldzähne herauszubrechen,
die Haare abzuschneiden und sie schließlich in Leichengruben zu werfen. Auch
diese jüdischen Häftlinge wurden von der SS nach einiger Zeit getötet und durch
andere Juden aus neuen Transporten ersetzt.
19.3.1942:
Second, German documents from the district of Galicia make clear that not only
were Jews not arriving in their district from the Lublin district via Belzec,
but on the contrary, Jews were simultaneously being deported from the district
of Galicia westward to Belzec. The Oberfeldkommandant in Lwow (Lemberg)
reported on March 19, 1942: Within the Jewish population of Lemberg a
noticeable unrest has spread in regard to a deportation action that has begun,
through which some 30,000 elderly and other unemployed Jews shall be seized and
allegedly transferred to a territory near Lublin. To what extent this
evacuation can be equated with a decimation remains to be seen. 110. Report of
OFK 365, 19.3.42, in National Archives, T-501/215/97. (Innerhalb der jüdischen
Bevölkerung Lembergs hat eine merkliche Beunruhigung Platz gegriffen mit
Rücksicht auf eine begonnene Aussiedlungsaktion, durch die etwa 30,000 ältere
und sonstige, nicht im Arbeitsprozess stehende Juden Lembergs erfasst und, wie
angegeben, in die Gegend von Lublin verbracht werden sollen. Inwieweit diese
Evakuierung einer Dezimierung gleichzusetzten sein wird, bleibt
abzuwarten.)
19.3.1942
Kriegsgefangene: Der äussere Ausbau der Kriegsgefangenenlager konnte während
der Berichtszeit infolge der starken Kälte nur in geringem Masse gefördert
werden; soweit noch erforderlich, wurde an der Vervollkommnung der
Inneneinrichtung gearbeitet. Den derzeitigen Stand der Belegung und der
Belegungsmöglichkeit der Kriegsgefangenen- und Quarantänelager zeigt umseitige
Aufstellung: S. 4
Am 1.3.42 wurden die
Kriegsgefangenen- und Quarantänelager, soweit belegt bezw. Fertiggestellt, von den Stalags übernommen; der noch
notwendige Ausbau erfolgt unter Verantwortung der OFK 365 (Abt. Bauwesen).
An
Baukosten für die Kriegsgefangenen- und Quarantänelager wurden bislang
aufgewandt für:
Das
Gefangenenlager Rawa Ruska wird z. Zt. vollkommen geräumt und alsdann gereinigt
und überholt werden.
S. 8:
Einsatz der
Fahrkolonnen
A)
Bespannte Kolonnen
Fahrkolonne
1/365: Rückführen deutscher Munition bzw. Wirtschaftsfahrten für StaLag Rawa
Ruska; Gesamtfuhrleistung 35 to.
Fahrkolonne
2/365: Wirtschaftsfahrten und Beutesammeln im Standort Lemberg;
Gesamtfuhrleistung 35 to.
Behelfskolonne
OFK 365: Rückführen deutscher Munition nach Zolkiew; Gesamtfuhrleistung 33 to.
b)
Mot. Kolonnen
Kl.Kw.Kol.
37365: Wirtschaftsfahretn in Lemberg; Gesamtfuhrleistung 34.5 to.
Kw. Kol.
731: Fahrten zum Ausbau des Kgf. Lagers Lemberg, dazwischen dringend notwendige
Wirtschaftsfahrten, Antransport von Holzwolle und Heeresunterkunftsgerät;
Gesamtfuhrleistung 35 to.
Kw. Kol.
978: Fahrten zum Ausbau des Kgf. Lagers, Anfuhr von Bauholz, dazwischen
Wirtschaftsfahrten im Auftrage der OFK 365. Seit 2.3.42 ohne Einsatz wegen
Ausbildung. Gesamtfuhrleistung 32 to.
Kl. Kw.
Kol. 735: Fahrten zum Ausbau des Kgf. Lagers Jaworow, dringende Anfuhr von 138
to Kartoffeln von Zolkiew nach Lemberg. Bergung deutscher Munition im Raume
Jaworow-Kiewierow-Sadowa. Gesamtfuhrleistung 30.2 to.
April
und Mai 1942
sichert Wolrad das Generalgouvernement in Krakau und Lemberg als Kommandeur des
Nachschubstabes 365 z.b.V. (Monatsbericht 19.5.1942 S. 22: über die Stimmung innerhalb der
Zivilnevölkerung ist Neues von Wichtigkeit nicht zu berichten S.23 Die
allegemein schlechte, stellenweise geradezu katastrophale Ernährungslage der
Bevölkerung wirkt auf deren Stimmung und Haltung gegenüber den Deutschen, die
naturgemäss für diese Situation verantwortlich gemacht werden, nicht
günstig...es kann kein Zweifel bestehenm dass weite Kreise der Zivilbevölkerung
hungern...
6.
April 1942: Laut Anordnung I des
Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz ist Gauleiter Alfred Meyer
Bevollmächtigter für die Fragen des Arbeitseinsatzes in seinem Gau (auch
Schaumburg – Lippe) geworden. (Eigenmaterial der Partei Zentrale München).
Am 14.4.1942 wird gemäss Verfügung O.K.H. Gen. ST. D. H. Org. Abt.
(II) Nr. 3024/42 geh. vom 25.3.42 Nachschubführer 365 mit Wirkung vom 15.4.42
umgegliedert in: a) Nachschubstab z.b.V. 365. Kommandeur des Nachschubstabes z.b.V. ist der bisherige
Nachschubführer 365. Kommandeur
wird ausweislich Wehrunterlagen Wolrad. Randvermerk: Wolrad zum Kommandeur
bewährt. Nachschubstab z.b.V. 365 bleibt der OFK 365 unterstellt (Mappe 14,
insbesondere geheimer Monatsbericht OFK 365 v. 18.4.1942).
16.4.1942 bis 2.5.1942 Urlaub in Hagenburg.
18.4.1942
Monatsbericht S. 2: Gemäss Verfügung OKH Gen. St. D. H. Org. Abt (II) Nr.
3024/42 geh. vom 25.3.1942 ist Nachschubführer 365 mit Wirkung vom 15.4.42
untergliedert in:
a) Nachschubstab
z.b.V. und
b) Nachschubstab
z.b.V. 378
Kommandeur des Nachschubstabes
z.b.V. ist der bisherige Nachschubführer 365.
Nachschubstab z.b.V. bleibt der OFK
365, Nachschubstab z.b.V. 378 wird der OFK Krakau 378 unterstellt.
April
und Mai 1942
sichert Wolrad das Generalgouvernement in Krakau und Lemberg als Kommandeur des
Nachschubstabes 365 z.b.V. Vom 1.4.1942 bis 1.9.1945 wird der Reichenau Befehl
ausgeführt, völlige Ausrottung der Juden im Generalgouvernement, insbesondere
in Lemberg. Massive Vergasungen. Bericht
der OFK 365 vom 18.4.42, in
National Archives, T 501/216/203. (Die jüdische Bevölkerung zeigt tiefste
Niedergeschlagenheit, was auch durchaus erklärlich ist, da einmal in
verschiedenen Orten des Distrikts die bekannten Aktionen gegen die Juden wieder
einsetzten und zum anderen in Lemberg die vorüberghend unterbrochene
Aussiedlung von Juden ihren Fortgang nimmt; es dürfte sich inzwischen auch bei
den Juden herumgesprochen haben, dass die Evakuierten das Ansiedlungsgebiet,
das ihnen als Reiseziel angegeben wird, niemals erreichen). In einem späteren Monatsbericht der OFK 365, 17.10.42, in National
Archives, T-501/216/1129 heisst es: (Die Umsiedlungsaktionen gehen unvermindert
weiter. Das Judentum ist über sein Schicksal unterrichtet. Bezeichnend ist der
Anspruch eines Mitglieds des Lemberger Judenrates: Wir tragen alle unseren
Totenschein in der Tasche -es ist nur der Sterbetag noch nicht ausgefüllt.---
Westermann report an KdO Lemberg, 14.9.42. Kopie in: Zentrale Stelle der
Landesjustizverwaltungen, Ludwigsburg, USSR Ord. No. 116/508-10. (Die immer
grösser werdende Panik unter den Juden, vorgerufen durch starke Hitze,
Überfüllung der Waggons und den Leichengestank-es befanden sich beim Ausladen
der Waggons etwa 200 Juden tot im Zuge-machten den Transport fast
undurchführbar). Quellenangabe Proffessor Christopher Browning, Evidence for
the Implementation of the Final Solution, Gutachten für den Irving Prozess,
High Court London, 2000.
19.5.1942 Monatsbericht S. 2: Nachschubstab zbV 365: Dem Nachschubstab z.b.V. 365
waren ausser seinen eigenen Kolonnen während des Berichtsmonats einsatzmässig
unterstellt: Kw.Kol.Asshof 731 Einsatzort Lemberg, Kw. Kol.Kristin 978
Einsatzort Lemberg; Kl.Kw.Kol. Hagedorn 735 Einsatzort Jaworow; Kl.Kw.Kol.Mieth
465 Einsatzort Tarnopol. Gemäss einer Verfügung des OKH muss mit einer
anderweitigen Verwendung des Nachschubstabes z.b.V. 365 ausserhalb des Gebietes
der OFK 365 gereichnet werden. S. 5: Kriegsgefangene: Z.Zt. wird besonders im
Ausbau und des Lagers Rawa Ruska gearbeitet, das bekanntlich nur für die
Aufnahme französischer Kriegsgefangener vorgesehen ist, die Arbeit verweigert
oder bereits Fluchtversuche unternommen haben. Dem gleichen Zweck wird das
Lager Stanislau zugeführt werden in dem 2500 französiche Offz. Und 200 Burschen
untergebracht werden sollen. Die Bewachungsaufgaben erfuhren eine sehr namhafte
Erweiterung durch die Notwendigkeit dr Bewachung von Kfz. Im Rahmen der Aktion
Nilpferd. Anlage: Stichtag 10.5.1942: Sicherungsobjekt: Aktion Nilpferd: nach
Sadowa Wisznia.
Monatsbericht vom 19.5.1942: Anlage B. Mot.
Kolonnen Einheiten Vorübergehend zugeteilte Kw. Kol in Lemberg Stab Major Schu.
Vom 7.6.1942 bis Ende August 1942 nimmt er
ausweislich seiner Wehrunterlagen mit
dem Nachstubstab z.b.V. 365 am
Feldzug in Südrussland teil bei der Panzerarmee
1, also Eroberung der südlich von Rostow gelegenen Ölfelder von Maikop (1.
Panzerarmee unter Ewald von Kleist, Kriegsverbrecher der
1948 von Jugoslawien an die Sowjetunion ausgeliefert und dort als
Kriegsverbrecher zu lebenslanger Haft verurteilt wird). Monatsbericht
16.6.1942: S. 2: Der Nachschubstab z.bV 365 ist am 8.6.42 zum Pz.A.O.K. 1
abgegangen. S. 23:
Anfänglich wirkte der Kräftezustand der jüdischen Zwangsarbeiter hemmend auf
den Fortgang der Arbeiten. Sie erhielten eine völlig unzureichende Verpflegung
(2 mal täglich Suppe und einmal täglich 100 gr. Brot bei 10-11 stündiger
Arbeitszeit). Bei, durch Entkräftung hervorgerrufennen Arbeitsunfähigkeit der
Zwangsarbeiter, einsetzenden Massnahemn verringerten auch die Arbeiterzahl.
Seit 1.6.42 ist jedoch der Verpflegungssatz für jüdische
Strassen-Zwangsarbeiter wesentlich gebessert.
Bis Mitte Juni
1942 waren über 96.000 Juden aus den Distrikten Lublin, Lemberg und Krakau
in Belzec ermordet worden. Als Heinrich Himmler am 19. Juli 1942 befahl, alle
arbeitsunfähigen Juden des "Generalgouvernements" bis Jahresende zu
töten, ließ der Lagerkommandant Christian Wirth im darauffolgenden Monat sechs
große neue Gaskammern errichten, die 1.500 Menschen auf einmal fassen konnten.
Auch die anderen Todeslager der "Aktion Reinhardt", Sobibor und
Treblinka erhielten neue Vernichtungsanlagen.
11.7.1942:
Wolrad wird auf Grund der Bescheinigung
vom 17.6.1940 in Bonn in das Grundbuch eingetragen (Palais Schaumburg), auch
Sewekow, Mecklenburg Vorpommern usw.
19.7.1942
Monatsbericht S.. 23: Juden. Stimmung
gedrückt. Durch besondere Massnahmen verringerten sie sich um etwa 2200 Köpfe.
Hierdurch wurde das Gebiet des Truppenübungsplatzes Galizien und dort
insbesondere Magierow entjudet. S.24 Gegenüber den aus dem Distrikt Lublin
kommenden und sich in den Kreishauptmannschaften Rawa Ruska und Kamionka
Strumilowa in kleineren Gruppen herumtreibenden Räuberbanden, wurden von der
Polizei und SD scharf durchgegriffen. Es wurden etwa 120 Personen hierbei
erledigt (Räuber und Seuchenträger).
Am 15.8.42 ist er in Südrussland in der Abt.
601 Kriegslazarett, krank wegen Sonnenstich. (Tessin 11 Band, S. 265). Am
24.8.42 ist er in Südrussland in der Abt. 606 Kriegslazarett, krank. (Tessin 11
Band, S. 284). Am 28.8.1942 ist er im Lazarett
in Lemberg. Am 1.9.1942 ist er im Reservelazarett
in Wien.
17.8.1942
Monatsbericht S.20: Die Stimmung innerhalb der jüdischen Bevölkerung ist
infolge der grossen, in einigen Teilen des Distrikts vorübergehend
angeschlossenen, in Lember jedoch z.Zt. noch andauernden Aktionen ganz
ausserordentlich gedrückt und doch erstaunlich gefasst. Nach einer auf Grund
der offiziellen Lebensmittelzuteilung geführten Statistik, müssten sich in
Lember vor Beginn der laufenden Durchkämmung noch etwa 80 000 Juden befunden
haben; es wird jedoch angenommen, dass sich tatsächlich noch etwa 100 000 Juden
in Lemberg aufhielten. Ausgesiedelt wurden seit dem 10 ds. Monats aus Lemberg
ca. 25.000 Juden, weitere 15.000 werden ihnen noch folgen müssen, bevor diese
Aktion abgeschlossen wird. Es kann festgestellt werden, dass durch die
Judenaktionen die bei den militärischen Einheiten, in Wehrmachtsbetrieben oder
in von der Wehrmacht kontrollierten Betrieben angestellten jüdischen Arbeiter
und Arbeiterinnen nur sehr wenig in Mitleidenschaft gezogen wurden, sodass die
Betriebe, soweit dies auf Grund der unter den Juden z.Zt. bestehenden
Beunruhigung überhaupt möglich ist, ungestört weiter arbeiten konnten. Dies ist
ohne jeden Zweifel ein Erfolg der schon seit Monaten mit dem SS- und
Polizeiführer im Distrikt Galizien durch die OFK 365 gehaltenen engen Fühlung
und vielfach geführten Verhandlungen, wodurch bei der genannten Stelle ein
anerkennensnwertes Verständnis für die Belange der Wehrmacht geweckt und
erhalten werden konnte..., nach den neuesten Informationen muss allerdings
erwartet werden, dass zumindest in Lemberg noch sehr erhebliche Eingriffe in
die jüdischen Familien im Zuge der Z.Zt. laufenden Aktion erfolgen werden.
17.9.1942
Monatsbericht S. 16: Juden: In der Berichtszeit fanden im Distrikt
Judenaussiedlungen grösseren Umfangs statt. U.a. wurden in Lemberg etwa 40.000
Judenumsiedlungen durchgeführt. Die bei diesen Umsiedlungen sich zugetragenen
Szenen zu schildern, erübrigt sich, ebenso die Art, in welcher die
Zusammenfassung der zur Umsiedlung gelangenden Juden erfolgte. Bis 31.12.42
sollen sämtliche Juden aus dem Distrikt Galizien ausgesiedelt sein. Anlage 2:
GEHEIM Betr.: Durchkämmung der Bunkerlinie nördl. Rawa Ruska Im Einvernehmen
mit dem SS- u. Polizeiführer im Distrikt Galizien bezw. Dem Kommandeur der
Ordnungspolizei wird vorerst ein Teil dieser Bunkerlinie durchkämmt.
Vereinbarungsgemäss kämmen durch: Zusammensetzung: Eine kompanie des Lds.
Schtz. Batl.888 zu 3 Zügen zu 2 Gruppen bespannte Fahrzeuge der Fahrkolonne
1/365 mit Fahrern....Verteiler: ...Nachschubstab 378, Fahrkolonne 1/365..übermittelt
SS- u. Pol. Führer im Distrikt Galizien...
Vom 7.9.1942 bis 6.10.1942 Urlaub in
Steyerling.
Landesschützenbataillon, Flachwaffenwerkstatt in
Steyerling, VOEST, Zwangsarebieter in Steyerling, SS; Steyr Daimler Puch,
Niebelungenwerk.
Am 9.10.1942 fragt Abteilung Fahr. Ers. 25 im
Reservelazarett Wien durch Telegramm nach, wann Major Schaumberg Lippe hier
eintrifft da Genesungsurlaub ab 6 Oktober
abgelaufen. Der Oberarzt telegrafiert am 10.10.1942 zurück, dass Major
Schaumburg Lippe vom 7.9.42 bis 6.10.42 beurlaubt ist. “Warum mit 6.10.42 zur Truppe nicht
eingerückt, hier nicht bekannt”.
18.10.1942: Hitler erlässt den sog. Kommandobefehl. Bei Kommando
Unternehmen gestellte Gegner in Uniform oder Zivil sind “bis auf den letzten
Mann niederzumachen”.
Krümmel (Kreis Waren):
16.11.1942 im Grundbuch als Eigentümer eingetragen auf Anweisung
des Vorsitzenden des Fideikommissenates beim OLG Celle vom 27.10.1942 Wolrad
Prinz zu Schaumburg-Lippe.
30.11.1942 Aufgrund der Anweisung des Vorsitzenden des
Fideikommissenates beim OLG Celle vom 27.10.1942 eingetragen als Eigentümer am
30.11.1942 Wolrad Prinz zu Schaumburg-Lippe. Boldebuck (Kreis Güstrow)
30.11.1942 Auf Anweisung des Vorsitzenden des Fideikommissenates
beim OLG Celle vom 27.10.1942 eingetragen als Eigentümer am 30.11.1942 Wolrad
Prinz zu Schaumburg-Lippe. Mühlengeez (Kreis Güstrow)
30.11.1942 Auf Anweisung des Vorsitzenden des Fideikommissenates
beim OLG Celle vom 27.10.1942 eingetragen als Eigentümer am 30.11.1942 Wolrad
Prinz zu Schaumburg-Lippe. Reinshagen (Kreis Güstrow)
6.12.1942 Geschäftsverteilungsplan der HTO Ost: Leiter Bürgermeister Dr. Winkler.
Stellvertreter 2: RA Pfennig (zugleich Generalreferent für die
Treuhandverwaltung im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete).
Als Ende
1942 die meisten Juden des Generalgouvernements ermordet worden waren,
begann die SS im November 1942, die Leichen zu exhumieren und zu verbrennen, um
jegliche Spuren des Massenmords zu beseitigen. Anfang Dezember 1942 wurden die
Vergasungen in Belzec eingestellt
Vom 23.11.1942 bis 23.1.1943 Wirtschaftsurlaub
in Hagenburg und Vietgest bei Lalendorf. Mappe 14. Ab 23.1. 1943 Urlaub bis zur
Feldabstellung.
Vom 6.2.1943 bis 13.2.1943 Sonderurlaub in
Nachod (Protektorat Böhmen . Mähren). Der Rückzug aus dem Kaukasus begann im
Dezember 1942, als die deutschen Armeen aufgrund einer sowjetischen
Grossoffensive am Don Gefahr liefen, von ihren rückwärtigen Verbindungen
abgeschnitten zu werden.
17.3.1943
Monatsbericht S. 8: Durch Stab Major Schu wurden abtransportiert: 7 ganze
Panzer, 1 Panzerspähwagen, 4 Traktoren ca. 420 to Schrott. Das Zentral
Ersatzteil Lager Lemberg übernahm 86 to Kraftfahrersatzteile und Motoren. S.17:
Juden: die Aktionen finden ihren Fortgang und sind in einigen Gebieten bereist
beendet
1943 Einrichtung Straflager des Straflagers Lahde/Weser hauptsächlich mit
Russen im Steinbruch des Wolrad; nachgewiesen sind 37 Ermordungen auf dem
Steinbruchgelände und zahllose Misshandlungen zwischen 1943 - 1945. Abbau
erfolgt für Rüstungszwecke
17.7.43
Monatsbericht S.14: Juden: Durch die Aussiedlungsaktionen sind Juden nur mehr
in geschlossenen Lagern vorhanden.
August 1943 Einrichtung des Aussenlagers des Straflagers Lahde in
Steinbergen im Steinbruch Wolrads. Beginn Untertageverlagerungsprojekt
Latherit unter dem Messingsberg. 37
nachgewiesenen Ermordungen zwischen Augsuts 1943 und März 1945.
17.8.1943
Monatsbericht: S.15: Die Judenfrage kann im
Distrikt aks kaum mehr vorhanden gelten. Bei der Wehrmacht sind seit 30.7.43
keine Juden bechäftigt.
8.9.1943 Dr. Schwertfeger in einem Brief an
Plettenberg
"Juristisch gesehen
besteht für den Fürsten nach meinem Dafürhalten keine etwa zu befürchtende
Gefahr"
"Ich habe schon früher
darauf hingewiesen, dass ein Vergleichsschluss aus politischen Gründen m.E.
höchstens mit dem Prinzen Friedrich Christian (ehemals Adjutant von Goebbels,
Anm.) erwogen werden könne, weil nur dieser über bessere Parteibeziehungen verfüge,
während Prinz Heinrich bei der Partei denkbar schlecht angeschrieben sei.
Spricht schon diese
Erwägung gegen einen Vergleich, so kommt heute noch hinzu, dass bei den
derzeitigen aussen- und innenpolitischen Verhandlungen m. E. überhaupt nicht
sehr mit einem ernsthaften Interesse irgendwelcher politischen Stellen an der
Auseinandersetzung zu rechnen ist. Ein solcher Grund spricht also auch nicht
dafür, den Abbruch der Verhandlungen mit dem Prinzen Heinrich jetzt zu
scheuen."
"Der Prinz hat sich
m.E. im Laufe der neuen Verhandlungen von einer sehr unerfreulichen Seite
gezeigt. Er hat zunächst das Herz des Fürsten und Ihr (Plettenbergs) zu erregen
versucht, indem er auf die ihm angeblich drohenden Gefahren hinwies und um eine
Sicherung für sich und seine Familie bat."
"Ich meine deshalb,
dass SHD der Fürst nunmehr wahrhaftig keine Veranlassung hat, den Abbruch der
Verhandlungen zu scheuen, sondern dass jeder anständige und erst recht jeder
den Prinzen Heinrich kennende Mensch einen Abbruch verstehen und billigen
würde.+ )
Antwort von Plettenberg
hierzu:
"das heute bei mir eingelaufene Schreiben des Herrn
Dr. Schwertfeger übersende ich zu den dortigen Akten. Ich kann dem Schreiben in
vielen Punkten nicht beipflichten. Dr. Schwertfeger hat von Anfang jede Einigung
mit dem Prinzen Heinrich bekämpft und bringt nun in die Verhandlung eine
durchaus unnötig scharfe Note. Schliesslich ist es für den Fürsten im Zuge
dieser Einigung keine Katastrophe, wenn das nach Ableben der dritten Generation
abgelaufene Heimfallrecht nicht zum Zuge kommt. Wer weiss, wen das in etwa 60
Jahren interessiert".
17.9.1943
Monatsbericht: S.16: Nachdem bereits bei
der Wehrmacht keinerlei Juden mehr beschäftigt sind, sind auch bis auf die
Erdölindstrie im Drohobyczer Gebiet die Zivilbetriebe judenrein geworden. Es
sind lediglich noch 6000 Juden im Judenlager Lemberg, wovon 4000 bei den
deutschen Ausrüstungswerken und 2000 bei der Ostbahn beschäftigt sind. Die
Judenfrage dürfte somit für den Distrikt Galizien im grossen und ganzen als
erledigt zu betrachten sein.
Vom 1.10.
bis 22.10.1943 Urlaub in Steyerling. Mappe 14.
Zum Jahresbeginn
1944 wurde die HTO dem Reichsführer SS unmittelbar
unterstellt.
unterstellt.
Februar
1944 kauft Wolrad 100 % der Anteile der Gemag
und steigert intensiv Produktion von Rüstungsgüter für Focke Wulf (Einsatz von
mehr als 200 Zwangsarbeiter aus dem
Osten, Generalgouvernement).
13.3.1944 Trotz
fehlender Rechtskraft des Beschlusses vom 15.1.1940, trotz Anfechtung beim
Obersten FG Berlin Eintragung Wolrad in das Grundbuch in Sewekow (Waldgut
Muggendorf)
20.3.1944
Monatsbericht: S.10: Auf Befehl He.Gru.N.U.
wurdern zur Aufnahme der auffrischungsbedürftigen Einheiten des Pz.A.O.K. 1 2
Auffangräume gebildet, Raum mit Fassungsvermögen für 6 Divisionen am Südrand
Lemberg bis Stryj, der 2. Raum zur unterbringung von 2 Divisionen im Norden von
Lemberg. S. 14: Betriebsstoffversorgung: Die Tabkholzversorgung in Lemberg ist
durch die Einstellung des Betriebes der beiden in Lemberg bisher mit
Herstellung von Tankholz beauftragten Firmen stark gefährdet. Abschubleitstsab:
Seit 27.3.44 besteht in Lemberg unter der Leitung des bv. Räumungskommissars
des Gen.d.Transportwesend bei der He.Gr.N.U.ein Abschubleststab. Der
Abschubleitstab setzt sich mit je einem Vertreter der GrossbedarfstrÇager
(d.s.O.Qu.der H.Gr.N.U., OFK für Einheiten des W.Kdo., Luftwaffe und Regierung
des Distrikts Galizien) und aus Vertretern der Ostbahndirektionb und der
Transportkommandantur Lemberg zusammen.
März
1944 Wolrad ist im Generalgouvernement in
Przemysl mit Fahrersatz Abt. 11; im Ghetto Przemysl überleben nur 250 Juden. (Mappe 14). M, V,
R.
11.4.1944 Stephan erhält SS Totenkopfring.
1944 erhebliche Produktionssteigerungen in der Rüstungsindustrie und erhebliche
Steigerungen der Einnahmen des Wolrad etwa aus der BEK (Beförderung Angestellte
Focke Wulf), Steinbruch, Gemag die die Angestellten der Focke Wulf befördert,
Kammler Untertageverlagerungen Porta Westfalica, Elritze in Kleinenbremen, mit
KZ Häftlingen aus dem KZ Neuengamme, auch Triebflügelentwicklung und andere
Entwicklungen bei Focke Wulf in Bad Eilsen im Harrl Stollen. Am Ende hatte der Reichsmarschall
die 16 ertragreichsten Kohlegruben zu einem Spottpreis für die
Hermann-Göring-Werke erworben. (142, 282) Die HTO verschmolz die restlichen
Gruben und Hüttenwerke, soweit sie nicht an frühere Eigentümer zurückgegeben wurden, mit tschechischen Betrieben zur Holding
Berghütte, dem größten Rüstungsproduzenten Oberschlesiens. Wie die HTO war auch
die Berghütte eine public-private partnership.
27.6.1944
Ende der Tätigkeit in Fahr Ersatz Abt.11
28.6.1944
– 31.7.1944 Wehrbezirkskommando Hameln Führ.
Res. W Kr. XI
Juli
1944 letzter Monatsbericht OFK 365 überhaupt.
25.7.44
wird Wolrads z V. Stellung aufgehoben.
27.7.1944 Befreiung Lemberg und Przemysl durch sowjetische
Truppen.
August
1944 wird ein Teil des Generalgouvernement –
Gebiet zwischen Vistula and Bug – befreit durch die sowjetische Armee. Bildung
Polnisches Komitee der Nationalen Befreiung“ mit Sitz
in Lublin. Der Rest des
Generalgouvernement wurde Januar 1945 befreit durch die sowjet army'.
4.8.1944
Unterirdische
Räume V-Erz- und Kohlegruben
6. Name und Ort: Eisenbergwerk Wohlverwahrt I (VI) –
Ellritze-
Verfügbare Fläche 23000qm
Firma Focke Wulf
Produkt: Teilefertigung von Zellen
FW 190; TA 152
Bemerkungen :sichergestellt,
aufgehoben 26.9 Nr. 26699
Firma :durchgestrichen
Mineralölsicherungsplan (Arbeitsstab Geilenberg)
Bemerkungen :
gesperrt 26.9. Nr. 26699.
7. Name und
Ort: Wülpker Stollen (VI) – Ellritze-
Verfügbare
Fläche 7000qm
Firma Focke
Wulf
Produkt: Teilefertigung von Zellen
FW 190; TA 152
Bemerkungen :gesperrt 17.5.44.
Aufgehoben 26.9 Nr. 26699
Firma :durchgestrichen
Mineralölsicherungsplan (Arbeitsstab Geilenberg)
Bemerkungen :
gesperrt 26.9. Nr. 26699.
8. Name und
Ort: Wohlverwahrt IV) (VI) – Ellritze-
Verfügbare
Fläche 3000qm
Firma Focke
WulfWeserflug A.G.
Produkt: Teilefertigung von Zellen
FW 190; TA 152
Bemerkungen :gesperrt 17.5.44.
Aufgehoben 26.9 Nr. 26699, Sperre 26.9. Nr. 26699
Seite 49 :
9. Name und Ort: Wülpker Stollen
(Wohlverwahrt- III) (VI) – Ellritze-
Verfügbare Fläche 8000qm
Firma Ambi Budd
Produkt: Jägerpresswerk
Bemerkungen :gesperrt
21.11. Nr. 29589
VerfügbareFläche: 10.000 qm
durchgestrichen, 2000 qm
Firma ;
Ruhrstahl AG Brackwede
Produkt: X4X7, FW 190; TA 152
Bemerkungen :gesperrt 25.8.44.
Aufgehoben 26.9 Nr. 26699
Verfügbare Fläche : 10.000 qm
(d(as) 1. Geviert)
Firma :Weser Flugzeugbau Ges.
Bemerkungen : aufgehoben 26.9
Nr. 26699
Firma :durchgestrichen
Mineralölsicherungsplan (Arbeitsstab Geilenberg)
Gesperrt 26.9.Nr. 26699 Freigegeben
31.8.44
z.V. Stellung Wolrad aufgehoben.
1.9.44
Major a.D.
25.10.1944
Das Recht zum Tragen der Uniform Pz. Rgt. 5 verliehen.
15.11.44
Rittmeister z.V.
Februar
1945 übersiedelte die Auffanggesellschaft für Kriegsteilnehmerbetriebe des
Handels im Reichsgau Danzig Westpreussen nach Bückeburg mit folgenden Personen
die in der HTO tätig waren: Sonderabteilung Altreich: Gruppe Recht RA Dr.
Wendlandt Ass. Clara Meyer; Gruppe Verwaltung: Grundstücksrevision: Torgler; RA
Bruno Pfennig, RA Braune, Ernst Büchelin (Referat 4 der Gruppe B: Geldverkehr
der komm. Verwalteten Betriebe im Bezirk der TO Gotenhafen und Zichenau), Erich
Thomas, Arthur Heller, Bruno Rietzke, Hans Günther, Max Pohland, Frau Maria
Richtsteig, Alma Klockow, Johanna Schmidt, Erika Blumers, Annemarie Freitag.
2.3.1945
bis 30.4.1945 ist Stephan Abwehbeauftragter der Gestapo im Fremdarbeiterlager
bei der Thomsenwerft in Boitzenburg.
10.3.1945
Kurt Freiherr von Plettenberg, Generalbevollmächtigter für das schaumburg
lippische und preussische Vermögen kommt in den Händen der Gestapo in Berlin
ums Leben. Unklar bleibt, ob es Mord oder Selbstmord war. Unklar bleiben die
Motive. Teilweise wird behauptet, er habe sich das Leben genommen um die
Beteiligten am Attentat des 20 Juli 1944 nicht bei angedrohter Folter zu
verraten.
Bis zuletzt
Zwangsarbeit in Steyerling, Steinbruch, Gemag, Untertageverlagerung Latherit.
8.5.1945 Kapitulation
7.9.1945 Bodenreform. OLG Celle und Oberstes
Fideikommisgericht in Berlin entschieden nicht mehr zum Fideikommiss.
Hinrich Wilhelm Kopf geb. am 6. Mai 1893
in Neuenkirchen (Kr. Cuxhaven), gest. am 21. Dezember 1961 in Göttingen),
erster Ministerpräsident Niedersachsens brach
im Alter von 16 Jahren die Schule ab, um nach Amerika auszuwandern. Nachdem er
sich neun Monate in New Jersey als Bote und Aushilfskellner durchgeschlagen
hatte, kehrte Kopf jedoch zurück. Er holte sein Abitur nach und absolvierte
eine Lehre in einem landwirtschaftlichen Betrieb. Ab 1913 studierte er
Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Marburg und Göttingen. 1919 trat
Kopf der SPD bei und wurde persönlicher Referent des Innenministers David. In
seinem Heimatkreis Hadeln war er von 1928 bis 1932 der erste
sozialdemokratische Landrat. 1934 entfernten ihn die Nationalsozialisten aus
dem öffentlichen Dienst bei der Regierung in Oppeln. Von 1939 bis 1943 war Kopf
im Auftrag der nationalsozialistischen Reichsregierung als Vermögensverwalter
tätig: Zunächst mit seiner mit dem Juristen Dr. Edmund Bohne gegründeten Firma,
später als Angestellter der Haupttreuhandstelle Ost. In dieser Funktion beschlagnahmte
Kopf unter anderem polnische Vermögen, weshalb die polnische Regierung ihn 1948
als Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen wollte. Ein entsprechendes
Auslieferungsersuchen an die Britische Kontrollkommission wurde jedoch vom
Höheren Militärgericht in Herford abgelehnt. Die Britische Militärregierung
hatte Kopf 1945 zum Regierungspräsident in Hannover ernannt. Sein Konzept für
die Gliederung der britischen Besatzungszone wurde vom Zonenbeirat
verabschiedet und führte zur Gründung des Landes Niedersachsen am 1.11.1946 mit
Kopf als erstem Ministerpräsidenten. Gemeinsam mit Adolf Grimme, dem damaligen
Kultusminister und dem Journalisten Fritz Sänger arbeitete Kopf einen Entwurf
aus, der als Vorlage für die 1951 verabschiedete und bis 1993 gültige Niedersächsische
Verfassung diente. Nach seiner zweiten Amtsperiode zog
sich Kopf 1955 aus der Politik zurück und wurde Aufsichtsratsmitglied der
Hüttenwerke Peine. 1957 kehrte er jedoch als Innenminister zurück und trat 1959
erneut für zwei Jahre das Amt des Ministerpräsidenten an.
Beschlagnahme
des Schaumburg-lippischen Vermögens durch die RAF.
Untersuchungen
über Verbrechen und NS Verstrickungen von Wolrad durch die RAF
Präsident
des OLG Celle entwirft im Eilverfahren die Gesetze über das Fidiekommiss und Stiftungsrecht,
denn das bevorstehende Kontrollratsgesetz Nummer 45 will diese
nationalsozialistischen Gesetze und Rechtsinstitute abschaffen.
1.11.1946
Das Konzept des Ministerpräsidenten Kopf für die
Gliederung der britischen Besatzungszone wird vom Zonenbeirat verabschiedet und
führt zur Gründung des Landes Niedersachsen am 1.11.1946 mit Kopf als erstem
Ministerpräsidenten.
25.11.1946 Der Generalinspekteur für die Entnazifizierung in
Hannover-Region, Regierungspräsident Ellinghaus Hannover Br.B.N 344/46 II Herrn
Reg. Direktor Berner, Hannover, den 25 November 1946. Det. 504 (Waetke) teilte
am 22.11.1946 fernmündlich mit, die órtliche Militärregierung in Bückeburg habe
bei 504 sich darüber beklagt, dass der Generalinspekteur die Sache des Dr.
Schwerdtfeger von der Hofkammer Bückeburg vor dem Hauptausschuss des
Regierungsbezirks verhandelt wissen wolle. Die Militärregierung hält es für
richtiger dass vor dem Hauptausschuss der Stadt Bückeburg verhandelt werde.
Nach Einsichtnahme in den Vorgang ist 504 (Waetke) fernmündlich durch
Regierungsdirektor Berner mitgelteilt worden, dass die Fürstliche Hofkammer den
Wunsch geäussert habe, den leitenden Beamten (!!!!) der Hofkammer, Hofkammerrat
Dr. Schwerdtfeger vor dem Hauptausschuss des Regierungsbezirks begutachten zu
lassen. Die Schaumburg-Lipp`ische Landesregierung –vertreten durch Staatsrat
Bövers- hat den Wunsch für gerechtfertigt gehalten und bei uns unterstützt.
Waetke wird dieses dem Captain Claridge 504 vortragen.
25.11.1946: Britische Militärregierung erlässt Verordnung zur
Regelung von Fragen des Fideikommiss- und Stiftungsrechts (Hannoversche
Rechtspflege 1946 S. 143 fortfolgende). Paragraf 7 lautet: Eine beim Obersten
Fideikommisgericht anhängige Beschwerde ist mit der Massgabe erledigt, dass die
angefochtene Entscheidung mit Inkrafttreten dieser Verordnung (16.12.1946)
rechtskräftig wird. Hamburg, den 25 November 1946. Der Präsident des Zentral Justizamtes W. Kiesselbach.
1947 Entnazifizierungsverfahren Wolrad
25.3. 1947 erschien Herr Dr. Schwertfeger
persönlich bei dem Bezirksinspekteur (B.I.) für Entnazifizierung im
Regierungsbezirk Hannover, Herrn Reg. Rat. Heuer, Hannover, Am Archiv 3 und
übergab nachstehenden Schriftsatz auf dem folgender Vermerk gelesen werden
kann: “Dr. Schwertfeger beabsichtigte K. (Kontakt) mit dem G. Kommandanten zu
nehmen, um durch dessen Einfluss die Verhandlung nach Ostern ansetzen zu
lassen, damit ggf. B.I. an
Verhandlung teilnehmen kann. (persönlich abgegeben) 25.3.47.” Sehr verehrter Herr Regierungsrat !
Der neue Kommandant von Schaumburg-Lippe hat mich am Sonnabend, den 22 ds.Mts.
zu einer Besprechung empfangen. Im Laufe dieser Unterhaltung kam die Rede
darauf, dass Fürst Wolrad zu Schaumburg Lippe vor kurzem seinen Fragebogen bei
dem Entnazifizierungsausschuss in Stadthagen abgegeben hat. Angesichts der
derzeitigen Einstellung gewisser Kreise gegenüber dem Fürstlichen Vermögen
hielt es der Kommandant für richtig, wenn die Beratung des Falles durch den
En-Ausschuss Stadthagen nicht ohne Ihre Anwesenheit erfolgen würde. Mit
Rücksicht darauf, dass es sich um einen schwierigen Fall handelt, wäre es
vielleicht zweckmässig, wenn ich Ihnen vorher den Fragebogen einmal zur
Kenntnis vorlegen und für etwaige Aufklärungen zur Verfügung stellen dürfte.
Darf ich Sie bitten, sich diesen Gedanken einmal durch den Kopf gehen zu lassen
und mich gegebenfalls zu einer Rücksprache bestellen ? Der Kommandant bat mich,
Sie hervon zu verständigen und sagte zu, dass er noch eine weitere
Verständigung Ihrer Dienststelle über die Militärregierung Hannover versuchen
werden. Ausserdem wollte er sich bemühen, den Termin der Verhandlung über
diesen Fall rechtzeitig zu erkunden und dann entsprechend Nachricht geben.....
Sollte die Verweisung meiner Sache nach Hannover nicht mehr möglich sein, weil
einmal von 504 anders entschieden ist, so wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie
nicht nur selbst bei den Verhandlungen über meinen Fall zugegen wären, sondern
auch meine mündliche Vernehmung durchsetzten.” Mit den angelegentlichsten
Empfehlungen Ihr sehr ergebener Herrn Direktor Michel hier. Mitder Bitte,
dieses Schreiben telefonisch durchzugeben und auf die Eilbedürftigkeit beider
Sachen hinzuweisen.”
28 März 1947 schrieb der B.I. in Hannover folgenden Aktenvermerk:
In der heutigen Besprechung bei der M.R. 504 sprach mich Herr Capt. ALLDAY
daraufhin an, ob dem B.I. etwas über die Prüfung des Fragebogens des Fürst
Wolrad in Bückeburg bekannt sei. Ich unterrichtete Capt. ALLDAY davon, dass vom
B.I. eine Zuschrift des Hofkammerrates Dr. Schwertfeger eingegangen war, in der
dieser mitteilt, dass das Entnazifizierungsverfahren des Fürsten Wolrad vor dem
H.A. Bückeburg anhängig sei. Es sei auch bereits in der Presse darüber
geschrieben worden. Wie Dr. Schwerdtfeger ferner mitteilte, würde der
Kommandant in Bückeburg nach einer Besprechungdie Dr. Schwerdtfer mit ihm hatte
gern sehen, wenn der B.I. an der Verhandlung über Fürst Wolrad teilnehmen
würde. Ich bedeutete Capt. ALLDAY, dass es sich hierbei um einen
ausserordentlichen Fall handelte, und es möglich sein, dass der B.I. persönlich
an der Verhandlung teilnehmen würde, um den ordentlichen Ablauf des Verfahrens
zu beobachten; an der Urteilsfindung jedoch nicht mitzuwirken. Schütt.”
Fragebögen werden modifiziert: verschwiegen wird
Eigentum an Steinbruch und angegeben wird, dass Wolrad an der Ostfront gekämpft
hat, kein Wort über das Generalgouvernement. Aktivitäten im Generalgouvernement
werden nicht genannt. Aktivitäten im Generalgouvernement sind kein Kampf an der
Ostfront, sondern Unterdrückung von Zivilisten in den besetzten Gebieten.
Unterschrift aus Artikel in Hannoverscher Kurier wird entfernt. Es finden sich
ebenso Modifizierungen in den Fragebögen zur Entnazifizierung des Walter
Schmidt (“Steinbruchpächter”).
April 1947 schrieb Herr Reg. Rat. Heuer an den Hauptausschuss
für Entnazifizierung des Kreises Stadthagen Betr.: Politische Bereinigung Fürst
Wolrad zu Schaumburg Lippe Wegen der politischen Tragweite der Entscheidung
über die Entnazifizierung des Fürsten Wolrad zu Schaumburg Lippe habe ich die
Absicht, an der abschliessenden Plenarsitzung, auf der das Gutachten über den
zu überprüfenden gefällt werden soll, teilzunehmen. Ausserdem bitte ich, den zu
Überprüfenden vor Ihrer Stellungnahme zu horen und die von ihm ggf. genannten
Entlastungszeugen gleichfalls mündlich zu vernehmen. Ich bitte daher um Angabe
des Termins der Plenarsitzung, in der der Fall endgültig abgeschlossen werden
soll. (Heuer) Reg. Rat.”
1947 Strafverfahren wegen der Morde im Steinbruch Steinbergen, quarry case
Militärgericht Hamburg gegen Walter Schmidt u.a.
25.6.1947 Ernst August Prinz von Hannover setzt sich ein für Wolrad bei Property
Control (Regional Economic Officer Headquarters), erwähnt dessen Entnazifizierungsverfahren und
Beschlagnahme des Vermögens.
Zeitgleich sendet Ernst August Prinz von Hannover,
cousin des Wolrad eine schriftliche Meldung über das Abhandenkommen von
Wertsachen aus Schloss Bückeburg an George VI, König von England. Ernst August
ist ein entfernter Vetter vom König von England, er ist Neffe von König Edward
VII.
8.7.1947 Wolrad lässt durch einen Reporter des Daily Mail (aus Bückeburg) in
England auf der Titelseite darüber berichten, dass er unverständlicherweise
unter Hausarrest steht und dass sein Schloss von britischen Soldaten geplündert
wird, er werde gehindert Inventare aufzustellen.
Ernst August Prinz von Hannover sendet dreiseitiges
Memorandum mit Datum 13.7.1947 aus Marienburg Castle in englischer Sprache an
die britische Militärregierung, nimmt bezug auf die Nachrichten im Daily Mail,
unterstreicht das Interesse des Königs George VI von England für die “affaire”
und übt Druck aus, (auch im eigenen Interesse, weil Ariseur). .
24.9.1947
To: Herrn Mass, Chairman of the Denazification Panel c/o Kreisdirektor
Stadthagen, It is understood that the above mentioned person is shortly due to
appear before the Stadthagen panel with regard to his denazification, but in view of his position it is
considered that this case should be heard on a much higher level than of a Kreis. Special branch HQ Hanover has
desired that all records in this connection are to be sent to them and that
this case will be heard at R/B denazification level at least. Will you
therefore forward all documents relating to this matter to Major Watson PS
(special Branch), 504 HQ Mil Gov RB Hannover CCG.BAOR. Dier.
30.1.1948:
Antrag der polnischen Militärregierung auf Auslieferung des Niedersächssichen
Ministerpräsidenten wegen Kriegsverbrechen gestellt. Die Britische
Militärregierung hatte Kopf 1945 zum Regierungspräsident in Hannover
ernannt. Die britische
Kontrollkommission übernimmt die juristische Verteidigung Kopfs. Kopf hat als
Angestellter der Haupttreuhandstelle Ost polnisches Vermögen beschlagnahmt
hatte Ein entsprechendes Auslieferungsersuchen an die Britische Kontrollkommission
wurde jedoch vom Höheren Militärgericht in Herford abgelehnt.
20.5.1948
Der Steinbruchpächter Walter Schmidt wird freigesprochen wegen der 37 Morde,
wegen Misshandlung wird er zu 15 Jahren Freiheitsstrafe als Kriegsverbrecher verurteilt. Nach drei Jahren wird er freigelassen.
18.6.1948 Angelegenheit Kopf (Auslieferung an Polen) ist erledigt.
15.10.1948 RA Bruno Pfennig (Chefsyndikus der HTO) vertritt
Wolrad Prinz zu Schaumburg Lippe vor dem Entnazifizierungsausschuss in
Stadthagen.
3.1.1949 RA Bruno Pfennig (Chefsyndikus der HTO) vertritt Wolrad Prinz zu
Schaumburg Lippe vor dem Entnazifizierungsausschuss in Stadthagen.
5.1.1949 Wolrad Schwertfeger wird entnazifiziert (entlastet V).