Das nationalsozialistische Standardwerk zum Erlöschen der Familienfideikommisse von Koehler Heinemann
Koehler/Heinemann,
Das Erlöschen der Familienfideikommisse
stellt ohne Zweifel ein Weihnachtsgeschenk an die "Oberhäupter" der "Adelshäuser" dar.
Das Gesetz zum Erlöschen der Familienfideikommisse beschleunigt und vereinheitlicht die Überführung gebundenen Vermögens als freies ungebundenes Vermögen in das Privatvermögen des "Chefs oder Oberhaupts" und zwar zum 1.1.1939.
Vermerrk: Der Stichtag für das Erlöschen der gebundenen Hausvermögen wurde durch Paragraf 86 Abs. 2 der DVO zum FiderlG auf den 1.7.1939 verlegt
Ein richtiges Weihnachtsgeschenk.
Man könnte auf folgendem Bild die Gesichter austauschen und das Buch von Koehler Heinemann als Geschenk einsetzen. Rechts vielleicht ein Repräsentant eines treuen Oberhaupts. Passend. Aber Geschenke bekommen vom Weihnachtsmann nur die Buben die sich wohl verhalten und spuren...
Dr. Karl Koehler
Hier Details zu Dr. Koehler und Dr. Heinemann aus den
Vier Prinzen S. 293-295 um den Gesamtzusammenhang nicht aus den Augen zu verlieren:
Die allerwichtigste Funktion der Fideikommissenate bestand in der Nutzbarmachung der
grossen Vermögensmassen und Wirtschaftskörper für die SS und Wehrmacht zur Stärkung
der national-sozialistischen Kriegsmaschinerie, mit Wissen und Wollen Wolrads und seiner
Gehilfen, die damit rechneten, im Falle des Endsieges auf der Gewinnerseite im In- und
Ausland zu stehen.
Dr. Figge und Dr. Tasche arbeiteten später die Verordnung zum Fideikommiss- und
Stiftungsrecht im November 1946 aus (siehe Kapitel 20).
Aus den Personalakten von Herrn Dr. Robert Figge fehlen fast sämtliche Unterlagen aus
der Zeit von Dezember 1940 bis Februar 1946.
Zu den Kollegen von Dr. Figge zählen nach meiner Auffassung auch jene Juristen aus dem
Reichsjustizministerium die das Fideikommissgesetzeswerk ersannen, Technokraten die das
Gesetzeswerk erdachten, mit dem das erstrebte Ziel erreicht werden sollte:
Dr. Ernst Heinemann der vom Reichsjustizministerium zum Reichsministerium für
Ernährung und Landwirtschaft abgeordnet worden war.
und
Dr. Karl Koehler vom Reichsjustizministerium.
Beide verfassten im Jahre 1940 das Buch:“Das Erlöschen der Familienfideikommisse”Verlag
Franz Vahlen,1940.
Dieses “Werk” zitierte das OLG Celle im Jahre 2004 in unserer Angelegenheit sechs Mal.
Koehler wurde sechs Mal mit ö statt oe geschrieben.
Zu Dr. Heinemann:……….
Die Beurteilung Dr. Heinemanns lautete:
D.R.M. f. E. u: L (Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft)
Berlin, den 14 April 1939
H.B.-H.
Referent: OBR Dr.Vorwerk i.V.
Expedient:AR. Püschel
1.An
den Reichsminister der Justiz
Berlin W 8
Wilhelmstrasse65
Auf das Schreiben vom 24 März 1939
-I p 10.17443 H 1-.
Amtsgerichtsrat Dr. Ernst Heinemann war in den Jahren 1919/20 Freiwilliger des
Marburger Studentenkorps (Freikorps), ist seit 1.Mai 1933 Mitglied der NSDAP (Nr.
3 216 818), seit Mai 1933 Mitglied des NS- Rechtswahrerbundes, NSV, seit 1934
Mitglied des RLB., seit August 1935 Mitglied der NSV und seit Januar 1936 auch des
VDA. Seit März 1937 ist er in meinem Ministerium tätig und hat während dieser
Zeit ein Verhalten an den Tag gelegt, das einen Zweifel an seiner politischen
Zuverlässigkeit keineswegs rechtfertigt.
(BARCH, R 3601, PA 121)
Zu Dr. Koehler:
Er wurde 1928 zum Beamten der Staatsanwaltschaft ernannt.
(Personalakte Dr. Koehler BARCH R 3001 (alt R22),Aktenband 63951 Bl. 17).
Dr. Koehler war Mitglied der NSDAP seit 27.4.1933 (Mitgliedsnummer 2.849.442).
Er war Mitglied des BNSDJ, NSV (seit 27.5.1935), RDB (seit Gründung), NSRB (seit
22.5.1933), RLB (seit 1.11.1933).
28.
Seit 1.4.1939 Mitglied Nr. 86 508 des NS Altherrenbundes der Deutschen Studenten.
Seit dem 13.August 1938 Mitglied im NS-Reichskriegerbund (Kyffhäuserbund).
(Personalakte aaO Bl. 44, 63, 73).
Ministerialrat Dr. Koehler wurde vom Reichsminister Dr. Gürtner am 30 März 1939
nebenamtlich im Einvernehmen mit dem Herrn Reichsminister für Ernährung und
Landwirtschaft und dem Herrn Reichsforstmeister (Göring, d. Verf.) stellvertretender Präsident und Mitglied des Obersten Fideikommissgerichtes.
(Personalakte Dr. Koehler BARCH R 3001 (alt R22),Aktenband 63951 Bl. 54).
Am 23 Juli 1938 wurde ihm durch Staatssekretär Dr. Schlegelberger das ihm vom Führer
und Reichskanzler verliehene silberne Ehrenzeichen für 25 jährige Dienstzeit nebst
Verleihungsurkunde vom 9.6.1938 ausgehändigt.
(Personalakte aaO. Blatt 51)
Dr. Koehler war am 13. März 1940 Mitglied der Landwehr II (Wehrbezirkskommando
Berlin IX in Berlin-Wilmersdorf).
(Personalakte aaO. Blatt 56)
Der Reichsminister der Justiz schrieb am 15. März 1940 an die Wehrersatzinspektion in
Berlin Tempelhof:
Ministerialrat Dr. Koehler bearbeitet im Reichsjustizministerium insbesondere die
Auflösung des gebundenen Besitzes (Familiengüter).
Diese Arbeiten müssen wegen
der damit verbundenen Fragen der ländlichen Siedlung und Ernährungswirtschaft
auch während des Krieges weitergeführt werden. Dr. Koehler ist auf diesem
Arbeitsgebiet jetzt noch der einzige eingearbeitete Sachbearbeiter des
Reichsjustizministeriums und deshalb unentebehrlich.
(Personalakte aaO. Blatt 59)
Vermerk:
Der Ministerialrat Dr. Koehler konnte aus Gründen, die im Interesse der
Reichsverteidigung liegen, nicht zum Waffendienst freigegeben werden. Berlin, den 2
August 1940.
(Personalakte aaO. Blatt 62)
Adolf Hitler bestellte durch Urkunde vom 26 März 1943 Dr. Karl Koehler für die Dauer
von 3 Jahren nebenamtlich zum Mitglied des Reichserbhofgerichtes.
(Personalakte aaO. Blatt 72)
Am 3. Dezember 1943 wurde Dr. Koehler vom Reichsjustizministerium Berlin in die
Ausweichstelle Leitmeritz des Reichsjustizministeriums abgeordnet.
(Personalakte aaO. Blatt 76)
Leitmeritz (Litomerice) war eine kleine Stadt, ca. 55 km von Prag entfernt. In der Nähe
befand sich Theresienstadt (Konzentrationslager und Ghetto). In Litomerice existierte ein
Außenlager des KZ´s Flössenbürg, Bezeichnung Theresienstadt, Gebiet Reichsgau
Sudetenland, Eröffnung 27.3.1944, Häftlinge 6.000 vor allem jüdische Ungarn, Einsatz der
Häftlinge: Bauleitung der Waffen-SS und Polizei, Kommando B 5 Leitmeritz;
Mineralölbaugesellschaft m.b.H. Oberleutensdorf, Bauleitung “Richard” / Elsabe A.G. (Auto
Union Chemnitz); Art der Arbeit: Panzermotorenfertigung, Bau unterirdischer Produktionsräume; die Häftlinge waren anfangs in Theresienstadt untergebracht. Das Lager
in Leitmeritz wurde im April eröffnet und seit Mai 1944 wurde in den ehemaligen
Artillerie-Kasernen in Leitmeritz ein Lager für alle Kommandos eingerichtet. Die Arbeiten
standen in Zusammenhang mit einem Panzerbauprogramm. In den Höhlen der AG Kalk
und Ziegelwerke Leitmeritz sollten durch die Auto-Union der Maybach-Motor HL 230 für
den Panzer VII (“Tiger”) hergestellt werden. Aus Tarnungsgründen wurde dafür die Firma
Elsabe AG gegründet. Alle Bauvorhaben erhielten den Tarnnamen Richard und für den
Höhlenausbau bediente man sich der Bezeichnung “Kommando 5”. In Leitmeritz sollen
extrem schlechte Lebens- und Arbeitsbedingungen geherrscht haben (wahrscheinlich
besonders für die im Bergbau geschäftigten Häftlinge), so daß mindestens 3.200 Häflinge
dort den Tod fanden.
Am 20 Januar 1944 wurde Herrn Dr. Koehler durch den Führer und Reichskanzler das
Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse (ohne Schwerter) verliehen.
(Personalakte aaO. Blatt 82)”
Und nach dem Krieg schrieb Richter Figge
Richter Figge
dem Prinzen Heinrich diesen Brief als wären der Krieg und die Verluste vom Himmel gefallen: