Dienstag, 28. Dezember 2021
Samstag, 25. Dezember 2021
Malinowski Seite 403
Der Prinz sprach sich gegen jede Strategie der Zurückhaltung aus und drang auf seinen Vater ein, “dass die Krone nur mit Hitler zurückzugewinnen sei, dass man mit den Nazis paktieren und sie geschickt nehmrn müsse”.
Meine Ergänzung:
Krone ist Synonym für die Beibehaltung des Fürstenrechts vor 1919. Nur diese Rechtsordnung sichert Privilegien und Sonderrechte. Sie schafft ein paralleles Unrechtssystem,
Sonntag, 12. Dezember 2021
Under the surface (Malinowski Seiten 466-480)
Freitag, 3. Dezember 2021
Bundesverwaltungsgericht gegen Wiederaufgreifen Verfahren Schaumburg-Lippe
https://www.bverwg.de/de/100521B8B60.20.0
Ich hoffe der Leser erkennt die Komplexität der Entscheidung.
Immerhin wird der Beschluss veröffentlicht.
Nicht anonymisiert
hier:
https://www.vierprinzen.com/2021/07/bundesverwaltungsgericht-gegen.html?m=1
Samstag, 27. November 2021
Schwierige Recherche Gemälde (Was bedeutet "zugeschrieben" ?)
"zugeschrieben" bedeutet: Das Auktionshaus erachtet es als wahrscheinlich, dass es ein Originalwerk des Künstlers ist, ohne dies jedoch garantieren zu können.
Friedrich Wilhelm III von Preußen (als Kronprinz) |
Wer malte das obige Ölportrait des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (später) III von Preussen ?
Sieht dem Pastell sehr ähnlich das zur Konkursmasse von Viktoria von Preussen, Inventar des Palais Schaumburg in Bonn gehört hat.
Ist es eine Kopie des Pastells ?
Johann Heinrich Schröder, zugeschrieben
Porträt Kronprinz Friedrich Wilhelm III. von Preußen
Pastell auf Pappe. 69,5 x 55 cm.
gerahmt.
Der Maler Johann Heinrich Schröder war ein begabter Maler von Porträts in Pastellkreide. Seit 1785 war der Schüler von Johann Heinrich Tischbein überwiegend von Braunschweig aus an den norddeutschen Höfen, in den Niederlanden und in England als Porträtmaler tätig. In Berlin ist er von 1789 bis 1792 und - mit Unterbrechungen von 1796 bis 1806 nachweisbar.
Die allermeisten Werke von Schroeder sind nicht signiert, so auch dieses Bildnis des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, das ihm zugeschrieben werden kann.
Anlässlich der Verlobung des Prinzen Friedrich Wilhelm mit Luise von Mecklenburg Strelitz malte Schröder ein Bildnis des Kronprinzen, das heute mit keinem bestimmten Werk des Künstlers zu identifizieren ist.
Zwei überlieferte Bildnisse des Kronprinzen (eines in Huis Doorn, das andere verschollen, op. cit. S. 39/40, bzw. S. 16) sind um 1790/91 datiert, was anhand der Frisur des Dargestellten festgemacht werden kann.
Auf beiden trägt der Prinz noch die Haartracht des Ancien Régime, während er spätestens ab 1793 die Haare, wie auf unserem Bildnis, schlicht herabhängen ließ. Belegt wird dies durch eine in diesem Jahr entstandene Zeichnung von Johann Friedrich Tielker (op. cit. S. 40).
Andererseits ist Friedrich Wilhelm nicht als König darstellt, so dass unser Bildnis vor 1797 entstanden sein muss.
Charakteristisch für Schröder sind bei diesem Porträt die Qualität der stofflichen Wiedergabe, die spontane Wendung des Kopfes, der angedeutete Landschaftsausschnitt und die sichere Führung der Kreidestifte insbesondere bei den Gesichtszügen des Prinzen. All diese Eigenschaften kennzeichnen auch das frühere Porträt in Huis Doorn.
Von Schröder sind insgesamt fünf Porträts der Prinzessin - und späteren Königin - Luise überliefert, während vom Kronprinzen bislang nur die erwähnten frühen Bildnisse bekannt waren.
Dennoch:"zugeschrieben" bedeutet: Das Auktionshaus erachtet es als wahrscheinlich, dass es ein Originalwerk des Künstlers ist, ohne dies jedoch garantieren zu können.:
Bei einem Schriftwechsel mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Abteilung Schlösser und Sammlungen
wurde zu dem hier vorgestellten Ölbild ausgeführt dass es wohl eine Kopie des Pastells von Schröder sei:
Johann Heinrich Schröder (1757-1812)
Brustbild König Friedrich Wilhelms III. von Preußen. Um 1805
Pastell auf Pappe, 69,5 x 55 cm
Im originalen vergoldeten Rahmen mit ovalem Ausschnitt
Rückseitig Aufkleber des Kaiser-Friedrich-Palais Berlin (Zimmer No. 244 / Lfde. No. 89)
Erworben bei Auktion Lempertz Berlin, 21.4.2018, Los 164
Das Pastellbildnis stammt aus dem Roten Eckzimmer des Königlichen Palais Unter den Linden in Berlin, dem späteren Palais Kaiser Friedrichs III. (Kronprinzenpalais).
In den Inventaren des Palais ist das Porträt als Werk von Johann Heinrich Schröder eingetragen (Inv. 1823, Raum 78, Nr. 4; Inv. 1836, Raum 78, Nr. 5).
Unter diesem Namen ist es auch in den Berlin-Führern von Johann Friedrich Daniel Rumpf (1823, Band 1, S. 394) und Max Schasler (1856, S. 255, Nr. 261) aufgeführt.
Man erkennt es ziemlich gut auf den um 1840 entstandenen Innenraumaquarellen von Friedrich Wilhelm Klose (Exemplare u.a. SPSG und Hessische Hausstiftung). Später gehörte es Prinzessin Victoria von Preußen, verw. Prinzessin von Schaumburg-Lippe, gesch. Zoubkoff, einer Tochter Friedrichs III. und Schwester Wilhelms II.
Nach ihrem Tod 1929 wurde es durch das Auktionshaus Lempertz mit dem gesamten Inventar des Bonner Palais Schaumburg versteigert (Los 1215).
Das lebensgroße Brustbild entspricht dem überlieferten Erscheinungsbild des Königs in der Zeit kurz nach 1800. Den im Bild nur als Andeutung wahrnehmbaren friderizianischen Zopf ließ sich Friedrich Wilhelm III. im Frühjahr 1807 im Königsberger Exil abschneiden.
Schröder hat nur wenige Pastelle in so großem Format geschaffen. Einige lebensgroße Brustbilder führte er in seinen späten Jahren als Ölgemälde aus. Der aus Meiningen gebürtige und dort auch gestorbene Künstler war einer der besten deutschen Pastellmaler seiner Zeit. Schröders Wirkungskreis reichte von London bis nach Baden. Hauptorte seines Schaffens waren Hannover, Braunschweig und nicht zuletzt Berlin.
Nicht erwähnt in: Johann Heinrich Schröder (1757-1812). Preußische Porträts, hrsg. v. Verein Historisches Paretz e.V. / Stiftung Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, Ausstellung, Paretz, 1994, Paretz 1994
Meine Bemerkungen hierzu:
Zu den Ausführungen "Unter diesem Namen ist es auch in den Berlin-Führern von Johann Friedrich Daniel Rumpf (1823, Band 1, S. 394) geführt. Die Seite aus dem zitierten Werk erwähnt kein Pastell sondern ein Bild des Königs Friedrich Wilhelm III.
In der genannten Quelle heisst es weder es sei ein Pastell noch das Bildnis des Kronprinzen.
Zu den Ausführungen "Man erkennt es
ziemlich gut auf den um 1840 entstandenen Innenraumaquarellen von Friedrich
Wilhelm Klose (Exemplare u.a. SPSG und Hessische Hausstiftung).
habe ich bislang nur dieses Aquarell gefunden auf dem ein Bildnis der Königin Luise erkennbar ist:
Aufgefallen ist mir eine Postkarte des Arbeitszimmers des Königs Friedrich Wilhelm IV (um 1922) auf der ein Bildnis des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (später König Friedrich Wilhelm III) erkennbar ist. Daneben ein Bildnis Luises.
Die Rahmen sind nicht oval und entsprechen in etwa dem Rahmen des hier vorgestellten Ölbildns. Es sind auf dem Bild des Kronprinzen 7 und nicht 8 Knöpfe erkennbar wie auf dem Schröder zugeschriebenen Pastell.
Arbeitszimmer des Königs Friedrich Wilhelm IV um 1922, Schloss Paretz es handelt sich nicht um das Schröder zugeschriebene Pastell |
Mir ist nicht klar, ob es sich bei dem hier vorgestellten Ölbild um eine Kopie des Pastells handelt. Vielleicht ist es eine erste Fassung von Schröder und das Pastell ist ein verbessertes Portrait des gleichen Motivs. Schröder malte auch Portraits als Ölbilder.
Sonntag, 7. November 2021
Interessanter Aufkleber und Zeitfenster
Die Originale sollen seit 1945 verschollen sein.
Rückseitig ein urkundlicher Nachweis der Provenienz.
Vermögensloser Fürst Adolf.
Vermögensverhältnisse unklar, Zitat Gestapo.
Würde sagen ziemlich klar.
Ich ordne die Aufkleber in folgenden Sachverhalt ein:
Offensichtlich wurden sie 1935 erstellt, da die farbigen Ablichtungen der Originale frühestens in dem Jahr entstanden sein müssen denn es gab erstmals 1935 die Farbtechnik. Ausserdem berichten die Aufkleber von einem lebenden Adolf Fürst zu Schaumburg-Lippe (im Besitz von). Fürst Adolf verstarb am 26.3.1936. Somit wurden die Reproduktionen zwischen 1935 und März 1936 erstellt und mit der Klarstellung versehen, dass die Gemälde sich in seinem Besitz befinden. Wieso diese klarstellung ? Die Klarstellung passt haargenau zu den Pfändungsvorgängen der Dresdner Bank.
Zur Erinnerung:
STIFTUNG PREUSSISCHER KULTURBESITZ
GEMÄLDEGEALERIEN BERLIN
Zum Vorgang Vries Skulpturen gehört auch
die damalige gleichzeitige Verbringung (Wegnahme) von zwei Gemälden von
Ziesenis (Portraits des Grafen Wilhelm zu Schaumburg Lippe und Ehefrau). In
Schloss Bückeburg verblieben Kopien, die Originale wanderten nach Berlin. Die
Stiftung Preussischer Kulturbesitz stellt sich bei lostart als Sucherin ein und
beschreibt die Provenienz wie folgt: Objektklasse Museum
Künstler Ziesenis, Johann Georg
Geburtsdatum 1716
Geburtsort Kopenhagen
Todesdatum 04.03.1776
Todesort Hannover
Erwähnungsort Frankfurt (Main); Mannheim;
Zweibrücken; Braunschweig; Den Haag
Titel Bildnis des Grafen Wilhelm Friedrich
Ernst zu Schaumburg-Lippe
Objektart Malerei
Abmessungen Höhe: 153,00 cm Breite: 126,00
cm
Material / Technik Leinwand /
Inventarnummer 2102
Beschreibung Tafelmalerei: Bild:
Provenienz (frühere) Verwaltung: Berlin;
(öffentliche) Sammlung; Staatliche Museen; Gemäldegalerie; Inv. Nr. 2102;
Zugangsart: Überweisug; Zugangsdatum: 1936; Auslagerungsort: Berlin;
Friedrichshain; Flakturm Friedrichshain; Besitzzeit: bis 1945; Zugangsart:
Auslagerung; Zugangsdatum: 1941/1942; Vorbesitzer: (private) Sammlung: Dresdner
Bank; Besitzzeit: bis 1936; Zugangsart: Pfändung. Ehemaliges Pfandgut der
Dresdner Bank, welches 1936 vom Ministerium für Wissenschaft, Erziehung und
Volksbildung der Berliner Galerie übergeben wurde. [Ministerielle Überweisung
Verlustgeschichte Berlin (Flakturm
Friedrichshain) 1945
Verlustgeschichte Leiturm des Flakbunkers;
Friedrichshain
Titel Bildnis der Gräfin Maria Barbara
Eleonore von Lippe-Biesterfeld vor dem Jagdschloß Baum bei Bückeburg
Objektart Malerei
Abmessungen Höhe: 153,00 cm Breite: 126,00
cm
Material / Technik Leinwand /
Inventarnummer 2103
Beschreibung Tafelmalerei: Bild: Jagdsitz,
Jagdhütte, Jagdschloß; rendez-vous de chasse;
Provenienz (frühere) Verwaltung: Berlin;
(öffentliche) Sammlung; Staatliche Museen; Gemäldegalerie; Inv. Nr. 2103;
Zugangsart: Überweisung; Zugangsdatum: 1936; Auslagerungsort: Berlin;
Friedrichshain; Flakturm Friedrichshain; Besitzzeit: bis 1945; Zugangsart:
Auslagerung; Zugangsdatum: 1941/1942; Vorbesitzer: (private) Sammlung: Dresdner
Bank; Besitzzeit: bis 1936; Zugangsart: Pfändung. Ehemaliges Pfandgut der
Dresdner Bank, welches 1936 vom Ministerium für Wissenschaft, Erziehung und
Volksbildung der Berliner Galerie übergeben wurde. [Ministerielle Überweisung
Verlustgeschichte Berlin (Flakturm
Friedrichshain) 1945
Verlustgeschichte Leiturm des Flakbunkers;
Friedrichshain
Die Dresdner Bank hatte (angeblich) Vries Skulpturen und die Gemälde die im Eigentum des verfolgten und emigrierten letzten regierenden Fürsten zu Schaumburg Lippe standen, pfänden lassen, um sie dem späteren Goebbelsministerium zu übergeben. Warum erteilen weder die SPK noch die Dresdner Bank den Erben Adolfs und der Öffentlichkeit umfassende Auskunft und Information über den gesamten Vorgang ? Was steckte hinter der Pfändung durch die Dresdner Bank ?
https://www.vierprinzen.com/2018/01/dresdner-bank-verweigert-auskunft-zum.html
und
https://www.vierprinzen.com/2018/01/das-hac-und-die-hochinteressanten.html
Dienstag, 2. November 2021
Mehr zu Kurt von Behr Tageszeitung 4.7.1936
Deutsche Digitale Bibliothek Zeitungen
Für den Hinweis danke ich Herrn Dr. Christian Buckard.
Siehe auch: https://ns-reichsministerien.de/2021/02/04/kurt-von-behr/
Sonntag, 31. Oktober 2021
So viel schrieben die Ns-Ministerien über Fideikommiss
Wenn die NS Bürokraten so viel schrieben über das Vermögen des ehemaligen Hochadels dann wird klar welchen strategischen Stellenwert sie darin erkannten.
Samstag, 30. Oktober 2021
War Studies
Die hier seit 2006 vertretene These von der Bündelung von Ressourcen zum Kriegseinsatz dank Nationalsizialistische Fideikommisgesetze würde hierhin passen
https://www.ucd.ie/warstudies/members/stephanmalinowski/
Sonntag, 24. Oktober 2021
Donnerstag, 7. Oktober 2021
Kirschbaum
Seite 226 des Tagebuchs von Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe
14 Mai 1945
Heute Mittag liess der Major den immer so wundervoll blühenden Kirschbaum vor dem Flügeleingang abhacken. Einer der seltensten und schönsten Bäume Bückeburgs. Eine wüste Barbarei, wohl um mehr Licht im Zimmer zu haben. Das ist nun mal ein sehr schmerzliches Pech, wäre der Major auf einem der gepflegten englischen Landsitze geboren wo man viel Sinn für Baumkultur hat, wäre dies nicht passiert. Zehntausende von Menschen auch von auswärts kennen diesen Baum und werden später nach seinem Schicksal fragen und es erfahren leider, denn so etwas hat mit Krieg nichts zu tun. Eine bedauerliche Entgleisung. Ich hätte lieber 1000 Reichsmark an das englische Rote Kreuz gezahlt als dass dieser Baum gefällt wurde. Dafür habe ich die Achtung vor Bäumen von meinem Vater [1] geerbt.
1.Georg Fürst zu Schaumburg-Lippe
Dienstag, 5. Oktober 2021
Historiker forschen und wollen Erkenntnisse weitergeben
und
die Justiz macht es einem nicht leicht.
https://openjur.de/u/313957.html
Akteneinischt NEIN Bundesverwaltungsgricht 2006
und so weiter
Sonntag, 3. Oktober 2021
Parallelwelt (M.)
Die Rede von der “Abschaffung” des Adels wird beim Blick auf die Familie Hohenzollern so fragwürdig wie im Fall aller anderen deutschen Fürsten. … Fern vom Wirkungsbereich der republikanischen Verfassung hatte sich eine Parallelwelt erhalten, in der die alten Titel, Sprachregelungen, Hausgesetze und Rituale des Hochadels weitergeführt wurden.
Malinowski S. 40
So auch heute
Tot aber präsent
Interdisziplinärer Austausch ist keine Einbahnstrasse
Wenn Historiker wie Dr. Malinowski die rechtlichen (richtig: Unrechtsinstrumente der Nazis) in seine Untersuchungen einbezieht, siehe vorhergehender Beitrag, dann wäre zu erwarten, dass Gerichtsjuristen die historischen Umstände in ihren Verfahren zur Kenntnis nehmen und in ihre Erwägungen einarbeiten. Anders lässt sich ja nicht erklären dass Historikergutachten in Auftrag gegeben wurden etwa vom Land Brandenburg.
Wenn nun einer der Gutachter Teile meiner Ausführungen gutheisst, dann sollte ich diesen Umstand das OLG Kön, das Verwaltungsgericht Potsdam und das Bundesvergassungsgericht wissen lassen. Denn niemand aus der Jurisprudenz sollte in einem Rechtsstaat blind auf einem Auge sein und das Interdisziplinäre verschmähen.
Donnerstag, 30. September 2021
Unterwerfung und Besitzsicherung
Fantastisch die Seiten 466 bis 480 von Malinowski ‘ s Buch. Er hat es glänzend beschrieben.
Es ist grossartig zu sehen wie sich Juristen und Historiker ergänzen können. Wer die Seiten und ihre Fussnoten liest wird verstehen wovon WIR sprechen. Interdisziplinäre Konvergenz wurde erreicht. Historiker bereichern das Wissen von Juristen und umgekehrt.
Dort finden sich meine Thesen wieder die namhafte Historiker vor 15 Jahren nicht begriffen hatten oder begreifen wollten. Dr. Malinowski setzt Maßstäbe.
Kernsätze:
S. 466: Die längst eingeschliffene opportunistische Haltung erneut zu festigen, hatte S. 467 zu diesem Zeitpunkt nicht nur politische, sondern auch handfeste materielle Gründe. Versuche ehemals regierender "Häuser" , durch neue rechtliche Formen der Besitzbindung Regelungen zu finden, mit denen sich Grundbesitz und Hausvermögen erhalten liessen, brachen sich an der Rechtsordnung zur Auflösung der Fideikommisse, über die im Adel traditionell Besiztbindungen organisiert worden waren. Die durch republikanische Gesetze verfügte Auflösung der Fideikommisse hatte im gesamten Adel zu einer nervösen Suche nach neuen Lösungen geführt. Erst das NS-Regime setzte die Auflösung Anfang 1939 durch.
....
"Hausvermögen" konnte so steuerbegünstigt an eine einzige Person übertragen werden....Aus einem Besitzer zu treuen Händen war in diesem Fall ein Volleigentümer ohne vergleichbare Bindungen geworden....
S. 468...da sich opportunistische Vermögenszuweisungen, etwa im Fall von Fideikommissen oder bei der Errichtung von Grosserbhöfen über politische Entscheidungen durchsetzen liessen, die mit oder auch ohne jeden Schein einer Rechtsnorm wirksam werden konnten....
In der Republik blühte dem Hochadel die konsequente Anwendung des Bürgerlichen Gesetzbuches.
Wirtschaftlich war der gesetzgeberiche Vorgang der Fideikommissauflösung für den Hochadel eines der wichtigsten Themen in den Jahren zwischen 1933 und 1939.
Es lässt sich begründet vermuten, dass Teile der mit Fragen der Agrarproduktion befassten Machtzentren des NS-Staats und der SS daran interessiert gewesen sein dürften, bei Kriegsbeginn die grossen landwirtschaftlichen Vermögenskörper in einer Hand zu wissen. Autarkiebestrebungen, Kriegsplanung und die Vorstellung von relativ leicht lenkbaren grossen Vermögenskörpern, die sich in der Hand möglichst loyaler und nunmehr freier Alleineigentümer befanden, gehörten zusammen...
...zur "reibungslosen Durchführung des Vierjahresplanes" sollten durch die Auflösung der Fideikommisse klare Eigentumsverhältnisse mit S. 469 der starken Position regimekonformer "Oberhäupter" geschaffen werden (Fussnote 121 Hofe Vier Prinzen und das parallele Unrechtssystem 2006, S. 55 ff)
S. 475: Für die Familie Schaumburg - Lippe etwa, deren riesige Güter in Gestalt von Kurt Freiherr von Plettenberg seit 1941 vom selben landwirtschaftlichen Topmanager geleitet wurden wie die Latifundien der Hohenzollern- beide Familien wurden zudem partiell auch von denselben Anwälten und Notaren beraten-, ist die Praxis belegt, Agnaten mit Gütern im Osten oder "arisierten" Immobilien in deutschen Städten zu versorgen (Fussnote 141: Alexander vom Hofe, Vier Prinzen zu Schaumburg-Lippe, Kammler und von Behr, 154).
S. 721
Schreiben der Reichskanzlei an Himmler, 20.3.1940, in: Alexander vom Hofe, Vier Prinzen, 92-93.
Bescheid des Landesamts zur Regelung offener Vermögensfragen (Berlin), 15.1.2004, in: https://www.vierprinzen.com/2019/12/praktikum-in-ausschliessungsgrunde-teil.html?m=1; Alexander vom Hofe, Vier Prinzen, 80-82.
Nun muss ich das Verwaltungsgericht Potsdam bitten, ein offenes Ohr für die Stimme eines anerkannten Historikers zu haben....
Montag, 27. September 2021
Freue mich über das Buch von Dr. Stephan Malinowski
https://www.youtube.com/watch?v=kxdY16LhBPI
Es freut mich, dass Dr. Stephan Malinowski erneut ein hervorragendes Buch gelungen ist. Ich beziehe mich auf " Die Hohenzollern und die Nazis: Geschichte einer Kollaboration"
Nicht verschweigen möchte ich auch, dass es für mich eine grosse Ehre ist von ihm zitiert zu werden. Er hat sich Zeit genommen mit mir zu korrespondieren und Gedanken auszutauschen. Für mich war dies in jedem Fall ein sehr bereicherndes Erlebnis für das ich ihm danke.
Hier einige Fundstellen:
Volker R. Berghahn, Sabine Bichler, Thomas Biskup, Gisela Bock, Frank
Bösch, Christian Bommarius, Ewen Cameron, Bruce Campbell, Eckart Conze, Enda
Delaney, Norman Domeier, Jan Eckel, Jacques Ehrenfreund, Richard J. Evans, Detlev
Felken, Detlev Flachs, Birte Förster, Marcus Funck, Manfred Gailus, Robert
Gerwarth, Constantin Goschler,Beatrice de Graaf Erhard Grundl, Matthias Grünzig,
Chris Harding, Fabian Hilfrich, Hans Gunter Hockerts, Alexander vom Hofe, Phillipp
Hofmann, Larry E. Jones, Otmar Jung, Helmut Kappelhoff, Linda von
Keyserlingk-Rehbein, Georg H. Kleine, Martin Kohlrausch, Stefan J. Link, Sabine
Mangold-Will, Stefanie Middendorf, David Milne, Reiner Möckelmann, David
Motadel, Frank Lorenz Müller, Armin Nolzen, Frederik Orlowski, Jacco Pekelder, Kim
Priemel, Till van Rahden, Cornelia Rauh, Heinz Reif, James Retallack, Julius
Ruiz Martin, Martin Sabrow, Eva Schlotheuber, Christoph Schönberger, Arne
Semsrott, Daniel Siemens, Peter Steinbach, Alexa Stiller, Winfried Süss, Rüdiger
von Treskow, Johannes Tuchel, Tereza Valny, Peer Oliver Volkmann, Daniel
Wesener, Thomas Wernicke, Andreas Zielcke
Donnerstag, 16. September 2021
Rückblick Pressestimmen
Generalanzeiger Bonn zum Palais Schaumburg in Bonn
HAZ beiläufig nicht sehr nett:
.............
Vom Hofe stellt außerdem die Frage, ob beim Verkauf des Palais Schaumburg in Bonn – der spätere Dienstsitz des Bundeskanzlers war 1894 von der Familie erworben und 1939 für 700000 Reichsmark ans Deutsche Reich und die Wehrmacht veräußert worden – alles mit rechten Dingen zuging. .........
Göttinger Tagblatt zur Vorstellung des Tagebuchs
Schaumburger Nachrichten zur Vorstellung des Tagebuchs
http://www.sn-online.de/Schaumburg/Bueckeburg/Bueckeburg-Stadt/Vielleicht-das-einzige-Dokument
Mallorca Magazin zum zweiten Buch
Alexander Sepasgosarian im Mallorca Magazinhttps://www.faz.net/aktuell/feuilleton/politik/blaues-blut-und-braune-brut-1413124.html
Liste Rezensionen Tagebuch
https://www.vierprinzen.com/2016/06/rezensionen-tagebuch-wiedergutmachung.html
Ralf Husemann zum ersten Buch in Süddeutsche vom 5.3.2007: Geschäft auf Gegenseitigkeit
HAZ zum Tagebuch
Simon Benne in HAZ vom 19.5.2016: Aristokrat und Nazi-Gegner
Braunschweiger Zeitung zum Tagebuch
kleine TV Dokumentation zu Boldebuck
https://www.vierprinzen.com/2014/04/tv-schwerin-berichtet-uber-gut-boldebuck.htm
Landeszeitung 1. Juli 2006
in der Druckerei März 2006 (Paracuellos bei Orcoyen), Fotografien des ersten Buches liegen aus
2002
Samstag, 11. September 2021
Beitrag aus 2010
https://archivalia.hypotheses.org/15563
Recherchetechnisch auch heute noch sehr spannend.
Man sieht wie der Nachweis der Gestapozugehörigkeit von Kurt von Behr zerhackt wurde. Ebenso erkennbar dass auf der Wikipedia Seite zum Palais Schaumburg in Bonn der Erbschein nach Adolf nicht mehr einsehbar ist, Einzelnachweis 5. Habe heute versucht diesen link zu edieren. Deshalb bin ich froh dass die DNB dieses blog digital archiviert.
Hier beide Urkunden noch ein Mal.
Wer hatte Interesse am Untergang der web Seite politikkritik info ? Ich nicht.
Erbschein nach Adolf Fürst zu Schaumburg-Lippe