Podcast zur Imaginerie des Adels
Sehr hörenswert. von Dr. Stephan Malinowski
Stefan Malinowskis Buch Die Hohenzollern und die Nazis ist der bedeutende Meilenstein in der Adelsforschung auf den ich lange gewartet habe. Zugleich war er für mich Anlass für eine längere Unterbrechung dieses blog und weiterer Forschungstätigkeiten. Nach 20 Jahren Forschungsaktivität setzte ich mich auf den Meilenstein als wäre er eine Parkbank um mich auszuruhen.
Man kann sich fragen was dieses Buch mit mir zu tun hat. Die Frage ist leicht zu beantworten: einige Ansätze und Gedanken (insbesondere die Besitzsicherungsstrategien) die ich für eine wirtschaftshistorische weitere Forschung für eminent wichtig erachte, konnte ich bei Herrn Dr. Malinowski "unterbringen". Er hat die Ansätze an einigen Stellen seines Buches in brillianter Weise eingebettet, sprachlich und wissenschaftlich in einer viel gelungeren Art und Weise als es mir gelingen könnte.
Wer das Buch liest wird die Stellen finden.
Der nächste wirtschaftshistorische Wurf aus der Historikerzunft kommt bestimmt und er wird an Malinowski´s Buch nicht vorbeikommen.
taktische Überlegungen der Kollaborateure
Aus Dr. Stephan Malinowski´s Buch:
Die Hohenzollern und die Nazis
Kernsätze:
S. 466: Die längst eingeschliffene opportunistische Haltung erneut zu festigen, hatte (S. 467) zu diesem Zeitpunkt nicht nur politische, sondern auch handfeste materielle Gründe. Versuche ehemals regierender "Häuser" , durch neue rechtliche Formen der Besitzbindung Regelungen zu finden, mit denen sich Grundbesitz und Hausvermögen erhalten liessen, brachen sich an der Rechtsordnung zur Auflösung der Fideikommisse, über die im Adel traditionell Besiztbindungen organisiert worden waren. Die durch republikanische Gesetze verfügte Auflösung der Fideikommisse hatte im gesamten Adel zu einer nervösen Suche nach neuen Lösungen geführt. Erst das NS-Regime setzte die Auflösung Anfang 1939 durch.
....
"Hausvermögen" konnte so steuerbegünstigt an eine einzige Person übertragen werden....Aus einem Besitzer zu treuen Händen war in diesem Fall ein Volleigentümer ohne vergleichbare Bindungen geworden....
S. 468...da sich opportunistische Vermögenszuweisungen, etwa im Fall von Fideikommissen oder bei der Errichtung von Grosserbhöfen über politische Entscheidungen durchsetzen liessen, die mit oder auch ohne jeden Schein einer Rechtsnorm wirksam werden konnten....
In der Republik blühte dem Hochadel die konsequente Anwendung des Bürgerlichen Gesetzbuches.
Wirtschaftlich war der gesetzgeberiche Vorgang der Fideikommissauflösung für den Hochadel eines der wichtigsten Themen in den Jahren zwischen 1933 und 1939.
Es lässt sich begründet vermuten, dass Teile der mit Fragen der Agrarproduktion befassten Machtzentren des NS-Staats und der SS daran interessiert gewesen sein dürften, bei Kriegsbeginn die grossen landwirtschaftlichen Vermögenskörper in einer Hand zu wissen. Autarkiebestrebungen, Kriegsplanung und die Vorstellung von relativ leicht lenkbaren grossen Vermögenskörpern, die sich in der Hand möglichst loyaler und nunmehr freier Alleineigentümer befanden, gehörten zusammen...
...zur "reibungslosen Durchführung des Vierjahresplanes" sollten durch die Auflösung der Fideikommisse klare Eigentumsverhältnisse mit S. 469 der starken Position regimekonformer "Oberhäupter" geschaffen werden (Fussnote 121 Hofe Vier Prinzen und das parallele Unrechtssystem 2006, S. 55 ff)
S. 475: Für die Familie Schaumburg - Lippe etwa, deren riesige Güter in Gestalt von Kurt Freiherr von Plettenberg seit 1941 vom selben landwirtschaftlichen Topmanager geleitet wurden wie die Latifundien der Hohenzollern- beide Familien wurden zudem partiell auch von denselben Anwälten und Notaren beraten-, ist die Praxis belegt, Agnaten mit Gütern im Osten oder "arisierten" Immobilien in deutschen Städten zu versorgen (Fussnote 141: Alexander vom Hofe, Vier Prinzen zu Schaumburg-Lippe, Kammler und von Behr, 154).
S. 721
Schreiben der Reichskanzlei an Himmler, 20.3.1940, in: Alexander vom Hofe, Vier Prinzen, 92-93.
Bescheid des Landesamts zur Regelung offener Vermögensfragen (Berlin), 15.1.2004, in: https://www.vierprinzen.com/2019/12/praktikum-in-ausschliessungsgrunde-teil.html?m=1; Alexander vom Hofe, Vier Prinzen, 80-82.
Obertruppenführer Wolrad Prinz zu Schaumburg Lippe wurde in der SA Brigade 162 am 9. November 1937 zum Sturmführer befördert.
Jeversches Wochenblatt vom 9.11.1937 Seite 2
In der Entlastungsschrift im Entnazifizierungsverfahren hiess es:
S.A. Wenn es dem Fürsten daher auch nicht sympathisch war, dass der Stahlhelm, dem er seit langem angehörte, in der S.A. aufging, so sah er damals aus dieser allgemeinen Einstellung hreaus, keinen Anlass, gegen seine Überführung in die Reiter SA Stellung zu nehmen. Da er von vorn herein nicht die Absicht zu irgendwelcher aktiven Betätigung hatte, liess er es geschehen zum Obertruppenführer degradiert zu werden. Er lehnte es ab, sich einer Prüfung zur Eröffnung einer Beförderungemöglichkeit zu unterziehen.
Durch einen Zufall wurde er später zum Sturmführer befördert. Als ihn der Führer der S.A. Gruppe Nordsee einmal auf der Strasse in Bückeburg mit “Sturmführer” angeredet hatte, machte ihn der Fürst auf seinen Irrtum aufmerksam. Darauf ordnete dieser von sich aus später die Beförderung an, offenbar um der sozialen Stellung des Fürsten eine Verbeugung zu machen. Einen Sturm hat der Betroffene nie geführt. Er wurde als Sachbearbeiter für Schadenverhütung bei der Reiterstandarte 162 eingesetzt, ohne diese gewichtige Aufgabe jemals praktisch mit effektiver Tätigkeit zu beleben.
Arolsen Archives verzeichnet eine Maria Prinzessin zu Schaumburg-Lippe
Stand 26.1.1940
Transportiert zum Konzentrationslager Ravensbrück aus politischen Gründen
Geboren am 26 Juli 1897
Signatur
8143899
Entstehungszeitraum
1938-11-11 - 1944-08-31
Anzahl Dokumente
636
Form und Inhalt
Die Listen enthalten die Namen, Geburtsdaten, Haftkategorien sowie die Häftlingsnummern der Gefangenen.
Reference Code
8143899
Creation Date
1938-11-11 - 1944-08-31
Number of documents
636
Scope and content
The lists contain the names, dates of birth, categories of imprisonment and the prisoner numbers of the prisoners.
Es handelte sich um Maria Herget
Adolf
Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe Ehrenbürger der Ludwig-Maximilian
Universität, 5.3.2012
Wer war Ellen Korth ? 24.3.2019
Ein Traum (aus
Kapitel 8 der Vier Prinzen, Kammler und von Behr), 21.2.2021
Brioni
Brioni Film, 26.12.2018
Vermögensentziehung
gegen Adolf
Zurück zum Schwerpunkt der Vier Prinzen, mit Volldampf wird Vermögen des
letzten regierenden Fürsten gestohlen 4.7.2014
Verkürzte Historie einer zweifachen Vermögensentziehung, 15.1.2018
Adolf „verkauft“ 1935 an Reichsumsiedlungsgesellschaft, 28.2.2019
Pullach
Gefährliche Nachbarschaft in 3 km Luftlinie, 2.4.2016
Gleiches Strickmuster: Höllriegelskreuth, 1.1.2019
Verfolgung Adolfs
Auch gegen den Fürsten Adolf wurde wegen Verstosses gegen das Volksverratsgesetz
ermittelt, 7.2.2019
Devisenstrafakten heute erhalten (in einem Rechtsstaat Schachmatt !!),
25.2.2019
Absturz Mexiko
Reise nach Südamerika im März 1936, Flucht ? 4.10.2018
Film aus 1936: Auf
einer deutschen Hacienda in Mexiko 14.3.2020
NS Spione in Puebla
und Hidalgo (Mexiko) 15.3.2020
Aviation Safety Network verlinkt Vier Prinzen in database 17.2.2015
Wer war der Pilot der Ford Tri Motor am 26 März 1936 ? 29.2.2015
Generalkonsulat in
Mexiko meldet Flugzeugabsturz vom 26 März 1936, 6.9.2020
Absturzstelle in Mexiko 4.3.2015
Sponsoren gesucht: Ausgrabung an der Absturzstelle und Nachweis von
Sprengstoff 2.4.2014
Lexikon der Unfallopfer von Henner Reitmeier, 21.7.2016
Zu instruction manual for Ford
Trimotor Teil 2 29.9.2019
Mexicans set
airplane fire investigation 6.10.2019
Valentin Graf Henckel von Donnersmarck
Warum wurde der Testamentsvollstrecker Valentin Graf Henckel von
Donnersmarck entlassen ?, 2.1.2019
Mehr als unwahrscheinlich dass Hofrat Müller Testamentsvollstrecker
Adolfs war, 8.1.2019
Donnersmarck: ein Ermittlungsverfahren nach dem anderen, 6.2.2019
Vermögensentziehung gegen Juden
Friedrich Christian und die Hackeschen Höfe, 9.4.2016
Täter ?
Wolrad förderndes Mitglied der SS
seit Mai 1934 11.9.2019
Hinrich Wilhelm Kopf und Willy Brandt, 10.6.2016
Ebdar
EBDAR, Dr. Oswald Meyer-Housselle, Bo Yin Ra (Schneiderfranken),25.6.2016
Argentinien
Estancia San Ramón Argentinien OMGUS, Bremen und die deutsche Sprache,
5.7.2016
Machenschaften gegen
Heinrich
bislang unbekannte Unterlagen: Er hatte keine Chance, 3.2.2017
Blockadetaktik, Parteiverrat und Täuschung (hier nachlesbar), 3.12.2017
Kunstentziehung ?
Kulturnachrichten: Kunst durch Kredit, 16.12018
Dresdner Bank verweigert Auskunft zum Kausalgeschäft, was steckte in
Wahrheit dahinter ?, 17.1.2018
Kulturnachrichten: Dresdner Bank, Vries Skulpturen, Auszug aus Vier
Prinzen Kammler und von Behr, 18.1.2018
Das HAC und die Ausführungen von Frau Dr. Lynn Rother in ihrem Buch
Kunst durch Kredit, 18.1.2018
Kriegsvorbereitungen
Chronologie und
Fluglärm in Wunstorf ab 1934, 24.10.2020
Plettenbergs
vielsagende Selbstauskunft und eine
Wette auf die Kriegsdauer, 11.8.19
Reichsminister des
Innern, Reichsführer SS und Fideikommissgesetzgebung a la carte, 11.11.2020
Kriegsvorbereitungen, 14.12.2018
Steinbruch Steinbergen Messingberg Laterit 20.3.2012
Fotografien
Steinbruch Steinbergen 1928-1936 4.4.2020
Wehrgesetz und "Kauf" des Palais Schaumburg Lippe durch die
Wehrmacht, 21.12.2018
Kriegsbeorderung vom 28.2.1939 zeitgleich mit Verkauf Palais Schaumburg
an Reichswehr
"Verkauf"
des Palais Schaumburg an die Wehrmacht war eine Kriegsvorbereitungshandlung
12.7.19
Das Fideikommisserlöschensgesetz als Kriegswaffe, 13.1.2019
Fideikommisserlöschensgesetz als Kriegswaffe II 21.7.19
Fideikommisserlöschensgesetz
Kriegsvorbereitungshandlung Teil III 19.9.2019
Champagnerkorken
knallten Silvester 1938 / 1939, 20.5.2021
Obskures
Rechtsgeschäft: Verkauf Klaus in Steyrling gegen Barzahlung, 4.3.21
Viktor Schauberger
Viktor Schauberger, 6.6.2018
Opfer
Todesmarsch ungarischer Juden im April 1945 durch den Bezirk Kirchdorf an
der Krems, 9.10.2018
Benediktiner Ordensstift Kremsmünster, 10.3.2019
Henrikus Maria
Vierling´s Grab 6.6.19
Fürstliches Schloss Gefängnis für
den König von Belgien ? 4.9.2019
Boizenburg
(Focke-Wulf als gemeinsamer Nenner), 16.8.2020
Kammler
Kammlers Tod in Prag ein fake dank Ingeborg Schaumburg Lippe ? 11.6.2014
Kammlers Ende; Briefe von Ingeborg Alix zu Schaumburg-Lippe 29.6.2014
V 12: Gab es einen deal Ingeborg
Alix, Kammler und Waldeck mit den Amerikanern ?, 24.8.19
Kammler, the hidden
nazi II
Das Wie damals und
danach
Highlight: Blick in die Trickkiste, 11.3.2019
Harmonische Rekonstruktion unter 4 Augen, 18.2.2019
Wurde die US Army
getäuscht ? 3.3.21
HTO
Leistete der
Generalbevollmächtigte von Wolrad und HZ Beihilfe zur Wegnahme jüdischen
Vermögens? 25.10.2020
HTO Hohenzollern mehr
als eine Bekanntschaft ? 26.10.2020
In der Konditorei
sprach man um den heissen Brei (HTO), 27.10.2020
HTO Unterlagen
sollten in Bückeburg vernichtet werden (Bruno Pfennig), 27.10.2020
22 Millionen der HTO
bei Sparkasse Bückeburg, 28.10.2020
HTO im Januar 45 in
Bückeburg, HAO schon im Herbst 1944, 8.11.2020
Erklärung
Die Erklärung der
Kollaboration zwischen Adel und Nazis steht in einem Paragrafen, 8.11.2020
Malinowski
Freue mich über das
Buch von Dr. Stephan Malinowski, 27.9.2021
Der Prinz sprach sich gegen jede Strategie der Zurückhaltung aus und drang auf seinen Vater ein, “dass die Krone nur mit Hitler zurückzugewinnen sei, dass man mit den Nazis paktieren und sie geschickt nehmrn müsse”.
Meine Ergänzung:
Krone ist Synonym für die Beibehaltung des Fürstenrechts vor 1919. Nur diese Rechtsordnung sichert Privilegien und Sonderrechte. Sie schafft ein paralleles Unrechtssystem,
Ich hoffe der Leser erkennt die Komplexität der Entscheidung.
Immerhin wird der Beschluss veröffentlicht.
Nicht anonymisiert
hier:
https://www.vierprinzen.com/2021/07/bundesverwaltungsgericht-gegen.html?m=1
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Friedrich Wilhelm III von Preußen (als Kronprinz) |
Sieht dem Pastell sehr ähnlich das zur Konkursmasse von Viktoria von Preussen, Inventar des Palais Schaumburg in Bonn gehört hat.
Ist es eine Kopie des Pastells ?
Johann Heinrich Schröder, zugeschrieben
Porträt Kronprinz Friedrich Wilhelm III. von Preußen
Pastell auf Pappe. 69,5 x 55 cm.
gerahmt.
Der Maler Johann Heinrich Schröder war ein begabter Maler von Porträts in Pastellkreide. Seit 1785 war der Schüler von Johann Heinrich Tischbein überwiegend von Braunschweig aus an den norddeutschen Höfen, in den Niederlanden und in England als Porträtmaler tätig. In Berlin ist er von 1789 bis 1792 und - mit Unterbrechungen von 1796 bis 1806 nachweisbar.
Die allermeisten Werke von Schroeder sind nicht signiert, so auch dieses Bildnis des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, das ihm zugeschrieben werden kann.
Anlässlich der Verlobung des Prinzen Friedrich Wilhelm mit Luise von Mecklenburg Strelitz malte Schröder ein Bildnis des Kronprinzen, das heute mit keinem bestimmten Werk des Künstlers zu identifizieren ist.
Zwei überlieferte Bildnisse des Kronprinzen (eines in Huis Doorn, das andere verschollen, op. cit. S. 39/40, bzw. S. 16) sind um 1790/91 datiert, was anhand der Frisur des Dargestellten festgemacht werden kann.
Auf beiden trägt der Prinz noch die Haartracht des Ancien Régime, während er spätestens ab 1793 die Haare, wie auf unserem Bildnis, schlicht herabhängen ließ. Belegt wird dies durch eine in diesem Jahr entstandene Zeichnung von Johann Friedrich Tielker (op. cit. S. 40).
Andererseits ist Friedrich Wilhelm nicht als König darstellt, so dass unser Bildnis vor 1797 entstanden sein muss.
Charakteristisch für Schröder sind bei diesem Porträt die Qualität der stofflichen Wiedergabe, die spontane Wendung des Kopfes, der angedeutete Landschaftsausschnitt und die sichere Führung der Kreidestifte insbesondere bei den Gesichtszügen des Prinzen. All diese Eigenschaften kennzeichnen auch das frühere Porträt in Huis Doorn.
Von Schröder sind insgesamt fünf Porträts der Prinzessin - und späteren Königin - Luise überliefert, während vom Kronprinzen bislang nur die erwähnten frühen Bildnisse bekannt waren.
Dennoch:"zugeschrieben" bedeutet: Das Auktionshaus erachtet es als wahrscheinlich, dass es ein Originalwerk des Künstlers ist, ohne dies jedoch garantieren zu können.:
Bei einem Schriftwechsel mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Abteilung Schlösser und Sammlungen
wurde zu dem hier vorgestellten Ölbild ausgeführt dass es wohl eine Kopie des Pastells von Schröder sei:
Johann Heinrich Schröder (1757-1812)
Brustbild König Friedrich Wilhelms III. von Preußen. Um 1805
Pastell auf Pappe, 69,5 x 55 cm
Im originalen vergoldeten Rahmen mit ovalem Ausschnitt
Rückseitig Aufkleber des Kaiser-Friedrich-Palais Berlin (Zimmer No. 244 / Lfde. No. 89)
Erworben bei Auktion Lempertz Berlin, 21.4.2018, Los 164
Das Pastellbildnis stammt aus dem Roten Eckzimmer des Königlichen Palais Unter den Linden in Berlin, dem späteren Palais Kaiser Friedrichs III. (Kronprinzenpalais).
In den Inventaren des Palais ist das Porträt als Werk von Johann Heinrich Schröder eingetragen (Inv. 1823, Raum 78, Nr. 4; Inv. 1836, Raum 78, Nr. 5).
Unter diesem Namen ist es auch in den Berlin-Führern von Johann Friedrich Daniel Rumpf (1823, Band 1, S. 394) und Max Schasler (1856, S. 255, Nr. 261) aufgeführt.
Man erkennt es ziemlich gut auf den um 1840 entstandenen Innenraumaquarellen von Friedrich Wilhelm Klose (Exemplare u.a. SPSG und Hessische Hausstiftung). Später gehörte es Prinzessin Victoria von Preußen, verw. Prinzessin von Schaumburg-Lippe, gesch. Zoubkoff, einer Tochter Friedrichs III. und Schwester Wilhelms II.
Nach ihrem Tod 1929 wurde es durch das Auktionshaus Lempertz mit dem gesamten Inventar des Bonner Palais Schaumburg versteigert (Los 1215).
Das lebensgroße Brustbild entspricht dem überlieferten Erscheinungsbild des Königs in der Zeit kurz nach 1800. Den im Bild nur als Andeutung wahrnehmbaren friderizianischen Zopf ließ sich Friedrich Wilhelm III. im Frühjahr 1807 im Königsberger Exil abschneiden.
Schröder hat nur wenige Pastelle in so großem Format geschaffen. Einige lebensgroße Brustbilder führte er in seinen späten Jahren als Ölgemälde aus. Der aus Meiningen gebürtige und dort auch gestorbene Künstler war einer der besten deutschen Pastellmaler seiner Zeit. Schröders Wirkungskreis reichte von London bis nach Baden. Hauptorte seines Schaffens waren Hannover, Braunschweig und nicht zuletzt Berlin.
Nicht erwähnt in: Johann Heinrich Schröder (1757-1812). Preußische Porträts, hrsg. v. Verein Historisches Paretz e.V. / Stiftung Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, Ausstellung, Paretz, 1994, Paretz 1994
Meine Bemerkungen hierzu:
Zu den Ausführungen "Unter diesem Namen ist es auch in den Berlin-Führern von Johann Friedrich Daniel Rumpf (1823, Band 1, S. 394) geführt. Die Seite aus dem zitierten Werk erwähnt kein Pastell sondern ein Bild des Königs Friedrich Wilhelm III.
In der genannten Quelle heisst es weder es sei ein Pastell noch das Bildnis des Kronprinzen.
Zu den Ausführungen "Man erkennt es
ziemlich gut auf den um 1840 entstandenen Innenraumaquarellen von Friedrich
Wilhelm Klose (Exemplare u.a. SPSG und Hessische Hausstiftung).
habe ich bislang nur dieses Aquarell gefunden auf dem ein Bildnis der Königin Luise erkennbar ist:
Aufgefallen ist mir eine Postkarte des Arbeitszimmers des Königs Friedrich Wilhelm IV (um 1922) auf der ein Bildnis des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (später König Friedrich Wilhelm III) erkennbar ist. Daneben ein Bildnis Luises.
Die Rahmen sind nicht oval und entsprechen in etwa dem Rahmen des hier vorgestellten Ölbildns. Es sind auf dem Bild des Kronprinzen 7 und nicht 8 Knöpfe erkennbar wie auf dem Schröder zugeschriebenen Pastell.
Arbeitszimmer des Königs Friedrich Wilhelm IV um 1922, Schloss Paretz es handelt sich nicht um das Schröder zugeschriebene Pastell |