Kontaktformular

Name

E-Mail *

Nachricht *

Samstag, 9. Juli 2016

Interview in der Jüdischen Rundschau Teil 2

Erneut ein Hinweis zu dem Satz von Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe:

Frage: "In fast allen Familien gibt es schwarze Schafe. Würden Sie mir recht geben, wenn ich sage, in der Ihrigen war das Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe?
Ganz eindeutig! Der Mann war ein problematischer Fall. Es ist natürlich unvermeidbar, dass eine solche Gestalt auch auf das Image des Hauses ausstrahlt. Außerdem muss ich sagen, dass es auch andere Brüder meines Großvaters gegeben hat, die sich in einem gewissen Umfang auf die Nazis eingelassen haben. Auch meinem Großvater wurde dies nachgesagt, aber nach meinem besten Wissen trifft es auf ihn nicht in diesem Umfang zu".

Es ist sehr leicht Pauschalaussagen zu verbreiten, es ist auch einfach ein gewisses Pathos an den Tag zu legen. Es bietet sich auch an, die gesamte Schuld auf Friedrich Christian abzuwälzen, weil diese Taktik dazu dient andere Zusammenhänge auszublenden.

Viel schwieriger und gefährlicher ist es, Fakten auf den Tisch zu legen.

Hohle Phrasen kommen gut an. Dagegen hilft ein Wachrütteln durch Recherche, und diese wurde vor 10 Jahren durchgeführt.

Zur Erinnerung und gegen Verdrängung hier die Wiedergabe einer Chronologie die für sich spricht, nur Fakten. Kein Wunder dass FAZ und Sueddeutsche über diese Recherche schrieben, sie ist einfach sehr gut, aussagekräftiger als das übliche hohle Geschwätz derer die sich staatsmännisch geben. Alexanders Grossvater hiess Wolrad.

Zitat nach Henri Amiel
"Truth is not only violated by falsehood;
it may be outraged by silence"

Chronologie

18.11.1931 Treffen Hitlers mit Hermine Prinzessin von Reuss (zweite Ehefrau Wilhelms II) im (sogenannten NS-) Salon der Baronin von Tiele-Winckler. Anwesend waren auch: Göring und Magnus von Levetzow (mecklenburgischer Uradel). Hitler erklärte “alle Novemberverbrecher öffentlich strangulieren zu
lassen”. Quelle: Brief Levetzow an Fürst v. Donnersmarck, Granier, Levetzow S.312-317, Malinowski S. 555, Fussnote 352).

1932-15.7.1933 Kurt Freiherr von Plettenberg ist Referent im Reichsernährungsministerium, Ministerium für Forst- und Holzwirtschaft.

3.2.1932 Wolrad wirkt im Wahlkampf zur Reichstagswahl mit und tritt als 2. Führer des Bundes der Frontsoldaten (Stahlhelm) Ortsgruppe Hagenburg-Altenhagen (Parole Duesterberg) auf.

27.2.1932 Heinrich gründet in Potsdam eine Loge der EBDAR. “Aufnahmefähig ist jeder, der Rassenhass und Geringschätzung anderer Völker als Armutszeugnis eigener Rasse und eigenen Volkstums erkennt.”

28.2.1932 Clemens August Graf von Galen wird Bischof von Münster.

Adolf schrieb: “Gesetzt den Fall, dass ich damals nur das was damals Hausgut und Domanium war als Hausvermögen anerkannt hätte, so wäre mir doch noch ein Rest geblieben...Wenigstens hätte ohne meine Einwilligung nicht Alles an das Haus fallen können mit anderen Worten.”

1.11.1932 Friedrich Christian tritt in die SA ein.

Januar 1933: Die Urkundensammlung des Notars und Justizrates Dr. Ernst Lebin, Berlin, der den Ehe- und Erbvertrag zwischen Adolf und Elisabeth am 10 Januar 1920 (Nr. 11/20 des Notariatsregisters des Notars Justizrat Dr. Lebin in Berlin) beurkundete, endet.

11.2.1933 Friedrich Christian wird Goebbels ́Adjutant.

27.4.1933 Dr. Karl Koehler, späterer Ministerialrat im RJM und Vicepräsident des Obersten Fideikommissgerichts in Berlin, Mitverfasser des Buches Koehler/Heinemann, Das Erlöschen der Familienfideikommisse, 1940, wird NSDAP Parteimitglied.

Mai 1933 Reichspräsident von Hindenburg ernennt auf Vorschlag des Führers Alfred Meyer zum Reichstatthalter von Lippe und Schaumburg-Lippe (Eigenmaterial Partei-Kanzlei).

1.5.1933 Robert Figge später Richter beim OLG Celle für das Vermögen der Familie Schaumburg-Lippe tritt in die NSDAP ein. Oberleutnant bei den Landesschützen und den Pionieren in Celle.

1.5.1933 Forstassessor Hans Joachim Dienemann tritt in die NSDAP ein. Später tritt er in die Dienste Wolrads als Forstmann ein. Sein Sohn wird später Leiter der Hofkammer in Bückeburg.

5.5.1933 Tod von Stephan Kekulé von Stradonitz, Rechtsgelehrter, Berater Georgs, Trauzeuge bei der Eheschliessung Adolf- Elisabeth, Freimaurer, Grossarchivar einer Grossloge in Berlin, treu zu Adolf.

1933 Walter Endler später Richter beim OLG Celle für das Vermögen der Familie Schaumburg-Lippe tritt in die SA ein. Später Landes Schützen Ersatz: Ausbildungs Btl. No 11 in Hildesheim. 1945 Landesschützen Btl. 739 Celle.

1933 Konrad Harten später Richter über das Vermögen der Familie Schaumburg-Lippe tritt in die SA ein. Ging in Bückeburg auf das Adolfinum. Richter in Zivil- und Erbgesundheitssachen beim OLG Celle.

9.5.1933 Friedrich Christian sagt Feuerrede zur Bücherverbrennung durch Goebbels in Berlin zu.

10.5.1933 Friedrich Christian sagt Feuerrede zur Bücherverbrennung

Mai 1933 Selbstauflösung EBDAR, arbeitet aber weiter.

22.5.1933 Dr. Karl Koehler, späterer Ministerialrat im RJM und Vicepräsident des Obersten Fideikommissgerichts in Berlin, Mitverfasser des Buches Koehler/Heinemann, Das Erlöschen der Familienfideikommisse, 1940, wird Mitglied beim NSRB.

1.7.1933 - 1.10.1934 Kurt Freiherr von Plettenberg ist Leiter der Forstabteilung der Landesbauernschaft Kurmark (Reichsnährstand).

24.8.1933 Wolrad schrieb Artikel für Adolf Hitler im Hannoverschen Kurier zusammen mit Reichstatthalter Alfred Meyer.

27.10.1933 Dr. Schwertfeger wird Mitglied des NS-Rechtswahrerbundes

1933 Karl Dreier (Sohn des 2. Kammerdieners von Georg Fürst zu Schaumburg-Lippe) ist NSDAP Abgeordneter im Landtag Schaumburg-Lippe, später Präsident der Landesregierung in Bückeburg; Dr. Wolrad Schwertfeger ist Abgeordneter für Kampffront Schwarz Weiss Rot, ab 1933 vertritt er anwaltlich das « Haus Schaumburg-Lippe ». Bis 1969 wird er Berater, Vertreter, RA und Verwalter für den “Ast” Wolrad, später von dessen Sohn Philipp Ernst sein.

13.9.1933 Gesetz zur Bildung des Reichsnährstandes.

29.10.1933 Die Schaumburg-Lippische Landesregierung und «Hofkammer» beantragen beim Grundbuchamt Bückeburg für die Grundstücke (Waldbesitz) im Harrl, Steinbergen, Sandfurt und Baum vier Schutzforste zu bilden und für jeden Besitz ein besonderes neues Grundbuchblatt anzulegen. «Fürstliche Hofkammer» beantragt die einzelnen Parzellen als selbständige Grundstücke auf die Schutzforsten umzutragen. Keinerlei Intervention Adolfs.

1.12.1933 Wolrad wird Mitglied der Reiter SA, sowie einer grösseren Zahl von Nebenorganisationen.

1934 Oberlandesgerichtsrat Robert Figge nimmt nach eigenen Angaben in einer Fideikommissache in Oberösterreich an einer Waldbesichtigung teil (Entnazifizerungsakte Figge).

8.2.1934 In Celle wird das Landeserbhofgericht errichtet.

26.3.1934 Osterhirtenbrief von Bischof Galen weist den Rassenglauben zurück.

6.4.1934 Carl Röver, Gauleiter Weser - Ems schreibt an Reichskanzlei, dass sich Bischof Galen offen gegen den Willen der Reichsregierung auflehnt.

17.4.1934 Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe lehnt Eintritt in NSDAP ab. 1934 Wolrad wird förderndes Mitglied der Allgemeinen SS (siehe Entnazifizierungsakte).

Mitgliedskarte NSDAP Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe
trat nicht ein


20.4.1934: Aufgrund der wachsenden Spannung zwischen der NS-Führung und der SA ernennt Hermann Göring, Himmler zum Inspekteur der Gestapo.

26.4.1934 Göring veranlaßt die Verlegung des Gestapa in die Berliner Prinz-Albrecht-Straße.

27.4.1934 Dr. Koehler wird Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 2.849.442).

20.5.1934: Göring verliert das Preußische Ministerium des Innern mit der Gestapo, da es in das Reichsministerium des Innern überführt wird.

11.6.1934 Gestapa = Reichsministerium des Innern ermittelt gegen Adolf. Einschaltung Ribbentropp und Botschaft Rom.

18.6.1934 Im Verfahren Fürstliches Haus Schaumburg-Lippe gegen Freistaat Schaumburg-Lippe 1 U 153/34 des 1. Zivilsenates des OLG Celle führt das Gericht aus: Richtig ist, dass dasjenige, was der Fürst aus Erträgnissen des Domanium für sich persönlich erwarb (Güter, Schlösser usw.) sein freies Eigentum (allod) wurde. Der Fürst konnte mit seinen Einkünften aus dem Domanium grundsätzlich machen, was er wollte (Blatt 308, NLA Bückeburg L 23 Nr. 258).

30.6. / 1.7.1934: Mit Unterstützung Himmlers und Heydrichs leitet Göring die Ermordung der politischen Gegner

3.7.1934 Tod von Heinrich Prinz der Niederlande in Den Haag. Laut Bericht der SS gehörten er und sein Adjutant Oberst Schmidt einer der EBDAR Logen an.

25.7.1934 Putschversuch der Nationalsozialisten in Österreich. Franz Josef Prinz zu Schaumburg- Lippe, Schwager Wolrads nimmt teil. Albrecht Prinz zu Schaumburg-Lippe,Vetter von Wolrads Ehefrau Bathildis, finanziert Kampfabschnitte und bietet sicheren Versammlungsort für Führerbesprechungen aller Art.

10.1934 - 10.10.1937 Kurt Freiherr von Plettenberg wird Referent, später Leiter der Haushaltsabteilung im Reichsforstamt (bei Göring, Reichsforstmeister).

Dezember 1934 Rubens, Peter Paul (Werkstatt); Bildnis des Erzherzogs Albrecht VII. von Österreich; 1615 (um); Inventarnummer 12418; Sammlung Karl und Magdalene Haberstock-Stiftung.

Und:

“Flämisch”. Südliche Landschaft ̧1601/1615; Inventarnummer 12578; Höhe: 37.5 cm Breite: 56.5 cm; Sammlung Karl und Magdalene Haberstock-Stiftung; werden im Dezember 1934 von der “Fürstlichen Hofhammer” an Karl Haberstock nebst 8 Gemälde verkauft.

28.2.1935 erstes Fideikommissauflösungsgesetz. März 1935 Auflösung EBDAR durch Gestapa. 29.3.1935 Erlass des Reichsumsiedlungsgesetzes

25.4.1935 Ausweislich der Dienstakten wurden auch die Richter des OLG Celle (z. Bsp. Richter Figge) gefragt, ob sie Mitglieder einer Freimaurerloge waren.

1935/1936 Im äußersten Nordwesten des Landkreises Celle liegt der gemeindefreie Bezirk Lohheide. Seine Entstehungsgeschichte beginnt in den Jahren 1935/36, als für die damalige deutsche Wehrmacht zwischen Bergen und Fallingbostel der Truppenübungsplatz Bergen angelegt wurde. Mit dem Erwerb der benötigten Flächen von rund 30.000 Hektar durch die Reichsumsiedlungsgesellschaft (RUGES) erfolgte zugleich auch die Auflösung von 24 Gemeinden. Im Landkreis Celle waren davon die Ortschaften Hörsten, Hoppenstedt, Hohne, Hasselhorst, Hohnerode, Manhorn, Lohe, Bredebeck und Gudehausen betroffen, deren Bewohner umgesiedelt wurden. Auch die Orte Becklingen, Wardböhmen, Bleckmar, Bergen, Belsen und Meißendorf mussten erhebliche Flächen an den Truppenübungsplatz abtreten. Die am Platzrand vorhandenen Bauernhöfe und anderen Gebäude fanden zur Unterbringung von Platzbediensteten Verwendung. Lange Zeit blieb unklar, in welcher Form die gemeindliche Verwaltung des Truppenübungsplatzes erfolgen sollte.

1935 Zollfahndungsstelle Hannover und Finanzamt ermitteln gegen Adolf wegen Devisenvergehen und Steuerhinterziehung.

27.5.1935 Dr. Karl Koehler, späterer Ministerialrat im RJM und Vicepräsident des Obersten Fideikommissgerichts in Berlin, Mitverfasser des Buches Koehler/Heinemann, Das Erlöschen der Familienfideikommisse, 1940, wird Mitglied beim NSV.

25.7.1935 Es werden neue Grundbuchblätter beim Grundbuchamt Bückeburg zu den Besitzungen in Steinbergen, Baum, Sandfurt und Harrl angelegt. Das Fürstliche Haus erscheint als Eigentümer. Eintragungsgrundlagen sind nicht vorhanden.

1935 Es werden bereits die ersten Untertageverlagerungen angelegt.

1.6.1935 Dr. Schwertfeger beantragt in Bückeburg beim Amtsgericht Registergericht Bückeburg die Löschung der Gesellschaft Steyerling GmbH, vermeintlich im Namen Adolfs. Diese Gesellschaft verwaltet das 9200 Hektar grosse Gut Adolfs in Österreich.

26.6.1935 Erlass des ersten Gesetzes zur Vereinheitlichung der Fideikommissauflösung

10.7.1935 Erlass II SB 6190/28 S des Reichs- und Preussischen Ministers des Innern gegen Logen und logenähnliche Organisationen.

1.8.1935 Wolrad wird offiziell Mitglied NSDAP.

20.8.1935 Valentin Graf Henckel von Donnersmarck (Berlin W, Budapesterstr. 15) verkauft in Berlin vor dem Amtsgericht Berlin Abt. 500 aufgrund vermeintlicher Generalvollmacht von Adolf vom 11 Juli 1921 zum Zwecke der Umsiedlung an die Reichsumsiedlungsgesellschaft m.b.H. nach Massgabe des Gesetzes über die Landbeschaffung für Zwecke der Wehrmacht vom 29. März 1935 und das Reichssiedlungsgesetzes vom 11. August 1919 seinen Grundbesitz: Güter Grabowhöfe (einschl. Nebengüter Louisenfeld und Sommerstorf) Baumgarten und Panschenhagen insgesamt: 2.400 Hektar. Mitverkauft: Zuckerrübenkontingente von insgesamt 35.000 Ztr. auf Grabowhöfe und Baumgarten bei der Zuckerfabrik in Malchin, ebenso Anteil bei der Molkereigesellschaft m.b.H. in Waren. Verkaufspreis bar 2.105.000 Reichsmark. Für das Geschäft wird Abgabefreiheit in Anspruch genommen, weil es gemäss der besonders zu überreichenden Bescheinigung des Leiters der Reichsstelle für Landbeschaffung vom 20. August 1935 zur Vermeidung der Enteignung auf Grund des Gesetzes über die Land- beschaffung für Zwecke der Wehrmacht vom 29. März geschlossen wird.

15.9.1935 Erlass der Nürnberger Rassengesetze. 4.10.1935 Gestapo und Gestapa ermitteln gegen EBDAR

25.10.1935 Abtransport Vries Skulpturen nach Berlin.

1936 Gut Louisenfeld. Reichsumsiedlung von Bauern aus der Lohheide/Niedersachsen nach Mecklenburg wegen Bau des Truppen- übungsplatzes Bergen und des KZ Bergen- Belsen.

26.3.1936 Adolf und Elisabeth, kinderlos, stürzen mit dem Flugzeug in México ab und sterben gleichzeitig. Artikel in: Die Schaumburg vom 30.3.1936 (Beileidtelegramm Adolf Hitler).

26.3.1936 Wolrad wird telegrafisch direkt von der Gesandtschaft in Mexiko durch Rudt von Collemberg informiert.

27.3.1936 Telegramm Adolf Hitler an Wolrad. Kondolenz.

1936 Schwertfeger tritt in die “Fürstliche Verwaltung” ein und lässt sich den 1936 nicht existenten Titel “Hofkammerrat” verleihen.

18.4.1936 Wolrad wird von Heinrich Manns als Pg.Wolrad, Fürst zu Schaumburg-Lippe, betitelt: das neue Oberhaupt des Hauses (Ausschnitt aus der “Die Schaumburg” vom 18 April 1936).

18.4.1936 Urkunde -Abänderung eines Ehe- und Erb-sowie Kindererziehungsvertrages- auf Vorableben des Mannes, geschlossen zwischen Adolf und Elisabeth Geschäftsnummer 21796, Notar J.Hellmaier, 14.12.1923, Notariat VII München wird dem Amtsgericht Bückeburg II im Original zugesandt. Im Protokoll des Notariats München VII verbleibt keine Urschrift oder Abschrift.

7.5.1936 Wolrad schreibt an Göring und bittet darum, sich Fürst nennen zu dürfen.

12.5.1936 Göring fordert den Bericht über den Absturz Adolfs an.

20.5.1936 Vermeintliches Schreiben von Valentin Graf Henckel von Donnersmarck (Testamentsvollstrecker) aus Bückeburg an Rechtsanwalt V. Stolz in München (vermeintlich, weil Henckel a) verhaftet war b) aus Dienst entlassen wurde und c) Unterschrift auf Schreiben mit Stempel, nicht handschriftlich erfolgte. Darin sagte er (vermeintlich), dass die in der Anlage verzeichneten Engagements auf den Namen des Fürsten Adolf lauten, während sie eigentlich dem Fürstlichen Hause zustehen. Engagements sind: Anteile Steyrling GmbH, Fürstl Bad Eilsen Betriebs GmbH, Bad Eilsen Kleinbahn G.m.b.H,, Mecklbg. Genossenschaftsbank; meckl. Landw. Haupt- genossenschaft Reiffeisen; Pommersch. Spiritus Verwertungsgenossenschaft; Molkereigenos- senschaft Lalendorf; Molkereigenossenschaft Güstrow; Zuckerfabrik Rostock; Zuckerfabrik Malchin; Molkereigenossenschaft Wittstock; Fürstliche Dampfmühle Bückeburg; Grundbuch Eintragungen; Vietgest, Nienhagen mit Hütte und Schwiggerow, Boldebuck mit Mühlengeez, Gülzow, Wilhelminenhof mit Parum; Reinshagen, Krümmel mit Muggendorf; Mühle Reinshagen; Gut Osterrade mit Bovenau und Wakendorf in Holstein; Forst Reinsdorf in
Preussen; Hof Nr. 3 Kleinenbremen in Preussen; Herrschaft Steyrling in Oberösterreich, Palais Schaumburg in Bonn; Schloss Schaumburg in der Grafschaft Schaumburg.

27.5.1936 Staatssekretär bei Göring verweist an den Reichs- und Preussischen Minister des Innern Wilhelm Frick, der mit der Angelegenheit schon befasst sei und sendet Abschrift an Reichsaussenminister von Neurath.

14.6.1936 Wolrad schreibt in der Fürstenfrage an Staatsrat Neumann (später Teilnehmer an der Wannsee-Konferenz).



15.7.1936 Friedrich Christian denunziert EBDAR bei Gestapo und diese ermittelt.

30.7.1936: Wolrad lässt vom unzuständigen AG Bückeburg bescheinigen, dass aufgrund Hausgesetz vom 8.12.1923 der persönliche Grundbesitz Adolfs dem Haus gehört und lässt im Grundbuch in Österreich sämtliche Grundstücke Adolfs auf das Haus umschreiben. Keinerlei Zustimmung der Erben eingeholt oder erteilt.

30.7.1936 Bormann empfiehlt Stephan an Ribbentropp.

5.8.1936 Das Gut in Österreich wird aufgrund der Bescheinigung des AG Bückeburg vom 30.7.1936 auf das Fürstliche Haus umgeschrieben.

18.8.1936: Hofkammer schreibt an Wolrad, Heinrich, Friedrich Christian, Herring- Frankensdorf und Vertreter von Stephan, dass zwecks Beleg dafür, dass das Fürstliche Haus Inhaber der Fürstlichen Dampfmühle ist, die Erben des Adolf eine Erklärung dahingehend abgeben müssen, dass die Fürstliche Dampfmühle Bestandteil des Hausgutes ist und nicht zum Privatvermögen des Adolf gehört hatte. So verlangt es das AG Bückeburg (Handelsregister). Erben geben Erklärung nicht ab.

21.8.1936 Bormann empfiehlt, Stephan zu befördern (Brief an Hess).

1.9.1936 Wolrad stellt Rückdatierungsantrag für Aufnahme in NSDAP.

2.9.1936 Runderlass des Reichs- und Preussischen Ministeriums des Innern vom 2. September 1936 - II-SB 6190/4008 (RMBl. S. 1186), Himmler. (Freimaurer).

19.9.1936 Wolrad (Fürst), Bathildis (Fürstin), Albrecht (Prinz), Herr von Poosch, Frau Brückl und Schlossinspektor Rohrssen führen in Steyrling eine Verlosung des “Nachlasses” Adolfs durch. Nicht einer der Miterben (bis auf Wolrad) ist zugegen. Im Protokoll heisst es, dass die Lose durch Herrn von Poosch gezogen werden und Wolrad, Bathildis, Albrecht und die übrigen bescheinigen die Richtigkeit. Der Nachlass Adolfs ist äusserst bescheiden (nur kleinere persönliche Sachen). Vom Gut selbst oder von anderen Vermögenspositionen ist nicht die Rede.

14.10.1936 Friedrich Christian bei Standarte Feldherrnhalle (Obersturmbannführer) Standartenführer.

7.12.1936 Hess befürwortet Wolrads Rückdatierung, Martin Bormann befürwortet die Beförderung von Stephan zum Gesandtschaftsrat I. Klasse. Runderlass des Reichs- und Preussischen Ministeriums des Innern vom 7. Dezember 1936 - II-SB 6190/4785. Dort wird die Loge EBDAR, der Heinrich angehört aufgeführt. Sie gilt als verbotene freimaurerlogenähnliche Organisation.

1937 Wolrad bekleidet das Amt eines Sturmführers der SA (Reiterstandarte der SA 65-Detmold).

1.1.1937 Gesamtübersicht des Reichsjustizministeriums über die am 1 Januar 1937 noch vorhandenen Hausgüter und Hausvermögen, Fideikommisse, Stammgüter, Lehen und sonstigen gebundenen Vermögen im Sinne des Art. 59 EGBGB (Bundesarchiv Bestand R 3001, 10191, 3. Fk 37, 2/37, Blatt 65 (62) belegt, dass es weder in Schaumburg-Lippe noch Oldenburg Hausgüter, oder Fideikommisse oder gebundeneVermögen gab.

27.1.1937 Das unzuständige Nachlassgericht Bückeburg stellt Erbschein nach Adolf Fürst zu Schaumburg-Lippe aus. Text: Adolf wird von seinen 4 Geschwistern zu je 1/5 und von Neffe und Nichte zu je 1/10 beerbt.

30.1.1937 Friedrich Christian gehört der Obersten SA Führung an.

1.2.1937 Gestapa ermittelt gegen EBDAR

7.2.1937 Satzung der Stiftung des Reichsministeriums des Inneren “Biologisches Krankenhaus” wird geändert.

24.3.1937 Brief Wolrads an Landespräsident Dreier . Er nennt sich “Nationalsozialist meiner Sippe”: Anfechtung Domanialteilungsvertrag, Korrespondenz mit Göring, Hess, Meissner, Alfred Meyer, wobei auch Bormann genannt wird

22.4.1937 Stapo ermittelt gegen EBDAR 1.5.1937 Wolrad Schwertfeger tritt in die
NSDAP ein. 7.5.1937 Stapo ermittelt gegen EBDAR 11.5.1937 Stapo ermittelt gegen EBDAR

15.6.1937. Wilhelm Rohrssen, Schlossverwalter in Bückeburg geht zu Goebbels nach Berlin als Hausintendent.

11.8.1937 Rechtspfleger Freitag vom Amtsgericht Bückeburg vermerkt auf der Rückseite des Erbscheins nach Adolf: “Vermögen nicht vorhanden Kostenberechnung 1 RM, Datum: 11.2.1936” (Schreibfehler da vor AdolfsTod).

23.8.1937 Wolrad erteilt Vollmacht als “Oberhaupt” des Fürstlichen Hauses an Schwertfeger gemäss Par. 14 des Hausgesetzes über das Hausgut des Fürstlichen Hauses Schaumburg-Lippe (AG Bückeburg).

8.9.1937 Gestapo und Gestapa ermitteln gegen EBDAR.

10.1937 Kurt Freiherr von Plettenberg wird von Göring zum Oberlandforstmeister befördert und tritt in die Dienste Wolrads ein. Er zieht von Berlin nach Bückeburg.

10.11.1937 Vermerk des Staatsekretärs bei Göring in Akte Wolrads wegen Titelfrage: Referent im Reichsinnenministerium hat zu dem Gesetzesentwurf noch nicht Stellung genommen.

19.11.1937 Gestapo ermittelt gegen EBDAR 3.12.1937 Gestapo und Gestapa ermitteln
gegen EBDAR

14.12.1937 Gestapo und Gestapa ermitteln gegen EBDAR

24.2.1938 Gnadenerlass Bouhler hinsichtlich Mitgliedschaft Stephan in EBDAR.

13.4.1938 Der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS in Berlin lässt einen Bericht über die EBDAR anfertigen. EBDAR ist als gefährlicher Gegner anzusehen.

14.4.1938 Unter VI Nr. 27/38 erteilt das AG Bückeburg II ein Testamentsvollstreckerzeugnis

Testament bis heute verschwunden-

Akteneinsicht wird verwehrt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen