Der Freistaat Schaumburg-Lippe und sein Staatsrat Heinrich Lorenz von Dr. Georg Holste
Interessant für mich ist der Hinweis auf Seite 71. Was dort steht ist mir neu. Es heisst: Auch der Jungdeutsche Orden fasste ab 1921 in Bückeburg Fuss und konnte sich der Unterstützung eines fürstlichen Prinzen rühmen, (Fussnote 22) LZ v. 24.4.1925, Anzeige des Jungdeutschen Ordens unter dem Protektorate Sr. Durchlaucht des Prinzen Heinrich zu Schaumburg-Lippe.
Einen Einblick in diese Bewegung gewährt die Bestandsbeschreibung des NLA zum
Mir leuchtet nicht ein, dass der Jungdeutsche Orden in die Reihe der Republikfeinde eingeordnet wird.
Hervorheben möchte ich folgende Sätze:
Als mitgliederstarker Wehrverband strebte der Jungdeutsche Orden den "Wiederaufbau des geliebten Vaterlandes und die sittliche Wiedergeburt des deutschen Volkes" nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg an. Wie bei vielen anderen ehemaligen Frontkämpferverbänden wollte Mahraun dabei die Frontkameradschaft des Krieges zur Überwindung der "Standes- und Klassengegensätze" im zivilen Leben nutzen. Obwohl bündische Elemente in die Vorstellungswelt der Jungdeutschen mit einflossen, handelte es sich gleichwohl um einen generationsübergreifenden Verband.
Auf Provinz- oder Landesebene entstanden Großballeien mit Großkomturen an der Spitze, auf regionaler Ebene Balleien, geführt von Komturen. Ihnen waren auf Kreisebene Bruderschaften, denen Großmeister vorstanden, und auf lokaler Ebene Gefolgschaften - diese auch als Bruderschaften bezeichnet, wenn sie besonders umfangreich waren - untergeordnet. Später gesellten sich auch "Jungdeutsche Schwesternschaften" hinzu. Die Anrede der Mitglieder - so auch in den vorliegenden Quellen - war "Bruder" bzw. "Schwester"; an die Stelle von "Sie" trat "Ihr". Mitgliederversammlungen hießen Kapitel. Wie andere Wehrverbände der Weimarer Zeit trugen die Mitglieder Uniform und organisierten sie Aufmärsche.
Nach der Auflösung des Ordens 1933 ging zwar ein Teil der Mitglieder zum Nationalsozialismus über, ein anderer Teil aber lehnte ihn - damit einem Aufruf Mahrauns folgend - entschieden ab und ging in den Widerstand.
Eine differenziertere Untersuchung wäre wünschenswert.
Zur Erinnerung












