Aus
dem Bericht der SS über die EBDAR:
Die
Berliner Loge wurde beim Amtsgericht Potsdam unter dem Namen “Verein Ebdar zu
Berlin-Potsdam” angemeldet.
Der
Leiter der Ebdar in Deutschland war der Halbjude Dr. Meyer-Housselle.
Dagmar zu Schaumburg-Lippe |
Dr. Oswald Meyer-Housselle, Kinderarzt |
Trotz
der Selbstauflösung 1933 arbeitete die Ebdar bis 1935 in Berlin weiter. Sie
wurde endgültig erst im Frühjahr 1935 durch das Gestapa aufgelöst. Das
Logenmaterial wurde, soweit es aufgefunden werden konnte, beschlagnahmt.
Die
geistige Haltung der Ebdar glich der der Freimaurerlogen. Die Ebdar forderte
von ihren Mitgliedern die Anerkennung der allgemeinen Menschheitsideale und
lehnte die unterschiedliche Behandlung der Rassen ab....
“Aufnahmefähig
ist jeder, der Rassenhass und Geringschätzung anderer Völker als
Armutszeugnis eigener Rasse und eigenen Volkstums erkennt.”
Dass
das nicht nur die Achtung fremden Volkstums bedeuten sollte, beweist die
Mitgliedschaft von Juden und Halbjuden, die sich teilweise an führender Stelle
befanden.
...
S.
310 Auslandsverbindungen der Ebdar
Noch
heute muss der geistige Einfluss der Ebdar in Holland sehr stark sein. Der
Adjutant des Prinzen Heinrich der Niederlande*, Oberst Schmidt, war und ist
wohl auch heute noch Mitglied einer Auslandsloge der Ebdar. Prinz Heinrich
selbst wird als Schüler Sch. Fr. (Schneiderfranken, BO YIN RA, der Verf.)
bezeichnet. Wahrscheinlich war er auch unter irgendeinem Decknamen Mitglied
einer der Ebdar Logen.
Joseph-Schneiderfranken Bo Yin Ra |
Heinrich der Niederlande schrieb an Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe anlässlich der Taufe von dessen Tochter Dagmar am 26 Februar 1934:
In weiterem Schriftverkehr hiess es:
Lieber Harry !
“Herzlichen Dank für Deine Einladung zur Taufe Eures lieben Toechterchens an der ich sehr gern teilgenommen hätte...
Brief von Heinrich der Niederlande an Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe |
In weiterem Schriftverkehr hiess es:
Lieber Harry !
“Herzlichen Dank für Deine Einladung zur Taufe Eures lieben Toechterchens an der ich sehr gern teilgenommen hätte...
Dieselbe
Nachricht, von der erfolgten Rueckkehr nach Lugano habe ich auch erhalten,
naeheres von dort direckt aber noch nicht gehoert.
Mit
herzlichen Grüssen Dein Heinrich, Niederl.”
(In
Villa Gladiola in Massagno / Lugano lebte Bo Yin Ra, Josef Schneiderfranken von
1925 bis 1943).
Lage Villa Gladiola:
https://www.google.es/maps/place/Via+Praccio+24,+CH-6900+Massagno
webseite der Stiftung Bo Yin Ra Schweiz
http://www.bo-yin-ra.ch/stiftung.html
Lage Villa Gladiola:
https://www.google.es/maps/place/Via+Praccio+24,+CH-6900+Massagno
webseite der Stiftung Bo Yin Ra Schweiz
http://www.bo-yin-ra.ch/stiftung.html
S.
311:Verhältnis zu Partei und Staat
Die
Ebdar ist infolge ihrer freimaurerisch mystischen Haltung von der Partei als
gefährlicher Gegner anzusehen. Durch ihre ausländischen Verbindungen haben
die Mitglieder der Ebdar noch heute die Möglichkeit, die Interessen des
Staates zu schädigen.
Unter
den Mitgliedern der Ebdar wurden ein Parteigenosse sowie 2 SS Unterscharführer
festgestellt.
Ein
Prinz Heinrich von Schaumburg Lippe, angeblich der Bruder des Adjutanten von
Dr. Goebbels, war unter dem Namen -Bruder Constantin- Logenmitglied der Ebdar.
Der
Runderlass d. Reichs- und Preussischen Ministerium des Innern vom 7 Dezember
1936 - II SB 6190/4785 lautete (Politisches Archiv, Auswärtiges Amt in
Berlin):
Zu
den Freimaurerlogen, anderen Logen oder logenähnlichen Organisationen im Sinne
des Runderlasses vom 2 September 1936-II S.B. 6190/4008 (RMBLiV S, 1186)
gehören die nachstehend genannten Vereinigungen.
A.Freimaurerlogen
B.Freimaurerlogenähnlichen Organisationen
...13.
Ebdar (Ermächtigte Bruderschaft der alten Riten), Orden vom heiligen Gral im
Orient von Patmos-Oranisation BoYin Ra`s.”
Wer
trieb die Ermitlungen gegen EBDAR und Ihre Mitglieder auch voran ? Blatt 24 der
Akte aus R 58, 6154 gibt Aufschluss:
Sehr
verehrter Pg Prinz Schaumburg !
Herzlichen Dank für Ihren freundlichen Brief und die beigefügte Fotografie.
Ganz
besonders danke ich Ihnen für Ihr mir zugedachtes Buch “Deutsche Sozialisten
am Werk”, welches ich, sobald es mir die Zeit erlaubt, mit grossem Interesse lesen
werde. Wir werden in der nächsten Zeit Manchem, dem wir Ihr Werk in Ihrem
Namen übergeben, eine grosse Freude bereiten.
In
Sachen Bo Yin Ra sende ich Ihnen nun vorerst in der Anlage Abschrift eines
Schreibens, welches uns Schneiderfranken seinerzeit für unsere Akten
überlassen hat. Es ist sehr schwer, auch nur von zweiter Seite hier etwas
über ihn zu erfahren, da er vollkommen zurückgezogen lebt. Sobald ich habe
feststellen können, ob er hier in Lugano Verkehr hat, habe ich Anhaltspunkte.
Trotz aller Bemühungen ist mir das aber bis heute noch nicht gelungen. Sie
dürfen versichert sein, dass ich die Angelegenheit immer im Auge behalten
werde. Die beigefügte Abschrift bitte ich gut aufzubewahren, falls sie hier
noch gebraucht werden sollte.- Ich hoffe, Ihnen bald Weiteres berichten zu
können.
Mit
herzlichen Grüssen und Heil Hitler
Ihr
Franz Lang Handschritlicher Vermerk oben links:
Herrn
Major Nettery
z.
Kntn. und weiteren Veranlassung Unten links:
Herr
Schneiderfranken müsste einmal aufgefordert werden die früheren Mitglieder
der EBDAR namentlich zu benennen. Am besten durch Dr. Hasselbacher*
(*Chef
der Gestapo und d e r Freimaurersachverständige, siehe den seitenlangen
Bericht in: Der Blitz Kampfblatt für deutsche Aktion vom 16.Mai 1937, dort:
Friedrich Haselbacher: die Christian Science. Eine freimaurerische Vorhofgemeinde).
Haselbacher kam am 1.1.1934 ins Geheime Staatspolizeiamt (Gestapa). Er arbeitete im Dezernat II F unter Regierungsrat Wilhelm Mäurer. Dort übernahm er das Referat II F 2, das laut GVP des Gestapa vom 22 Januar 1934 für "Juden. Emigranten und Freimauer" zuständig war.
Friedrich Haselbacher wurde 1935 von Reinhard Heydrich befördert. 1936 wurde er Leiter des Dezernats II B im Gestapa, das für die Kirche, Juden, Freimaurer und Emigranten zuständig war. Seine Amtsbezeichnung lautete: Dienststellenleiter im Gestapa und Referent beim Chef der Deutschen Polizei für Juden-, Emigranten und Kirchensachen.
Haselbacher kam am 1.1.1934 ins Geheime Staatspolizeiamt (Gestapa). Er arbeitete im Dezernat II F unter Regierungsrat Wilhelm Mäurer. Dort übernahm er das Referat II F 2, das laut GVP des Gestapa vom 22 Januar 1934 für "Juden. Emigranten und Freimauer" zuständig war.
Friedrich Haselbacher wurde 1935 von Reinhard Heydrich befördert. 1936 wurde er Leiter des Dezernats II B im Gestapa, das für die Kirche, Juden, Freimaurer und Emigranten zuständig war. Seine Amtsbezeichnung lautete: Dienststellenleiter im Gestapa und Referent beim Chef der Deutschen Polizei für Juden-, Emigranten und Kirchensachen.
Friedrich
Christian, Adjutant von Goebbels liess die Gestapo gegen EBDAR ermitteln,
wissend dass sein Bruder Heinrich dazugehörte. Das war ein Teil des Kampfes
gegen die Freimaurerei, mit dem Wolrad seine Rückdatierung bewirken wollte.
Wolrad und Friedrich Christian wussten genau, dass sich Heydrich mit EBDAR
befassen würde. Sie wussten, dass Heinrichs Position sehr geschwächt wurde.
Das Gestapa hatte ein Jahr zuvor gegen Adolf ermittelt.
Der Name Schaumburg Lippe war in der Prinz
Albrecht Strasse 8, bei der Gestapo und Gestapa, ein bekannter Name, der
gleichzeitig für Täter wie für Opfer stand. Heinrich und Adolf waren
bekannt. Sie wurden geschwächt, die Täter gestärkt. Wer gegen die eigene
Familie denunzierte, bewies besondere Führertreue oder auch “Liebe zum
Führer” und damit leistete er Dienste für die “Bewegung”..
Heinrich schrieb in seinTagebuch am 16 Mai 1945:
Die grösste Gefahr bedeutete für mich mein
jüngster Bruder, der mich alleine 2 x anzeigte, resp. die Partei vor mir
warnte. Man kann sich vorstellen, wie dies meine Position erschwerte. Es war
schwer die Zeit lebend zu überstehen, ausser unter Gottes gnädigem Schutz,
sonst wäre es nie aus eigener Kraft gelungen. Der Segen von Lugano lag auf mir
und den Meinigen—-Bo Yin Ra ́s Segen. Das ist das grosse Geheimnis dieses
wunderbaren Geschehens. Nach menschlichem Ermessen war mir keine Chance
gegeben.
Sein weiterer Bruder setzte sich von Heinrich ab:
Stephan schrieb am 15 Februar 1937 von der
Deutschen Botschaft in Rom an Herrn Prüfer, mit Durchschlag an Reichsführer
SS und Gauleiter Bohle:
Zufolge eines Erlasses des Auswärtigen Amts
habe ich ersehen, dass die EBDAR, Organisation Bo Yin Ras, als eine
“freimaurerlogenähnliche Organisation” betrachtet wird.
Ich melde daher pflichtgemäss, dass ich s. Zt. im Herbst des Jahres 1925 dieser Organisation beigetreten war und im Frühling 1926 wieder ausgetreten bin. Damals hatte diese Organisation mit Politik nicht das Geringste zu tun und befasste sich lediglich mit der Erforschung geistiger und seelischer Dinge, sowie deren Zusammenhänge. Irgendein auch nur loser Zusammenhang mit Freimaurerlogen bestand meines Wissens nicht, im Gegenteil wurde der zersetzende Einfluss der Freimaurerei durchaus erkannt und verurteilt. Mein Austritt erfolgte aus eigener Initiative, weil mir die Organisation nicht zusagte.
Ich habe meine frühere Mitgliedschaft bislang
nicht angegeben, weil ich mir eines Zusammenhangs dieser Organisation mit
Freimaurerlogen nicht bewusst war,
Heil Hitler
Gez. Prinz zu Schaumburg-Lippe
Gleiche Meldung ergeht an: Reichsführer SS und
Gauleiter Bohle
Aus Stephans Personalakte Bl. VI013087 Rep IV
Nr. 1092 Politisches Archiv des AA in Berlin:
Sehr verehrter Herr Prüfer,
Gnadenerlass Bouhler
Fragebogen Spalte 13 Stephan Februar März 1938
Gnadenerlass Zentraleinlaufamt NSDAP
Gnadenerlass Mitgliedschaft zur Freimaurerloge
Der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP Berlin, den 24 Februar 1938
Auf Grund der mir vom Führer mit Erlass vom 27
Juni 1937 erteilten Ermächtigung habe ich auf dem Gnadenwege entschieden, dass
Sie trotz frührer Zugehörigkeit zu einer logenähnlichen Organisation (EBDAR,
inspiriert von Josef Schneiderfranken = Bô Yin Râ; „Ermächtigte Bruderschaft
der Alten Riten“) weiterhin Parteiämter bekleiden können.
Reichsleiter Unterschrieben Bouhler*
An den Parteigenossen Stephan Prinz zu
Schaumburg-Lippe Rom
(*Philipp Bouhler Reichsleiter in der Kanzlei
des Führers, hauptverantwortlich für das Euthanasieprogramm, d.Verf)
Ein weiteres Dokument (Bundesarchiv Findbuch PK
Film Nr. 226) lautete:
Der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP
Berlin W 8, den 24 Februar 1939
Vosstrasse 1
Fernruf 12 20 54
Vosstrasse 1
Fernruf 12 20 54
Stempel: Eingegangen 4 März 1938 Reichsleitung
der NSDAP Zentraleinlaufamt
III a- 102012
An den Herrn Reichschatzmeister der NSDAP
München
Betr. Gnadensache. Pg. Prinz zu Schaumburg
Lippe, Rom (handschriftlicher Vermerk: ohne Vorname, Stephan). Mitglied.- Nr.
309.344
Ihr Zeichen: o.V.
Im Auftrage des Chefs der Kanzlei des Führers
der NSDAP, Herrn Reichsleiter Bouhler, überreiche ich Ihnen in der Anlage
Fotokopie der in obiger Gnadensache getroffenen Entscheidung zur Kenntnisnahme.
Heil Hitler ! I.A. Reichsamtleiter
Gesamtverzeichnis der Schriften von Bo Yin Ra
Gesamtverzeichnis der Schriften von Bo Yin Ra
http://www.kober-verlag.ch/pdf/kober-verlag-gesamtverz.pdf
http://verbrannte-und-verbannte.de/list
Dr. Oswald Meyer-Housselle kehrte 1945 nach Berlin Spandau zurück.
Im amtlichen Fernsprechverzeichnis fand ich diesen Eintrag:
Dr. Oswald Meyer-Housselle Spandau
Falkenhagener Str 33
Fernsprechnummer 37 97 10
In der Pubikation "Jüdische Kinderärzte" von Seidler (2007, S. 177) ist zu lesen, er sei 1962 in Berlin verstorben.
Bo Yin Ra Bücher von Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe |
Vier Prinzen Bücher erhältlich bei:
ISBN-13: 978-8460985235
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