Samstag, 25. Juni 2016

EBDAR, Dr. Oswald Meyer-Housselle, Bo Yin Ra (Schneiderfranken)

Aus dem Bericht der SS über die EBDAR:

Die Berliner Loge wurde beim Amtsgericht Potsdam unter dem Namen “Verein Ebdar zu Berlin-Potsdam” angemeldet.

Der Leiter der Ebdar in Deutschland war der Halbjude Dr. Meyer-Housselle.
Dagmar zu Schaumburg-Lippe


Dr. Oswald Meyer-Housselle, Kinderarzt





Trotz der Selbstauflösung 1933 arbeitete die Ebdar bis 1935 in Berlin weiter. Sie wurde endgültig erst im Frühjahr 1935 durch das Gestapa aufgelöst. Das Logenmaterial wurde, soweit es aufgefunden werden konnte, beschlagnahmt.

Die geistige Haltung der Ebdar glich der der Freimaurerlogen. Die Ebdar forderte von ihren Mitgliedern die Anerkennung der allgemeinen Menschheitsideale und lehnte die unterschiedliche Behandlung der Rassen ab....

“Aufnahmefähig ist jeder, der Rassenhass und Geringschätzung anderer Völker als Armutszeugnis eigener Rasse und eigenen Volkstums erkennt.”

Dass das nicht nur die Achtung fremden Volkstums bedeuten sollte, beweist die Mitgliedschaft von Juden und Halbjuden, die sich teilweise an führender Stelle befanden.
...

S. 310 Auslandsverbindungen der Ebdar

Noch heute muss der geistige Einfluss der Ebdar in Holland sehr stark sein. Der Adjutant des Prinzen Heinrich der Niederlande*, Oberst Schmidt, war und ist wohl auch heute noch Mitglied einer Auslandsloge der Ebdar. Prinz Heinrich selbst wird als Schüler Sch. Fr. (Schneiderfranken, BO YIN RA, der Verf.) bezeichnet. Wahrscheinlich war er auch unter irgendeinem Decknamen Mitglied einer der Ebdar Logen.



Joseph-Schneiderfranken Bo Yin Ra


Heinrich der Niederlande schrieb an Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe anlässlich der Taufe von dessen Tochter Dagmar  am 26 Februar 1934:


Brief von Heinrich der Niederlande an Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe

In weiterem Schriftverkehr hiess es:

Lieber Harry !


“Herzlichen Dank für Deine Einladung zur Taufe Eures lieben Toechterchens an der ich sehr gern teilgenommen hätte...

Dieselbe Nachricht, von der erfolgten Rueckkehr nach Lugano habe ich auch erhalten, naeheres von dort direckt aber noch nicht gehoert.

Mit herzlichen Grüssen Dein Heinrich, Niederl.”

(In Villa Gladiola in Massagno / Lugano lebte Bo Yin Ra, Josef Schneiderfranken von 1925 bis 1943).

Lage Villa Gladiola:

https://www.google.es/maps/place/Via+Praccio+24,+CH-6900+Massagno


webseite der Stiftung Bo Yin Ra Schweiz

http://www.bo-yin-ra.ch/stiftung.html



S. 311:Verhältnis zu Partei und Staat

Die Ebdar ist infolge ihrer freimaurerisch mystischen Haltung von der Partei als gefährlicher Gegner anzusehen. Durch ihre ausländischen Verbindungen haben die Mitglieder der Ebdar noch heute die Möglichkeit, die Interessen des Staates zu schädigen.

Unter den Mitgliedern der Ebdar wurden ein Parteigenosse sowie 2 SS Unterscharführer festgestellt.

Ein Prinz Heinrich von Schaumburg Lippe, angeblich der Bruder des Adjutanten von Dr. Goebbels, war unter dem Namen -Bruder Constantin- Logenmitglied der Ebdar.

Der Runderlass d. Reichs- und Preussischen Ministerium des Innern vom 7 Dezember 1936 - II SB 6190/4785 lautete (Politisches Archiv, Auswärtiges Amt in Berlin):

Zu den Freimaurerlogen, anderen Logen oder logenähnlichen Organisationen im Sinne des Runderlasses vom 2 September 1936-II S.B. 6190/4008 (RMBLiV S, 1186) gehören die nachstehend genannten Vereinigungen.

A.Freimaurerlogen B.Freimaurerlogenähnlichen Organisationen

...13. Ebdar (Ermächtigte Bruderschaft der alten Riten), Orden vom heiligen Gral im Orient von Patmos-Oranisation BoYin Ra`s.”

Wer trieb die Ermitlungen gegen EBDAR und Ihre Mitglieder auch voran ? Blatt 24 der Akte aus R 58, 6154 gibt Aufschluss:

Lugano, den 15 Juli 1936 (keine drei Monate nach Adolfs Tod, d.Verf.)




Sehr verehrter Pg Prinz Schaumburg !

Herzlichen Dank für Ihren freundlichen Brief und die beigefügte Fotografie.
Ganz besonders danke ich Ihnen für Ihr mir zugedachtes Buch “Deutsche Sozialisten am Werk”, welches ich, sobald es mir die Zeit erlaubt, mit grossem Interesse lesen werde. Wir werden in der nächsten Zeit Manchem, dem wir Ihr Werk in Ihrem Namen übergeben, eine grosse Freude bereiten.

In Sachen Bo Yin Ra sende ich Ihnen nun vorerst in der Anlage Abschrift eines Schreibens, welches uns Schneiderfranken seinerzeit für unsere Akten überlassen hat. Es ist sehr schwer, auch nur von zweiter Seite hier etwas über ihn zu erfahren, da er vollkommen zurückgezogen lebt. Sobald ich habe feststellen können, ob er hier in Lugano Verkehr hat, habe ich Anhaltspunkte. Trotz aller Bemühungen ist mir das aber bis heute noch nicht gelungen. Sie dürfen versichert sein, dass ich die Angelegenheit immer im Auge behalten werde. Die beigefügte Abschrift bitte ich gut aufzubewahren, falls sie hier noch gebraucht werden sollte.- Ich hoffe, Ihnen bald Weiteres berichten zu können.

Mit herzlichen Grüssen und Heil Hitler

Ihr Franz Lang Handschritlicher Vermerk oben links:

Herrn Major Nettery

z. Kntn. und weiteren Veranlassung Unten links:

Herr Schneiderfranken müsste einmal aufgefordert werden die früheren Mitglieder der EBDAR namentlich zu benennen. Am besten durch Dr. Hasselbacher*

(*Chef der Gestapo und d e r Freimaurersachverständige, siehe den seitenlangen Bericht in: Der Blitz Kampfblatt für deutsche Aktion vom 16.Mai 1937, dort: Friedrich Haselbacher: die Christian Science. Eine freimaurerische Vorhofgemeinde).

Haselbacher kam am 1.1.1934 ins Geheime Staatspolizeiamt (Gestapa). Er arbeitete im Dezernat II F unter Regierungsrat Wilhelm Mäurer. Dort übernahm er das Referat II F 2, das laut GVP des Gestapa vom 22 Januar 1934 für "Juden. Emigranten und Freimauer" zuständig war.











Friedrich Haselbacher wurde 1935 von Reinhard Heydrich befördert. 1936 wurde er Leiter des Dezernats II B im Gestapa, das für die Kirche, Juden, Freimaurer und Emigranten zuständig war. Seine Amtsbezeichnung lautete: Dienststellenleiter im Gestapa und Referent beim Chef der Deutschen Polizei für Juden-, Emigranten und Kirchensachen.

Friedrich Christian, Adjutant von Goebbels liess die Gestapo gegen EBDAR ermitteln, wissend dass sein Bruder Heinrich dazugehörte. Das war ein Teil des Kampfes gegen die Freimaurerei, mit dem Wolrad seine Rückdatierung bewirken wollte. Wolrad und Friedrich Christian wussten genau, dass sich Heydrich mit EBDAR befassen würde. Sie wussten, dass Heinrichs Position sehr geschwächt wurde. Das Gestapa hatte ein Jahr zuvor gegen Adolf ermittelt.

Der Name Schaumburg Lippe war in der Prinz Albrecht Strasse 8, bei der Gestapo und Gestapa, ein bekannter Name, der gleichzeitig für Täter wie für Opfer stand. Heinrich und Adolf waren bekannt. Sie wurden geschwächt, die Täter gestärkt. Wer gegen die eigene Familie denunzierte, bewies besondere Führertreue oder auch “Liebe zum Führer” und damit leistete er Dienste für die “Bewegung”..

Heinrich schrieb in seinTagebuch am 16 Mai 1945:

Die grösste Gefahr bedeutete für mich mein jüngster Bruder, der mich alleine 2 x anzeigte, resp. die Partei vor mir warnte. Man kann sich vorstellen, wie dies meine Position erschwerte. Es war schwer die Zeit lebend zu überstehen, ausser unter Gottes gnädigem Schutz, sonst wäre es nie aus eigener Kraft gelungen. Der Segen von Lugano lag auf mir und den Meinigen—-Bo Yin Ra ́s Segen. Das ist das grosse Geheimnis dieses wunderbaren Geschehens. Nach menschlichem Ermessen war mir keine Chance gegeben.

Sein weiterer Bruder setzte sich von Heinrich ab:

Stephan schrieb am 15 Februar 1937 von der Deutschen Botschaft in Rom an Herrn Prüfer, mit Durchschlag an Reichsführer SS und Gauleiter Bohle:
Zufolge eines Erlasses des Auswärtigen Amts habe ich ersehen, dass die EBDAR, Organisation Bo Yin Ras, als eine “freimaurerlogenähnliche Organisation” betrachtet wird.

Ich melde daher pflichtgemäss, dass ich s. Zt. im Herbst des Jahres 1925 dieser Organisation beigetreten war und im Frühling 1926 wieder ausgetreten bin. Damals hatte diese Organisation mit Politik nicht das Geringste zu tun und befasste sich lediglich mit der Erforschung geistiger und seelischer Dinge, sowie deren Zusammenhänge. Irgendein auch nur loser Zusammenhang mit Freimaurerlogen bestand meines Wissens nicht, im Gegenteil wurde der zersetzende Einfluss der Freimaurerei durchaus erkannt und verurteilt. Mein Austritt erfolgte aus eigener Initiative, weil mir die Organisation nicht zusagte.

Ich habe meine frühere Mitgliedschaft bislang nicht angegeben, weil ich mir eines Zusammenhangs dieser Organisation mit Freimaurerlogen nicht bewusst war,

Heil Hitler

Gez. Prinz zu Schaumburg-Lippe

Gleiche Meldung ergeht an: Reichsführer SS und Gauleiter Bohle

Aus Stephans Personalakte Bl. VI013087 Rep IV Nr. 1092 Politisches Archiv des AA in Berlin:

Sehr verehrter Herr Prüfer,

Gnadenerlass Bouhler

Fragebogen Spalte 13 Stephan Februar März 1938 Gnadenerlass Zentraleinlaufamt NSDAP
Gnadenerlass Mitgliedschaft zur Freimaurerloge Der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP Berlin, den 24 Februar 1938

Auf Grund der mir vom Führer mit Erlass vom 27 Juni 1937 erteilten Ermächtigung habe ich auf dem Gnadenwege entschieden, dass Sie trotz frührer Zugehörigkeit zu einer logenähnlichen Organisation (EBDAR, inspiriert von Josef Schneiderfranken = Bô Yin Râ; „Ermächtigte Bruderschaft der Alten Riten“) weiterhin Parteiämter bekleiden können.

Reichsleiter Unterschrieben Bouhler*

An den Parteigenossen Stephan Prinz zu Schaumburg-Lippe Rom

(*Philipp Bouhler Reichsleiter in der Kanzlei des Führers, hauptverantwortlich für das Euthanasieprogramm, d.Verf)

Ein weiteres Dokument (Bundesarchiv Findbuch PK Film Nr. 226) lautete:

Der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP Berlin W 8, den 24 Februar 1939
Vosstrasse 1
Fernruf 12 20 54
Stempel: Eingegangen 4 März 1938 Reichsleitung der NSDAP Zentraleinlaufamt
III a- 102012

An den Herrn Reichschatzmeister der NSDAP München
Betr. Gnadensache. Pg. Prinz zu Schaumburg Lippe, Rom (handschriftlicher Vermerk: ohne Vorname, Stephan). Mitglied.- Nr. 309.344

Ihr Zeichen: o.V.

Im Auftrage des Chefs der Kanzlei des Führers der NSDAP, Herrn Reichsleiter Bouhler, überreiche ich Ihnen in der Anlage Fotokopie der in obiger Gnadensache getroffenen Entscheidung zur Kenntnisnahme.

Heil Hitler ! I.A. Reichsamtleiter

Gesamtverzeichnis der Schriften von Bo Yin Ra


http://www.kober-verlag.ch/pdf/kober-verlag-gesamtverz.pdf

http://verbrannte-und-verbannte.de/list

Dr. Oswald Meyer-Housselle kehrte 1945 nach Berlin Spandau zurück.

Im amtlichen Fernsprechverzeichnis fand ich diesen Eintrag:

Dr. Oswald Meyer-Housselle Spandau 
Falkenhagener Str 33
Fernsprechnummer 37 97 10

In der Pubikation "Jüdische Kinderärzte" von Seidler (2007, S. 177) ist zu lesen, er sei 1962 in Berlin verstorben.


Bo Yin Ra Bücher von Heinrich Prinz zu Schaumburg-Lippe


Vier Prinzen Bücher erhältlich bei:


ISBN-13: 978-8460985235 

ISBN-13: 978-8461554508 ISBN 978-3-932313-90-5




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen