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Montag, 25. November 2013

Aus gegebenem Anlass: Gurlitt und die Bronzefiguren von Vries

Seit dem Fall Gurlitt ist die Öffentlichkkeit sensibilisiert. Raubkunst wird als Thema vom Durchschnittsbürger entdeckt, obwohl es seit vielen Jahren periodisch in der Presse aufbereitet wird. Dieses Mal ist das öffentliche Interesse deshalb  gross, weil ein Bürger von nebenan in seiner Wohnung Raubkunst verwahrt hat, als handle es sich um eine Briefmarkensammlung. Das Erstaunliche besteht gerade darin, dass ein gewöhnlicher Mensch, grosse Kunst besitzt. Der Bürger als unrechtmässiger Besitzer grosser Kunst.

Menschen identifizieren sich mit Menschen.

Weniger Aufsehen erregt es, wenn der Staat grosse Kunst wegschafft.

Und deshalb fehlte und fehlt der politische Wille zur echten Aufarbeitung.

Hier ein Beispiel:

Aus Vier Prinzen zu Schaumburg-Lippe und das parallele Unrechtssystem, S. 148:

"An dieser Stelle darf der «Verkauf» von zwei Bronzeskulpturen von Adrian de Vries (Venus und Adonis und der  Raub der Proserpina) nicht unerwähnt bleiben, über den Heinrich Manns in der Schaumburg-Lippischen Landeszeitung am 23.10.1935 wie folgt berichtete:
Gestern in den frühen Morgenstunden, sozusagen vor Tau und Tag wurden die Bronzefiguren auf der  Schlossbrücke abmontiert,auf Lastwagen verstaut und fort- gefahren... Diese Bronzefiguren die zu den besten Kunstdenkmälern aus der Meisterthand Adrian de Vries kommen, wurden bereits vor längerer Zeit von der Fürstlichen Hofkammer an das Staatliche Museum in Berlin verkauft.Zu welchem Preise ist uns unbekannt doch dürfte er in Anbetracht der glänzenden Ausführung dieser Meisterwerke aus Meisterhand nicht gering sein. So sicher wie wir davon überzeugt sind, dass diese Bronzefiguren für das Staatliche Museum einen Erwerb darstellen,der nicht nur von höchste amtlichen Stellen Anerkennung  finden wird, so sehr  bedauern wir, dass diese Zierde unserer Stadt bei “Nacht und Nebel” uns entführt wurde.Wir haben  zwar erfahren,dass die Fürstliche Hofkammer Abgüsse der Figuren auf der  Brücke wiederaufstellen lassen will, doch Abguss ist Abguss... Besonders eigenartig mutet nun an, dass auch einige der 300 Jahre alten Marmortische die einst auf Ochsenkarren den Weg über den Brenner in unsere Heimat nahmen, ebenfalls mit nach ausserhalb verkauft worden sind.

Die Skulpturen sollen im Sommer 2006 Eingang in das Bode-Museum in Berlin finden."














Wer ist die Hofkammer ?



Ein weiterer dicker Hund liegt  im Garten des  Palais Schaumburg  begraben.

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